Europäische Tage des Denkmals 2020: Das Programm für die Denkmaltage steht

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Die Planer des Resorts Andermatt Reuss bedienten sich traditionellen Baumaterialen. (Foto Andermatt Swiss Alps AG).

Am 5., 12. und 13. September 2020 finden die Europäischen Tage des Denkmals statt – in der Schweiz zum Thema «Weiterbauen». Sieben informative Veranstaltungen im Kanton Uri befassen sich mit Kulturgut im Urner Oberland und im Urserntal. Die fünf Innerschweizer Kantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Luzern eröffnen die Denkmaltage zudem gemeinsam in Andermatt.

 

Das ehemalige Hotel Meyerhof in Hospental wird nun saniert. Die Baustelle kann im Rahmen der Denkmaltage besichtigt werden (Foto HTS Architekten + Partner AG).

An Städten, Siedlungen und einzelnen Häusern wird seit jeher weitergebaut und erneuert. Der Veränderungsbedarf erwächst dabei aus den unterschiedlichsten Bedürfnissen: erhöhte Raumbedürfnisse, neue Anforderungen an die Nutzung, Druck zu städtebaulichen Verdichtungen, nötig werdende Sanierungen oder Massnahmen, um den Bestand zu erhalten. Genau darum geht es an den diesjährigen Europäischen Tagen des Denkmals. Das Thema «Weiterbauen» ist somit der Normalfall und gewinnt angesichts der immer knapper werdenden Landreserven gegenüber dem «Neubau» immer mehr an Bedeutung.

 

Das Bahnwärterhaus Eggwald bei Wassen wurde neu restauriert und stellt nun ein wichtiges Kulturdenkmal dar. (Foto Denkmalpflege SBB).

Im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals werden Kanton Uri am 5., 12. und 13. September 2020 insgesamt sieben öffentliche und kostenlose Veranstaltungen stattfinden. Geplant sind unter anderem Dorfrundgänge in Andermatt und Hospental, eine geführte Wanderung entlang der historischen Gotthardbahnlinie, ein Besuch im neurenovierten Bahnwärterhaus Eggwald bei Wassen, eine Baustellenbesichtigung im ehemaligen Hotel Meyerhof in Hospental sowie einen Einblick hinter die Kulissen des Tourismusresorts Andermatt Reuss. Für die Organisation zeichnen sich die Denkmalpflege des Kantons Uri, das Architekturforum Uri sowie die Fachstelle Denkmalpflege der SBB verantwortlich.

 

Architekten diskutieren über den baulichen Wandel in Andermatt

Bereits zum zehnten Mal spannen die fünf Innerschweizer Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz und Uri für die Denkmaltage zusammen. Die Kantone geben jeweils ein gemeinsames Programmheft heraus und eröffnen die Denkmaltage in der Innerschweiz jeweils mit einer Innerschweizer Auftaktveranstaltung. Diese findet in diesem Jahr für einmal nicht in Luzern, sondern in Andermatt statt – und zwar am Samstag, 5. September 2020 um 13 Uhr in der Kantine «Cucina Macolina» auf dem Kasernenplatz. Davor und danach stehen weitere ergänzende Veranstaltungen in Andermatt auf dem Programm.

 

Die Innerschweizer Denkmaltage beginnen mit einer Podiumsdiskussion über den Bau des Tourismusresorts Andermatt Reuss. Die Planung des Resorts gilt inzwischen als ein Lehrbeispiel der jüngeren Schweizer Architektur, indem das Resort eine Ansammlung verschiedener Architekturen vereinigt. Die Planer versuchten ein komplett neuer Ortsteil zu erschaffen, der sich historischen Vorbildern anlehnt und gleichzeitig neue Identitäten schafft. Gleichzeitig setzt das neue Tourismusresort aber auch im alten Dorfkern neue Impulse.

 

Auf dem Podium diskutieren der Urschner Talammann Beat Schmid, der kantonale Denkmalpfleger Thomas Brunner und den beiden Architekten Lando Rossmaier und Kurt Aellen, die bei der Planung des Andermatter Tourismusresorts mitgewirkt hatten. Kultur- und Architekturjournalistin Karin Salm wird das Gespräch moderieren, der Urner Regierungsrat Daniel Furrer und Gerold Kunz, Denkmalpfleger des Kantons Nidwalden und Mitherausgeber der Architekturzeitschrift «Karton», werden entsprechende Inputreferate halten.

 

20 Millionen Menschen nehmen teil

Die Europäischen Tage des Denkmals gibt es seit 1991 und werden seit 1994 jährlich auch in der Schweiz durchgeführt. Der Anlass geht auf eine Initiative des Europarats zurück und wird durch die Europäische Union unterstützt. Dementsprechend finden die Denkmaltage in 50 Ländern statt. Europaweit nehmen bis zu 20 Millionen Menschen am Anlass teil. Das schweizweite Programm – nach einem jährlich wechselnden Motto – wird von der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE in Bern koordiniert, wozu alle Kantone – vertreten durch die jeweiligen Fachstellen für Denkmalpflege – einen Beitrag leisten.

 

Die Veranstaltungen sind in diesem Jahr so gewählt und konzipiert, dass die Denkmaltage trotz Covid-19 eindrückliche Erlebnisse bieten. Ein angepasstes Programm und Schutzkonzepte garantieren die Sicherheit der Teilnehmenden.

 

Veranstaltungsprogramme online einsehen

Die Broschüre der Innerschweizer Kantone mit den Detailangaben zum Programm sowie den organisatorischen Einzelheiten kann auf der Website des Kantons eingesehen beziehungsweise heruntergeladen werden. Weitere Informationen zu sämtlichen schweizweiten Veranstaltungen im Rahmen der Denkmaltage finden Sie online unter www.hereinspaziert.ch.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]