Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri hat den Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2020/2021 erarbeitet und publiziert. Der Jahresbericht legt in neun Kapiteln den Stand und die Entwicklung der wesentlichen Bereiche der Urner Volksschule dar.
So wie alle Lebensbereiche war auch das Schuljahr 2020/2021 an der Volksschule von den Wirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt. Die wechselnden Rahmenbedingungen, die zeitweise sehr hohen Ansteckungsraten in Uri, die verfügten Massnahmen und die teils sehr weit auseinanderliegenden Meinungen darüber waren eine enorme Herausforderung. Die Einführung der Maskentragepflicht in den Schulen der Sekundarstufe I etwa oder das Angebot der freiwilligen repetitiven Tests erforderten bei den Schulen vor Ort ein grosses Mass an Organisationsbereitschaft und Flexibilität. Behördliche Anordnungen von Quarantäne oder vorsorglich angeordneter Fernunterricht für ganze Klassen waren neue Phänomene, auf die sich Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern einstellen mussten. Gleichwohl gelang es dem System Volksschule, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, um einerseits die Pandemie zu meistern und andererseits das Lernen und Lehren sicherzustellen. Das zeigt nun auch der Jahresbericht zur Volksschule über das Schuljahr 2020/2021. Der Bericht gibt in neun Kapiteln Auskunft über alle wesentlichen Bereiche der Volksschule.
Erhöhte Nachfrage nach gymnasialer Ausbildung
Die Gesamtschülerzahlen an der Urner Volksschule haben im Vergleich zum Vorjahr erneut ein wenig abgenommen. Die Zahl der Abteilungen bleibt indes stabil, beim Tiefstwert von 214. Beim Wechsel von der Primar- in die Sekundarstufe I machen die Zuweisungen in die Werkschule und in Schultypen oder Niveaus mit Grundanforderungen rund ein Drittel aus und die Zuweisungen ins Gymnasium und die Schultypen oder Niveaus mit erweiterten Anforderungen rund zwei Drittel. Die Übertrittsquote ins Gymnasium bewegt sich mit 22,2 Prozent auf dem höchsten Wert seit 2006.
Erfreuliche Zahlen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen
Im Schuljahr 2020/2021 stellte das Amt für Volkschulen 26 definitive und 44 befristete Lehrbewilligungen aus. Insgesamt unterrichteten 53 Lehrpersonen mit einer befristeten Lehrbewilligung. Rund ein Drittel davon befand sich noch in Ausbildung. Von den 69 an der Volksschule eingesetzten IF/IS-Lehrpersonen verfügten rund 26 Prozent nicht über das vorgeschriebene Diplom und befinden sich auch nicht in der entsprechenden Ausbildung. Sie decken aber nur rund 14 Prozent der Lektionen ab.
Die Zahl der Erstanmeldungen von Urner Lehrpersonen zur Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung (NORI) liegt wie bereits in den Vorjahren bei über 1’200. Es gibt erneut viele Anmeldungen für Urner Kurse, so dass rund 80 Prozent dieser Kurse durchgeführt werden konnten. Insgesamt 11 Lehrpersonen haben im Sommer 2021 ihre individuelle Nachqualifikation zur Erlangung der Unterrichtsberechtigung im Fach Medien und Informatik abgeschlossen.
Integrationsleistung der Schule: Standards erfüllt
Auf der Kindergarten- und Primarstufe setzten die Schulen durchschnittlich 0,23 Lektionen pro Schülerin oder Schüler für die Förderungsmassnahmen ein, in den Oberstufen mit integrierter Werkschule sind es 0,28 Lektionen pro Schülerin oder Schüler, inklusive der geforderten zwei Sockellektionen. Die Minimalstandards werden grossmehrheitlich eingehalten oder überschritten. Der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erreichte 283 Kinder (Vorjahr: 285).
Im Berichtsjahr wurden 65 (Vorjahr: 55) Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung in der Regelschule beschult. In ausserkantonalen Einrichtungen wurden 23 (Vorjahr: 23) Schülerinnen und Schüler beschult, und 38 (Vorjahr: 34) Schülerinnen und Schüler besuchten die Sonderschule Uri.
Wertvolle Unterstützung durch den SPD
Der Schulpsychologische Dienst (SPD) führte 574 (Vorjahr: 454) Beratungen im Zusammenhang mit Lern- und Verhaltensstörungen bei Schülern und Schülerinnen durch. Daneben ist der SPD auch in der Erziehungsberatung, im Konflikt- und Krisenmanagement, in der Erstberatung für Lehrpersonen und Schulteams sowie als Fachstelle Kindesschutz tätig. Im Bereich des Krisen- und Konfliktmanagements hat der SPD im Berichtsjahr 38 Fälle (Vorjahr: 44) bearbeitet. Im vergangenen Schuljahr wurde er in 36 Fällen (Vorjahr: 35) im Bereich des Kindesschutzes tätig. Weiter benötigten 36 Kinder oder Jugendliche verstärkte psychologische Begleitung durch den Schulpsychologischen Dienst.
Gemeinsamer Rahmen für die Qualitätsentwicklung
Das Qualitätsmanagementsystem an den Urner Volksschulen wird seit dem Ende des ersten Zyklus der Externen Schulevaluation 2010 bis 2014 stetig weiterentwickelt. Die revidierten Standards 2019 bis 2023 wurden Ende 2018 vom Erziehungsrat beschlossen und bilden den gemeinsamen Rahmen für die Jahresprogramme der Schulen und die Standortgespräche der Schulaufsicht.
Hinweis: Der Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2020/2021 ist auf der Website des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch (Suchbegriff: Bericht zur Volksschule).[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]