Am Sonntag gedachte der Kantons Luzern der Schlacht bei Sempach mit einem Gottesdienst und einem Festakt. Geschichtsvermittler Peter Gautschi von der Pädagogischen Hochschule Luzern zeigte in seiner Festrede, was sich aus dem Kampf zwischen Habsburgern und Eidgenossen fürs Heute lernen lässt ‒ über Kriegsgründe, Kriegsfolgen und darüber, wie man sie überwinden kann.
Die Feier zum Gedenken an die Schlacht bei Sempach folgte am Sonntagvormittag dem traditionellen Ablauf. Den Auftakt machte das öffentliche Morgenbrot im Städtli, anschliessend formierte sich der Festzug in der Kirche, wo der ökumenische Gottesdienst mit dem Festakt stattfand. Im Anschluss an den Festakt war die Bevölkerung zu einem Apéro eingeladen. Insgesamt versammelten sich über 1300 Personen im Städtli. Nidwalden als Gastkanton und Root als Gastgemeinde trugen ihren Teil zur Gestaltung der Feier bei.
Wunsch nach Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit
Die Festrede hielt Peter Gautschi, Professor für Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Luzern. Gautschi betrachtete die Vermittlung von Geschichte als Voraussetzung für ein differenziertes Nachdenken über die Welt von heute. Ausgehend von Niklaus Thut, dem Zofinger Fähnrich, der auf der Seite Habsburgs in der Schlacht bei Sempach kämpfte, entwickelte Gautschi Parallelen zu Kriegen und Unsicherheiten von heute.
Menschen seien bereit, in Kriegen für Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit zu kämpfen. Es gelte deshalb, diese drei Werte mit gewaltfreien Mitteln zu gewährleisten; Das sei eine wichtige Voraussetzung dafür, sinnlose Sterben im Krieg zu verhindern. Gautschi zeigte am Beispiel Thuts, Zofingens und der Eidgenossenschaft aber auch, wie die gemeinsame Geschichte mit der Zeit zur Grundlage der Versöhnung und einer neuen, Identität der Streitparteien werden kann. Friede, so lautete Gautschis Fazit am Beispiel der modernen Schweiz, sei möglich und machbar.
Auch Regierungspräsident Reto Wyss zeigte in seiner Rede, wie das Gedenken an die Schlacht von 1386 einen Beitrag zu unserer heutigen Identität leisten kann. Identität benötige die Zugehörigkeit zu einer Wertegemeinschaft. Wyss appellierte an die Festgemeinde, für Werte mit Mut und friedlichen Mitteln einzustehen und einander auch in schwierigen Situationen Toleranz und Akzeptanz gemeinsam vorzuleben.
Anhang
Festansprache-Professor Peter Gautschi
Festrede Regierungspräsident Reto Wyss
Bilder vom Anlass werden im Laufe des Nachmittags auf der Website der Gedenkfeier Sempach hochgeladen.