Energie sparen in der Küche: Wie Haushalte mit kleinen Anpassungen grosse Wirkung erzielen

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Energie sparen in der Küche Symbolbild

Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt in der Schweiz verbraucht laut Bundesamt für Energie rund 4500 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Fast ein Drittel davon entfällt auf die Küche. Diese Zahl überrascht viele, denn die grössten Energiefresser stehen oft dort, wo sie am unscheinbarsten wirken. Vom Kochen über das Kühlen bis zum Abwasch läuft hier fast ständig etwas. Doch kleine, gezielte Veränderungen können grosse Effekte haben, finanziell wie ökologisch. Einige Impulse dazu liefert dieser Artikel.

Versteckte Stromfresser im Alltag erkennen

In vielen Schweizer Haushalten stehen Geräte, die seit Jahrzehnten zuverlässig funktionieren, aber längst nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Was einst als sparsam galt, ist inzwischen veraltet. Alte Backöfen, Geschirrspüler und vor allem Kühlgeräte verbrauchen im Vergleich zu modernen Modellen deutlich mehr Strom. Besonders auffällig ist der Energiebedarf von Kühl- und Gefriergeräten, die Tag und Nacht in Betrieb sind. Ein herkömmlicher Kühlschrank aus den frühen 2000er-Jahren kann bis zu doppelt so viel Energie benötigen wie ein neuer, effizienter Kühlschrank mit moderner Technologie.

Innovative Modelle wie jene von Schweizer und europäischen Herstellern arbeiten heute mit präziser Temperatursteuerung, adaptiver Luftfeuchtigkeitsregulierung und energieoptimierten Kompressoren. Diese Kombination sorgt nicht nur für deutlich niedrigeren Stromverbrauch, sondern auch für längere Frische von Lebensmitteln. Ein solcher Kühlschrank hält Gemüse, Fleisch und Milchprodukte länger haltbar, was zugleich Lebensmittelabfälle reduziert. Damit wird aus einem Küchengerät ein aktiver Beitrag zur Nachhaltigkeit – praktisch, effizient und langfristig kostensparend. Doch nicht nur alte Geräte treiben den Verbrauch in die Höhe. Auch die Art der Nutzung beeinflusst den Energiebedarf erheblich. Wer warme Speisen in den Kühlschrank stellt oder die Tür unnötig oft öffnet, zwingt das Gerät zu Mehrarbeit. Gleiches gilt für Backöfen, die zu lange vorgeheizt oder während des Backens häufig geöffnet werden.

Kälte richtig nutzen und Verluste vermeide

Kühlen und Gefrieren gehören zu den grössten Stromfressern im Haushalt. Diese Geräte laufen ununterbrochen, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr – häufig über ein Jahrzehnt hinweg. Ihre Effizienz hängt von mehreren Faktoren ab: der Raumtemperatur, der Luftzirkulation, dem Alter des Geräts und dem richtigen Umgang damit. Wird ein Kühlschrank beispielsweise direkt neben dem Backofen oder in der Nähe eines Fensters mit direkter Sonneneinstrahlung platziert, erhöht sich der Energiebedarf deutlich. Schon eine Umgebungstemperatur, die um wenige Grad höher liegt, kann den Stromverbrauch um bis zu 20 Prozent ansteigen lassen.

Auch vermeintlich kleine Details beeinflussen die Leistung stark. Viele vergessen, dass sich Staub auf den Lüftungsgittern ansammelt und den Luftstrom blockiert. Das zwingt den Kompressor, länger zu laufen, um dieselbe Kühlleistung zu erreichen. Eine einfache Reinigung dieser Bereiche, etwa zweimal jährlich, senkt den Verbrauch spürbar. Ebenso entscheidend ist die richtige Temperatureinstellung. Ideal sind 5 bis 7 Grad im Kühlschrank und etwa minus 18 Grad im Gefrierfach. Schon ein Grad kälter erhöht den Strombedarf um rund sechs Prozent, wie die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.) bestätigt.

Ein weiterer Faktor ist die Ordnung im Innern. Wer seinen Kühlschrank überfüllt oder unorganisiert nutzt, öffnet ihn länger und öfter. Jede Sekunde, in der kalte Luft entweicht, muss durch neue Energie kompensiert werden. Wer dagegen klare Zonen für Milchprodukte, Gemüse und Getränke schafft, reduziert den Energieverlust und verhindert zugleich, dass Lebensmittel im hinteren Bereich verderben. Auch regelmässiges Abtauen spielt eine zentrale Rolle. Bereits eine Eisschicht von fünf Millimetern erhöht den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent, weil das Gerät länger kühlen muss, um die gleiche Temperatur zu halten.

Neue Geräte, neue Effizienzstandards

Die technologische Entwicklung hat in den letzten Jahren rasant an Fahrt aufgenommen. Schweizer und europäische Hersteller investieren gezielt in Forschung, um den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten weiter zu senken. Diese Innovationen sind längst nicht nur ein Trend, sondern Teil strenger EU- und Schweizer Effizienzrichtlinien, die die Hersteller verpflichten, Geräte mit deutlich reduziertem Strombedarf auf den Markt zu bringen. Moderne Backöfen verfügen heute über dreifache Isolierungen, die Hitze im Innenraum halten, während Induktionsherde Energie nur dann abgeben, wenn tatsächlich ein Topf auf der Platte steht. Dadurch geht kaum Wärme verloren, und Kochzeiten verkürzen sich messbar.

Neue Generationen von Geräten kommunizieren zudem miteinander. Ein smarter Geschirrspüler misst den Verschmutzungsgrad des Wassers und passt Temperatur, Wassermenge und Laufzeit selbstständig an. Im Bereich Kühlung zeigen moderne Systeme, wie viel Innovation in Alltagsgeräten steckt. Intelligente Kühlschränke analysieren Temperatur- und Öffnungszyklen und regulieren die Kältezufuhr automatisch. Einige Modelle verfügen sogar über Sensoren, die den Inhalt erfassen und rechtzeitig warnen, wenn Lebensmittel bald ablaufen. Diese Funktionen senken nicht nur den Energieverbrauch, sondern tragen aktiv dazu bei, Abfall zu vermeiden.

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Über Leonard Wüst

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