Europäische Tage des Denkmals im Zeichen der Nachhaltigkeit

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Europäische Tage des Denkmals 2023 Surseer Altstadt Quelle Jeremy Bierer Lausanne

Die Europäischen Tage des Denkmals vom 9. und 10. September 2023 stehen dieses Jahr ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt des Mottos «Reparieren und Wiederverwenden» steht die Frage, wie es gelingt, das Kulturerbe zu erhalten und dabei sorgsam mit den Ressourcen umzugehen: Ganz im Sinne von reparieren statt wegwerfen, wiederverwenden statt vernichten und umnutzen statt zerstören.

Unter dem Motto «Reparieren und Wiederverwenden» richten die Europäischen Tage des Denkmals den Blick auf eine denkmalpflegerische Selbstverständlichkeit. Die Pflege unseres baukulturellen Erbes ist seit jeher dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichtet, die Massnahmen am Objekt dem Primat des Konservierens und Reparierens. Im Zeichen der Klimadebatte gewinnt der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit unseren beschränkten Ressourcen eine neue Bedeutung. Dabei können werterhaltende und ressourcenschonende Methoden der Denkmalpflege beispielhaft sein.

Lernen von der Denkmalpflege
Angesichts des hohen Ressourcenverbrauchs im Bauwesen stellt sich die Frage, wie der Baubestand langfristig zu erhalten, weiterzuentwickeln und zu ergänzen ist. War früher der sorgsame Umgang mit Baumaterialien vor allem eine Frage des Geldes, geht es heute darum, Ressourcen zu schonen. Ein nachhaltiger und sorgfältiger Umgang mit unseren beschränkten Ressourcen bedeutet, das Bestehende so lang als möglich zu nutzen. Bei Gebäuden heisst dies, sie zur erhalten und an veränderte Anforderungen oder Nutzungen anzupassen, statt sie durch Neubauten zu ersetzen.

An den Denkmaltagen bietet sich die Möglichkeit, an zahlreichen Führungen und weiteren Veranstaltungen aktuelle Restaurierungs- und Umbauprojekte zu besichtigen. So wird in Sursee und Beromünster gleich an mehreren Beispielen gezeigt, wie Altstadthäuser über die Jahrhunderte hinweg den veränderten Bedürfnissen angepasst wurden und werden. In Beromünster kann auch die laufende Restaurierung des Krusenschlosses besichtigt werden. Der ehemals pröpstliche Landsitz von 1786 wird nach einem langen Dornröschenschlaf wieder wachgeküsst. Ein weiteres Beispiel ist die Alte Ziegelei in Kriens, ein bereits 1925 zu Wohnzwecken umgenutzter Industriebau, der heute unter dem Erhalt seiner Tragstruktur den neuen (Wohn-)Anforderungen angepasst wird.

Neues Erscheinungsbild
Seit ihrer ersten Durchführung haben sich die Europäischen Tage des Denkmals zur grössten und erfolgreichsten Veranstaltung im Bereich der Kulturgütererhaltung entwickelt und werden schweizweit jährlich von mehreren zehntausend Personen besucht. Koordiniert werden die Tage des Denkmals in der Schweiz durch die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE. Organisiert und umgesetzt wird das Programm mit einer Vielzahl an Veranstaltungen durch die Fachstellen für Denkmalpflege und Archäologie der Kantone und weiteren Partnern.

Die Denkmaltage präsentieren sich dieses Jahr in einem neuen Erscheinungsbild. Auf der Webplattform www.kulturerbe-entdecken.ch können die Besucherinnen und Besucher aus einem reichen Veranstaltungskalender ihr persönliches Programm zusammenstellen. Ergänzend zur Webplattform haben die sechs Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug für den Denkmaltag 2023 eine gemeinsame Programmbroschüre herausgegeben, die den Weg zu über 40 Veranstaltungen in der Zentralschweiz weist.

Info-Kasten: Eröffnung der Denkmaltage in der Zentralschweiz – 5. September 2023
Auch dieses Jahr werden die Denkmaltage durch eine gemeinsame Eröffnungsveranstaltung der Zentralschweizer Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug lanciert. Der ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehende Eröffnungsanlass findet am Dienstag, 5. September ab 18.30 Uhr im Nylon 7, der ehemaligen Betriebskantine der Viscosuisse in Emmenbrücke statt. Nach einem Inputreferat von Silke Langenberg, Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege an der ETH Zürich, diskutieren Fachleute unter dem Schlagwort «Lernen von der Denkmalpflege», wie denkmalpflegerische Methoden beispielhaft für den werterhaltenden Umgang mit unseren Ressourcen genutzt werden können.

Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: