Feschi-Fandand-Boschole-Dool, degustiert und kommentiert von Herbert Huber

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Es ist traurig und wahr, von weinempfehlen und verkaufen haben viele Mitarbeiter und oft auch die Chefs Zero Ahnung. Sicher gibt es auch das andere Extrem mit zuviel Brimborium um den Wein.

Georgische Weine zum weinen

Es ist traurig und wahr, von weinempfehlen und verkaufen haben viele Mitarbeiter und oft auch die Chefs Zero Ahnung. Sicher gibt es auch das andere Extrem mit zuviel Brimborium um den Wein. Wo servierende Weinoberlehrer glauben, den Gast mit Weinbesserwissen nacherziehen zu müssen. Das ist dann eindeutig zuviel Kult um den Wein. Und kann nerven. Der Gast geht schliesslich in ein Restaurant und nicht in eine Weinschule. Der Gast sitzt in der Beiz und will es einfach schön haben, basta!

Ausser es sei in einem Gourmettempel wo ein ausgebildeter Sommelier zu jedem Gang

den passenden Wein empfiehlt. Das ist dann auch grosses gastronomisches Theater und verdient den Namen Oper anstatt Beiz

Philosophie Wein

Wein ist etwa philosophisches. Der Umgang mit dem Gast und dem Wein ebenfalls.Viele Gäste haben heutzutags ein grosses Weinwissen. Stecken nicht im Gefängnis ihrer Erfahrung, wie viele Wirte im Trott ihres Alltages. Sie haben Kurse besucht oder haben auf Reisen Weinbaugebiete kennengelernt. Meistens wissen die Gäste selbst, welcher Wein zu welcher Speise passt. Trotzdem kann es vorkommen, dass sie sich beraten lassen möchten.

Bacchus (Dionysos)

Für solche Momente müssen die Gastgewerbler geschult sein. Dabei ist weniger oft viel mehr. Ein paar wenige Hausspezialitäten und  Neuentdeckungen können schon genügen. Eine Bemerkung wie:“ wir waren mit unserem Chef im Wallis oder in der Ostschweiz, im Tessin oder in Genf und können Ihnen wirklich empfehlen“! Oder: “wir durften kürzlich an einer hausinternen Weinschulung phantastische Spanier degustieren, zu diesem saftigen Weidekalbfilet empfehlen wir Ihnen…“

Es war einmal

Früher gab es landauflandab nur einen Weinratschlag: Feschi-Fendand-Boscholee-Dool! Wie penibel aber ist es heute, wenn die Servierenden zuerst das Etikettli auf der Flasche lesen müssen, um den Namen des Weines richtig auszusprechen? Und die Traubensorte? So können Assemblagen zur Blamage werden.

Weinseligkeit in Gassen und Höfen

Die Vielfalt der Weine ist heute gigantisch groß. So sollten die Mitarbeiter auf das Thema Wein, auf das Angebot im Haus eingestimmt werden, wie ein Orchester für seinen Auftritt. Dem sagt man Unternehmenskultur. Verkaufen kann man nur, was man selber gerne hat. Was man seinen Gästen gönnen möchte. Das Beste vom Besten nämlich und mit viel Liebe serviert!

Text: www.herberthuber.ch

Fotos: www.-pixelio.de

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