Entlang der Urner Passstrassen ist an vielen Stellen noch die ursprüngliche Bausubstanz vorhanden, der eine regionale oder gar nationale Schutzbedeutung zukommt. Um den Umgang mit dieser historischen Bausubstanz zu regeln, ist das «Gestaltungskonzept Passstrassen Uri» entstanden.
Der Umgang mit der historischen Bausubstanz der Urner Passstrassen hat immer wieder zu Diskussionen Anlass gegeben.Um zu regeln, wie damit in Zukunft umgegangen werden soll, hat der Urner Regierungsrat ein «Gestaltungskonzept Passstrassen Uri» in Auftrag gegeben. Es dient als Wegleitung und Planungshilfe beim Ersatz von schadhaften Bauteilen sowie Verstärkungsmassnahmen an Stützmauern, Brücken und Absturzsicherungen, die mit dem historischen Bestand und der Schonung des Landschaftsbilds vereinbar sind.
Denkmalgerechte Gestaltung miteinbeziehen
Das Konzept wurde von der Baudirektion Uri, Amt für Tiefbau und Amt für Betrieb Nationalstrassen sowie der Justizdirektion Uri, Amt für Raumentwicklung und Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit zwei externen Beratern erstellt. Es basiert auf den verschiedenen Bauausführungen, die auf den vier Passstrassen Klausen, Susten, Furka und Gotthard dokumentiert werden konnten. Es lässt sich aber auf alle Objekte anwenden, die im Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) erfasst worden sind, inklusive aller Abschnitte des kantonalen Strassennetzes mit IVS-Bezug. Dies betrifft die Grundsätze für die denkmalgerechte Gestaltung sowie die Angaben zum Verfahren und zur Subventionierung.
Das Handbuch bezieht sich auf alle Baumassnahmen, die im Rahmen der Strategie Strasse 2019 behandelt sind. Es schliesst von Kleinreparaturen im Rahmen des betrieblichen Unterhalts über den baulichen Unterhalt bis zum punktuellen oder wesentlichen Ausbau alles ein.
Drei übergeordnete Ziele
Eingriffe an den historisch geprägten Abschnitten der Urner Passstrassen sollen sich grundsätzlich an drei übergeordneten Zielen orientieren. Erstes Ziel ist die Erhaltung der gemäss IVS denkmalpflegerisch relevanten Bausubstanz aus der Ursprungszeit oder späteren Ausbauetappen einer Strasse, die noch in handwerklicher Bauweise ausgeführt worden sind. Zweites Ziel ist die Herstellung eines abschnittsweise homogenen Strassenbilds. Drittes Ziel ist schliesslich die schonende und zurückhaltende Einfügung der Strassen in das Landschaftsbild.
Das Konzept ist unter www.ur.ch/publikationen/26969 zur Ansicht und zum Download bereit.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]