Besetzung und Programm:
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Rezension:
Brillant, leichtfüßig und den kammermusikalischen Geist des Miteinanders verströmend wie wohl kaum ein anderes Konzert, kommt Beethovens berühmtes Tripelkonzert daher. Allzu selten steht es auf dem Programm, denn gleich drei hervorragende Solisten müssen auf das Beste miteinander harmonieren. (Zitat ProArte, Klassik für Hamburg)
Die Festival Strings Lucerne hatten am Vorabend, als erstes Schweizer Orchester überhaupt, in der Elbphilharmonie in Hamburg mit dem gleichen Programm gastiert, entsprechend hoch waren denn auch die Erwartungen des gutgelaunten Publikums im fast ausverkauften Konzertsaal die zusätzlich gesteigert wurden durch das Mitwirken der drei prominenten Solisten Vilde Frang, Nicolas Altstaedt und Herbert Schuch beim Tripelkonzert, das für den ersten Konzertteil programmiert war.
Diese Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt, harmonierten doch die drei Solisten bestens miteinander, keiner war dominierend und sie fügten sich auch hervorragend ins Gesamtorchester ein, das für deren Soloparts, einen kompakten, feinausgewogenen Klangteppich legte. Beim Tripelkonzert handelt es sich beim ersten Satz um den längsten Satz in allen Instrumentalkonzerten Beethovens. Zudem ist er nicht in der üblichen Sonatenhauptsatzform komponiert. Geleitet wurde das Konzert von Daniel Dodds, auf dem Konzertmeisterstuhl bei den ersten Geigen sitzend und selber auf seiner Violine mitspielend, ebenso diskret wie souverän. Das demonstrierte auch das grosse Vertrauen, welches Dodds (er gehört auch zu den Solisten des Lucerne Festival Orchestra) in seine Mitmusiker hat. Die „Strings“ untermauern ihren Ruf, als eines der weltbesten Kammerorchester mit einer grossartigen Leistung und die Protagonisten durften für ihre Darbietung einen langanhaltenden Applaus ernten, für eine Zugabe liessen sie sich aber nicht erwärmen. Gutgelaunt begab man sich zur Pause in die Foyers des KKL, von dessen Dachterrasse aus sich immer wieder ein grandioser Blick über das Panorama rund um das Luzerner Seebecken bietet.
Zweiter Konzertteil: Beethovens 8. Sinfonie
Nicht gerade mit Lob überschüttet wurde diese, etwas im Schatten der 7. und der 9. Sinfonie stehende Komposition, nach ihrer Uraufführung am 27. Februar 1814 und doch hatte sie auch begeisterte Anhänger. Anton Diabelli etwa meinte u.a.: mit offenen Armen empfängt der wahre Kunstfreund dieses herrliche, glänzende Product des unerschöpflichen Beethoven. In ihren Entwürfen eigentlich als Klavierkonzert gedacht, überarbeitete der Komponist im Verlaufe des Sommers 1812 diese zu einer „richtigen“ Sinfonie. David Dodds geleitete, noch immer sitzend in der Position des Konzertmeisters, sein Orchester in das gewaltige Werk, in dem sich speziell im ersten Satz auch die Bläser, allen voran die Fagottisten, dann die Oboen, Querflöten usw. auszeichnen konnten. Dies unterstützt von den grundsoliden Streichern, die je nach dem, üppig begleitend, mal anfeuernd vorantreibend ihren Kollegen in nichts nachstanden, so einen wundervollen Gesamtklangteppich schufen, der dem Werk des Musikgenies mehr als gerecht wurde. Das Auditorium feierte die Musiker mit langanhaltendem, tosenden Applaus und vielen Bravorufen für diesen Konzertgenuss.
Veranstalter und Fotos: www.festivalstringslucerne.org/de/home
Text: www.leonardwuest.ch
Luzerner Sinfonieorchester, Solisten: Vilde Frang und Truls Mørk, KKL Luzern, 20. April 2016, Rezension über diesen Link:
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