Nach den Mitte Juni festgestellten Verformungen der Zuschauerdecke des Luzerner Theater
wurden unverzüglich Sicherungsmassnahmen eingeleitet. Die beiden letzten Vorstellungen der Spielzeit 2018/19 wurden abgesagt beziehungsweise ins KKL Luzern verlegt. Gleichzeitig hat die Theaterleitung mit Sachverständigen die Risse in der Gipsverkleidung des LT-Zuschauerraumes begutachtet und Sondagen veranlasst.
Die Sondierungsarbeiten an der Saaldecke legten eine historische Befestigungstechnik frei, die aus heutiger Sicht überrascht: Das Holzprofil, das der Montage des Gipses dient, wurde lediglich mit an Stahlträgern eingehängten Brettern genagelt. Die Gipsdecke hat sich über eine Fläche von ca. 20 bis 25 Quadratmetern vollständig von der Aufhängung gelöst und abgesenkt. Gehalten wurde sie nur noch vom Randfries. Als Ursache wird von Materialermüdung ausgegangen.
Zusätzlich haben wahrscheinlich akustische Vibrationen das Lockern der Nagelverbindungen
über die Jahre gefördert.
Um den Brandschutz nach heutigen Vorgaben zu gewährleisten, wird die gesamte Decke inklusive Randfries entfernt und eine feuerfeste Gipskartondecke eingebaut. Die Gipskartondecke schützt die gesamte Konstruktion aus Beton und Stahl, sorgt für für eine Wiederherstellung der optimierten Akustik sowie hinreichenden Schallschutz zwischen den darüber liegenden Arbeitsräumen und dem Zuschauerraum. Die Deckensanierung und -sicherung wird voraussichtlich bis zum Probenbeginn am 05. August 2019 abgeschlossen sein.
«Diese ausserplanmässig notwendig gewordene Sanierung unterstreicht, was bereits die vom Luzerner Theater 2017 an das Büro für Bauökonomie in Auftrag gegebene Studie «Ganzheitliche Immobilienbetrachtung» (GIB) aussagt», so Stiftungsratspräsidentin Birgit Aufterbeck Sieber. «Eine baldige und grundlegende Gesamtsanierung des Theatergebäudes ist dringend angezeigt.»