Das Grand Théâtre de Genève eröffnet die neue Saison 2017/2018 gleich mit einem Höhepunkt der Spielzeit, einer Trilogie rund um die Figur des Figaro, die von Beaumarchais erfunden und von Rossini und Mozart unsterblich gemacht wurde. Diese Trilogie ist als Koproduktion mit der Welsh National Opera Cardiff entstanden.
Auf Gioachino Rossinis Il Barbiere di Siviglia und Wolfgang Amadeus Mozarts Le Nozze di Figaro folgt die im Februar 2016 in Cardiff uraufgeführte Oper Figaro Gets a Divorce der russisch-britischen Komponistin Elena Langer auf ein Libretto von David Pountney. Das Bühnenbild stammt für alle drei Werke von Ralph Koltaï, die Kostüme von Sue Blane, das Licht von Linus Felbom, wodurch für die Geschichte von Figaro, dem Grafen Almaviva, Rosina und Susanna eine ästhetische Einheit geschaffen wird. In Szene gesetzt werden die drei Opern hingegen von drei unterschiedlichen Regisseuren, sodass jedes der drei Werke auch für sich steht als individuelles, spannendes Musiktheatererlebnis. So wird Il Barbiere di Siviglia von dem jungen Briten Sam Brown, Figaro Gets a Divorce von David Pountney inszeniert, und mit Le Nozze di Figaro tritt der Genfer Intendant Tobias Richter in seiner letzten Spielzeit nun erstmals an seinem Haus auch als Regisseur in Erscheinung.
Mit Bogdan Mihai als Conte di Almaviva, Bruno Taddia als Figaro, Lena Belkina als Rosina und Bruno de Simone als Bartolo vereint Il Barbiere di Siviglia ein Ensemble von Rossini-Spezialisten. Außerdem präsentiert sich Jonathan Nott, seit Januar 2017 der neue musikalische und künstlerische Direktor des Orchestre de la Suisse Romande, erstmals mit einer Oper am Pult seines Klangkörpers.
Auch Le Nozze di Figaro ist mit Ildebrando d’Arcangelo als Conte di Almaviva, Nicole Cabell als Contessa, Guido Loconsolo als Figaro und Regula Mühlemann als Susanna prominent besetzt. Der Dirigent Marko Letonja verspricht eine spannende Lesart von Mozarts Oper.
Quasi als Fortsetzung der Figaro-Geschichte hat David Pountney, inspiriert von Beaumarchais‘ La Mère coupable und Ödön von Horváths Figaro lässt sich scheiden, für Figaro Gets a Divorce ein hintersinniges und witziges Libretto voller schwarzem Humor geschrieben, das die Abgründe der Figuren bloßlegt. Vor dem Hintergrund der Französischen Revolution werden Graf und Gräfin nun zu verfolgten Adeligen, während Susanna, deren Kinderwunsch von Figaro nicht erfüllt wird, schließlich als frustrierte Ehefrau endet und die Scheidung einreicht. Über Elena Langers Musik hieß es nach der Uraufführung in The Guardian: „Während ihre kalt glitzernde Klanglandschaft eine Atmosphäre unterschwelliger Unruhe und Unsicherheit kreiert, gibt es auch lange Passagen in einer leichteren, jazzigeren Stimmung, sogar ein bisschen Tango.“
Figaro und Susanna werden in dieser letzten Oper der Trilogie von David Stout und Marie Arnet gesungen, Graf und Gräfin von Mark Stone und Elizabeth Watts, deren Kinder Angelica und Serafin von Rhian Lois und Naomi O’Connell. Wie alle Figuren ist auch Cherubino älter geworden und tritt hier als The Cherub auf, gesungen von dem Countertenor Andrew Watts. Mit der Basel Sinfonietta ist einer der renommiertesten Klangkörper für zeitgenössische Musik zu Gast in Genf. Die musikalische Leitung hat Justin Brown.
Im September wird diese Figaro-Trilogie vier Mal am Grand Théâtre de Genève zu sehen sein, jeweils als Zyklus an drei aufeinanderfolgenden Abenden.
Il Barbiere di Siviglia
Premiere: 12. September 2017, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 16., 20. und 24. September 2017
Le Nozze di Figaro
Premiere: 13. September 2017, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 17., 21. und 25. September 2017
Figaro Gets a Divorce
Premiere: 14. September 2017, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 18., 22. und 26. September 2017
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