Der Kanton Luzern unterstützt Sportprojekte, die Migrantinnen und Migranten den Zugang zu Sport und Bewegung erleichtern. Durch den Sport soll die soziale Integration zugewanderter Menschen verbessert werden. In den vergangenen vier Jahren sind im Kanton Luzern zahlreiche Projekte angestossen und umgesetzt worden. Offenheit aller Beteiligten und ein funktionierendes lokales Netzwerk sind dabei die zentralen Erfolgsfaktoren.
Sport verbindet und bringt Menschen zusammen. Der Sport schafft es, zu integrieren. Auf der Basis des Kantonalen Integrationsprogrammes KIP fördert der Kanton Luzern die Integration von Migrantinnen und Migranten im Sport. Durch fachliche Beratung und finanzielle Unterstützung wird die Integrationsarbeit in und durch den Sport gestärkt. Seit vier Jahren bearbeitet die Dienststelle Gesundheit und Sport das Thema Sport und Integration aktiv in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vereinen, Schulen und weiteren Akteuren im Bereich Integration. Neben der Beratung und Unterstützung in konkreten Projekten ist die Vernetzung ein wichtiger Pfeiler der Integrationsarbeit.
Bestehende Angebote öffnen
Die Bilanz der bisherigen Arbeit falle positiv aus, sagt Roland Distel, Beauftragter für Sport und Integration. Aktuell würden im Kanton Luzern 26 Projekte unterstützt. «In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Angebote gewachsen. Diese sind qualitativ so gut, dass sowohl die Sportvereine wie auch die Migrantinnen und Migranten davon profitieren können», so Roland Distel. Es brauche nicht zwingend neue Angebote. Bestehende Sportangebote sollen auch zugewanderte Menschen ansprechen und ihnen den Zugang zum Sport aktiv erleichtern.
Vielfältige Sportangebote
Die Integrationsarbeit im Sport findet im Kanton Luzern in den Bereichen Vorschulturnen, Beratung sowie Projektförderung und Weiterbildung statt. Im vergangenen Jahr konnten 26 Projekte gefördert werden. Die einzelnen Massnahmen werden von einem Gremium aus Fachpersonen der Bereiche Sport und Integration beurteilt. Seit Start des Integrationsprojekts vor vier Jahren hat das Gremium Förderbeiträge im Umfang von rund Fr. 285’000.- gesprochen.
Vielfältiges Angebot
Das Angebot umfasst eine breite Palette an Angeboten und reicht von einzelnen Aktionstagen über mehrwöchige Sportangebote bis hin zu langfristigen Projekten. Darunter befinden sich Schwimmangebote für Migrantinnen und Flüchtlinge sowie Velofahrkurse. Der LC Luzern organisiert seit einigen Jahren Lauftrainings für laufbegeisterte Menschen aus Eritrea. Bei Swiss Central Basket und seinen Stammvereinen geht das Engagement weit über den Sport hinaus. Die Kinder und Jugendlichen werden auch im sozialen Bereich unterstützt, etwa bei Schulfragen oder der Berufsfindung. Der Ringerclub Willisau bietet für Kinder ab vier Jahren wöchentlich zwei Trainings an. Ziel ist die soziale Integration von Kindern, unter Einbezug der Eltern. Der Kontakt zur zugezogenen Bevölkerung wird über die Integrationsgruppe der Stadt Willisau hergestellt, die über ein grosses Netzwerk verfügt.
Zu den Angeboten im Integrationsbereich gehören auch das kantonale Projekt «offene Sporthallen». Gemeinden und Vereine werden eingeladen, am Wochenende die Turnhallen zu öffnen. Im ersten Jahr sind 14 solche Angebote entstanden. Dieses Jahr sollen weitere dazukommen. In der Gemeinde Emmen finden mit «Emmen bewegt», den Herbstsportwochen, der Aktion «I like to move it» und einem Streetsoccer-Turnier zahlreiche Aktionstage in Kooperation mit Vereinen statt.
Sport und Integration in der Schule
Das Projekt «Champions» des Fördervereins Bildung und Sport Schweiz findet an Schulen statt und ist aktuell in sechs Gemeinden aktiv. In Nebikon, Altishofen, Beromünster, Root, Ebikon und Entlebuch treffen sich Kinder und Jugendliche am Mittwochnachmittag im Schulhaus. Sie arbeiten gemeinsam an den Hausaufgaben und treiben danach gemeinsam Sport. Dabei werden sie von Junior-Coaches sowie einer erwachsenen Person unterstützt. Das Projekt «MiTu Miteinander Turnen» motiviert zugewanderte Familien, mit ihren Kleinkindern am Vorschulturnen teilzunehmen. Zusätzlich werden die Leiterinnen und Leiter in interkulturellen Kompetenzen geschult. Das Angebot wird aktuell in acht Gemeinden (Wolhusen, Schötz, Emmen, Root, Ruswil, Büron, Malters und Willisau) umgesetzt.
Das Beratungsangebot des Beauftragten für Sport und Integration wird im laufenden Jahr erweitert. Die Weiterbildung im Bereich kulturelle Vielfalt im Sport soll ausgebaut werden. Ziel ist auch, Organisationen im Bereich Integration mit lokalen Sportangeboten noch stärker zu vernetzen. «Nur wenn die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche der Integration miteinander verbunden sind und voneinander wissen, kann eine optimale Wirkung erzielt und die Angebote weiteren Menschen zugänglich gemacht werden», sagt Regierungspräsident Guido Graf, Sportdirektor sowie Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements.
Website «Kulturelle Vielfalt im Sport»[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]