Ergebniskonferenz zum Modellvorhaben «Digitale Grundversorgung»

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Panel-Diskussion: (von links) Josef Schuler (Gemeinderat Isenthal), Christine Widmer Baumann (Regionalmanagerin Kanton Uri), Moderator Martin Fritsch und Maurus Stöckli (Geschäftsführer Uri Tourismus).

Landammann und Finanzdirektor Urs Janett eröffnete die Ergebniskonferenz zur digitalen Grundversorgung und verglich die Arbeit mit einem Marathon. Grundversorgung aufrechtzuerhalten und durch die Digitalisierung zu stärken, sei kein Sprint. Es benötige Ausdauer und Durchhaltewillen. Soll die Bevölkerung und die Wirtschaft auch in Zukunft eine breite Abdeckung ihrer täglichen Bedürfnisse vorfinden, muss über längere Zeit daran gearbeitet werden – wie bei einem Marathon. Ohne Durchhaltewillen komme man nicht ins Ziel. Das Modellvorhaben will das Leben, Wohnen und Arbeiten im Kanton über die Jahre 2030/35 hinaus stärken und verbessern.

Das Modellvorhaben wurde in den vergangen zwei Jahren in drei Arbeitsphasen durchgeführt

Zu Beginn wurden die Erwartungen und Wünsche der Bevölkerung und der Versorger hinsichtlich der (digitalen) Grundversorgung aufgenommen. Am Modellvorhaben aktiv beteiligt haben sich diverse Urner Firmen und Körperschaften, darunter Vertreter von Dorfläden, ÖV, Logistik, Gesundheit, Schulen, Tourismus und vielen mehr. Danach wurden Zielvorstellungen gesammelt und im dritten Teil gemeinsam über die notwendigen Massnahmen gesprochen. So konnten die Versorger und die beteiligte Bevölkerung mit Unterstützung von Experten ein Zukunftsbild mit Blick auf 2030/35 erarbeiten. Dieses beinhaltet die folgenden sieben Themenbereiche und ist unter www.ur.ch/movo detailliert nachzulesen:

  • Das Dorfzentrum für alle.
  • Hybride und gemeinsame Lösungen schaffen Akzeptanz.
  • Gemeinschaftliche Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit.
  • Weg zu emissionsfreien Siedlungsgebieten.
  • Arbeiten, Wohnen und Lernen in abgelegenen Gebieten.
  • Koordinierte Freizeit, Freiwilligen und Vereinsarbeit.
  • Mobile und vernetzte Gesundheitsversorgung.

In einer Panel-Diskussion an der Ergebniskonferenz vom 22. November 2022 diskutierten Josef Schuler (Gemeinderat Isenthal), Christine Widmer Baumann (Regionalmanagerin Kanton Uri) und Maurus Stöckli (Geschäftsführer Uri Tourismus) und stellvertretend für alle Beteiligten die Ergebnisse. Ihre Voten enthielten zum einen Freude über die Erkenntnisse. Zum anderen waren sie sich einig, dass die Umsetzungen nun auch angegangen werden müssen. Und es brauche den Einbezug der lokalen Bevölkerung bei der Ausgestaltung und Umsetzung von konkreten Projekten.

Bei der Grundversorgung steht der Mensch im Zentrum und nicht die App

Markus Frösch, der für das Landammannamt das Modellvorhaben leitete, fasste danach die Ergebnisse zusammen und zeigte auf, was nun folgt. Zum einen wird im Rahmen eines NRP-Projekts an drei so genannten «Runden Tischen» an konkreten Umsetzungen weitergearbeitet. Die Unternehmen, die in der Versorgung für Uri tätig sind, sollen ihre Zusammenarbeit ausbauen, zusätzliche Synergien nutzen und darüber hinaus neue Dienstleistungen etablieren können. Damit soll die Versorgung in abgelegeneren Orten auch in Zukunft gesichert werden. Es wird erwartet, dass hier Umsetzungsprojekte starten.

Zudem sollen weitere Themen vertieft angegangen werden: «Hybrider Dorfladen im multifunktionalen Raum», hybride Plattformen, Ansätze für Laborprojekte sowie Mobilitätsprojekte. Hier ist der Kanton selber doppelt gefordert. Einerseits ist er angehalten, Umsetzungen im Bereich der eigenen IT-Infrastruktur zu bündeln, E-Government-Dienstleistungen zu verbessern und die Partizipation über digitale Kanäle zu ermöglichen. Andererseits soll der Kanton Rahmenbedingungen schaffen oder verbessern, damit Uri für die zukünftige Versorgung Modellcharakter hat.

Appell an alle Beteiligten

Den Abschluss mit einer Einordnung der Ergebniskonferenz machte der Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind. Er strich den volkswirtschaftlichen Nutzen für die Urner Bevölkerung heraus und setzte einen Appell an alle Beteiligten. Das Modellvorhaben habe aufgezeigt, wie die Versorgung in Uri gestärkt werden solle. Er sei jedoch kein Fan von «top – down» Projekten. Es brauche noch vielmehr motivierte Akteure in der Wirtschaft und der Bevölkerung, die ihre Ideen einbringen und bereit seien, diese gemeinsam mit anderen zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Die Anbieter der Grundversorgung müssen sich gemeinsam Gedanken zu vermehrter Zusammenarbeit machen. Es bestehe der Wunsch, dass ein «Wir-Gefühl» unter den Anbietern entstehe, und sie gemeinsam Verantwortung für die Versorgung der peripheren Räume übernehmen.

Im Anschluss wurde in kleinen Runden das Modellvorhaben weiterdiskutiert. Man spürte an diesem Abend die Aufbruchstimmung und die positive Haltung, dass mit dem Ende des Modellvorhabens nun der Startschuss zum Marathon gefallen sei.

Unter www.ur.ch/movo finden Sie alle aktuellen Unterlagen zum Modellvorhaben und der Ergebniskonferenz.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]