Am 9. April 2022 hat in Altdorf die fünfte Fach- und Vernetzungsveranstaltung frühe Kindheit stattgefunden. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten angeregt über eine verbesserte Erreichbarkeit und Begleitung von Familien in Uri.
Die ersten Lebensjahre sind für Kinder prägend. Es werden Weichen gestellt, die bis ins Erwachsenenalter einen Einfluss auf Psyche, soziale Entwicklung und das gesundheitliche Wohlbefinden haben. Gesundheitsförderung und Prävention als Aspekt der frühen Förderung unterstützt Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt in ihrem Entwicklungs- und Lernprozess. Diese Förderung geschieht zum grossen Teil in der Familie. Sie wird aber auch mit Unterstützungsangeboten ausserhalb der Familie realisiert.
Nicht alle Eltern können ihren Kindern jederzeit in gleichem Mass ein förderliches Umfeld anbieten. Manchmal gibt es schwierige Lebenslagen, es fehlt das nötige Wissen oder die finanziellen Möglichkeiten sind eingeschränkt. Manche Eltern leiden selbst an einer Krankheit, die sie beeinträchtigt. Für belastete Familien sind familienergänzende Angebote in der frühen Kindheit daher von grosser Bedeutung. Doch oft ist es gerade für diese Familien schwer, den Zugang zu den Angeboten zu finden. So fallen sie sehr oft durch das Netz von Angeboten. Die Familien mit ihren Herausforderungen und Schwierigkeiten werden erst wieder beim Eintritt in das Schulsystem sichtbar. Meist ist es für zielführende Interventionen dann schon zu spät oder sehr aufwändig.
An der fünften Fach- und Vernetzungsveranstaltung wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Urner Familien besser erreicht und begleitet werden können.
Nach der Eröffnung durch Christoph Schillig, Vorsteher Amt für Soziales, folgte ein Inputreferat von Prof. Dr. Martin Hafen, Hochschule Luzern. Der Referent stellte dabei die Ergebnisse der BAG-Vorstudie «Familienzentrierte Vernetzung in der Schweiz» vor und arbeitete Handlungsempfehlungen für den Kanton Uri heraus. Im Anschluss stellte Bruno Scheiber, Gesundheitsförderung Uri, das von einer Projektgruppe erarbeitete, Grobkonzept «Netzwerk frühe Kindheit Uri» vor. Das Konzept skizziert eine Umsetzungsidee für den Kanton Uri.
Kernstück der Veranstaltung waren die anschliessenden Diskussionsrunden. Vier Frageblöcke zum vorgestellten Grobkonzept wurden in Gruppen bearbeitet. Ziel war es, die Meinungen der Akteure abzuholen. Denn sie alle sind es, die mit den Familien in Kontakt sind und im Rahmen ihrer Aufträge die Familien unterstützen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten intensiv mit und es kamen viele Inputs und Ideen für die detaillierte Ausarbeitung der Konzeptidee zusammen.
Organisiert wurde die fünfte Fach- und Vernetzungsveranstaltung frühe Kindheit gemeinsam von der Gesundheitsförderung Uri, der Abteilung Integration der Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) sowie der Fachstelle Familienfragen und frühe Kindheit der stiftung papilio. Sie richtete sich an Gemeindevertretungen und Personen, die Kinder und Familien vom Zeitpunkt der Schwangerschaft bis zum Kindergarteneintritt betreuen, begleiten oder unterrichten.
Beim abschliessenden Apéro nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich auszutauschen und weiter zu vernetzen. Die Tagung hat gezeigt, dass schon jetzt eine rege Vernetzung in Uri gelebt wird.
Auskunft
Christoph Schillig, Vorsteher Amt für Soziales
christoph.schillig@ur.ch, 041 875 21 52[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]