Erstmals wurde der Goldschakal im Kanton Luzern nachgewiesen (Pixabay).
Ende März tappte ein Goldschakal zwischen Neuenkirch und Hellbühl in einer Fotofalle. Es ist der erste bestätigte Nachweis dieser Tierart im Kanton Luzern, die schweizweit als geschützt gilt und nicht bejagt werden darf. Künftig dürfte sich die Tierart in der Schweiz ansiedeln und fortpflanzen.
Seit 15 Jahren wandern immer öfter Tiere dieser Art auf natürliche Weise in die Schweiz ein. Nun wurde er erstmals auch im Kanton Luzern nachgewiesen: der Goldschakal, der einem Fuchs ähnelt, Wölfe meidet und als geschützte Kunst vergoldet. Zwischen Neuenkirch und Hellbühl ist er Ende März in eine Fotofalle getappt.
Eine geschützte Tierart
Hier tappt der Goldschakal in die Luzerner Fotofalle
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Goldschakals liegt in Südosteuropa. Seit den 1950er-Jahren breitet sich die Tierart in Richtung Mittel- und Nordeuropa aus. Abwandernde Jungtiere können in kurzen Zeiträumen Distanzen von über 200 Kilometern zurücklegen, was die natürliche Ausbreitung des Goldschakals zusätzlich unterstützt. Seit ein paar Jahren haben sich die Nachweise in der Schweiz gehäuft. Bis dahin konnten aber nur durchziehende Einzeltiere nachgewiesen werden. Irgendwann dürfte sich der Goldschakal aber zumindest in den tieferen Lagen der Schweiz auch niederlassen und fortpflanzen.
Gründe für die Ausbreitung in den letzten Jahrzehnten liegen in der großflächigen Dezimierung des Wolfes im frühen 20. Jahrhundert, in der Klimaerwärmung und in der Öffnung der Landschaft durch das menschliche Zurückdrängen der Wälder. Somit ist der Goldschakal keine durch den Menschen in unserem Gebiet eingeführte Tierart wie der Waschbär oder der Marderhund. Deshalb gilt er bundesrechtlich als geschützte Tierart und darf nicht bejagt werden.
Der Goldschakal ähnelt einem Fuchs, ist aber hochbeiniger, kräftiger gebaut und hat einen kürzeren Schwanz. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Ohrrückseiten und Vorderpfoten, die beim Fuchs schwarz und beim Goldschakal goldbraun sind. Gegenüber einem Wolf ist der Goldschakal hingegen deutlich kleiner, weniger kräftig gebaut und mit einer deutlich feineren Schnauze.Bezüglich der Lebensraumansprüche sind Goldschakale äußerst anpassungsfähig. Häufig suchen sie Lebensräume in Gewässernähe, da es dort viel Deckung und ein großes Nahrungsangebot gibt. Generell sind Gebiete mit vielen unterschiedlichen Strukturen (Hecken, offene Flächen, Gewässer, etc.) sehr geeignet. Gemieden werden höhere Lagen mit über längere Zeit geschlossener Schneedecke sowie intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiete ohne Deckung. Der Goldschakal meidet außerdem Gebiete, in denen Wölfe vorkommen, da Goldschakale von diesen erbeutet werden können. Das Nahrungsspektrum des Goldschakals entspricht hauptsächlich dem ersten des Fuchses und besteht überwiegend aus kleineren Tieren wie Nagern oder Amphibien, seltener auch aus Aas und pflanzlicher Nahrung. Goldschakale können aber Tiere bis zur Größe eines Rehs erbeuten, vor allem, wenn sie als Paar oder im Rudel unterwegs sind.
Weitere Informationen zum Goldschakal sind auf der Webseite der Stiftung KORA – Raubtierökologie und Wildtiermanagement zu finden.
Anhang
Bild : Hier tappt der Goldschakal in die Luzerner Fotofalle.
Bild : Erstmals wurde der Goldschakal im Kanton Luzern nachgewiesen (Pixabay).