Sie ist mit 5 bis 7 Zentimeter eher klein, bekannt für ihre Rufe und zählt zu den stark gefährdeten Amphibienarten: Die Rede ist von der Kreuzkröte. Um ihre Population im Kanton Luzern zu fördern, startete die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) 2018 ein Artenhilfsprogramm. Im Rahmen des Programms wurden seither 14 sogenannte Flutmulden gebaut. Die Flutmulden bieten einen idealen Lebensraum und werden zur Fortpflanzung genutzt. Eine Zwischenbilanz des Artenhilfsprogramms zeigt nun, dass man auf Kurs ist.
Die Kreuzkröte ist eine stark gefährdete Amphibienart. Im Kanton Luzern kommt sie in den tieferen Lagen des nördlichen Kantonteils – beispielsweise im Wigger-, Suren- und Seetal – vor. Sie laicht jedoch nur in Gewässern ab, welche temporär als flache Tümpel bestehen und im Winter austrocknen. Solche Gewässer sind in der mehrheitlich drainierten Kulturlandschaft selten geworden. Um dies zu ändern, startete die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) im Jahr 2018 ein Artenhilfsprogramm für die Kreuzkröte. Inzwischen ist es Halbzeit und Zeit für eine Zwischenbilanz.
Momentan findet man die schwarzen Kaulquappen
Im Rahmen des Artenhilfsprogramms werden sogenannte Flutmulden im Landwirtschaftsland gebaut. Flutmulden sind künstliche, ablassbare Vertiefungen: Im Frühling werden sie eingestaut, im Spätsommer geleert und im Herbst von der Landwirtin oder dem Landwirt maschinell gemäht. Die Kreuzkröte nutzt diese Mulden von Mitte April bis Mitte August zur Fortpflanzung. So rufen momentan nach Einbruch der Dunkelheit vereinzelt Männchen nach paarungswilligen Weibchen und in den Mulden sind schwarze Kaulquappen zu sehen. Die Kreuzkröte jagt für ihren Nahrungserwerb gerne auf offenen Flächen nach Insekten, Schnecken und Würmern. Am Tag gräbt sie sich im Boden ein. Flutmulden in Gebieten mit Ackerbau, Wiesland und Weiden bieten daher einen idealen Lebensraum für die Kreuzkröte.
Grössere Populationen festgestellt
Dieses Jahr markiert die Halbzeit des Artenhilfsprogramms. Die Zwischenbilanz zeigt: Insgesamt wurden bereits 14 Flutmulden gebaut, davon vier als Prototypen vor dem eigentlichen Programmstart und zehn im zeitlichen Rahmen des Artenhilfsprogramms. Die Flutmulden wurden praktisch durchwegs sehr gut von den Kreuzkröten angenommen und die lokalen Bestände im Umfeld der Laichbiotope entwickeln sich erfreulich. So konnten beispielsweise in Beromünster bereits nach drei, in Grosswangen nach vier Jahren überdurchschnittlich grosse Kreuzkrötenpopulation (über 100 Tiere) nachgewiesen werden. An sechs weiteren Standorten haben sich die Bestände zu mittleren oder grossen Populationen entwickelt.
Das Artenhilfsprogramm zeigt, dass mittels Flutmulden Kreuzkröten effektiv gefördert werden können. Besonders erfreulich ist, dass die Mehrzahl der dieser künstlich angelegten Laichbiotope mit Einverständnis und Wohlwollen der Bewirtschaftenden auf Landwirtschaftsland realisiert werden konnten. Die Landwirtinnen und Landwirte zeigten grosses Interesse am Förderinstrument und trugen mit ihrer Bereitschaft zur guten Entwicklung der Kreuzkröten bei.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Nachhaltigkeit
Anhang
Bild 1: So sehen sie aus: Ein Kreuzkröten-Pärchen mit der typischen olivfarbenen Marmorierung, den roten Warzen auf dem Rücken und der gelben Rückenlinie.
Bild 2: Eine gefüllte Flutmulde in Grosswangen kurz vor dem Ablass im Herbst.
Bild 3: In Knutwil bietet die gefüllte Flutmulde und der Asthaufen als Versteckstruktur ein idealer Lebensraum für Kreuzkröten.
Ergänzende Informationen finden Sie unter Artenhilfsprogramm (AHP) Kreuzkröte – Kanton Luzern[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]