Grand Théâtre de Genève: La Cenerentola zum Auftakt der Saison 2020-21

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Grand Théâtre de Genève

Das Grand Théâtre de Genève eröffnet die Saison 2020-21 mit La Cenerentola, einer im Mai 2020 aufgrund der
Pandemie abgesagten Koproduktion des Grand Théâtre, inszeniert von Laurent Pelly und dirigiert von Antonino
Fogliani. In Anbetracht der Covid-19-Krise musste die Neuproduktion von Turandot in einer Inszenierung von
Daniel Kramer und teamLab ersetzt werden und wird in einer anderen Saison zu sehen sein. Die restliche Saison 2020-21 bleibt unverändert.

Die zweite Saison des Intendanten Aviel Cahn am Genfer Opernhaus beginnt mit La Cenerentola von Rossini, vom
14. bis zum 26. September 2020. Inszeniert wurde diese Koproduktion von Laurent Pelly, der als Regisseur in der
ganzen Welt unterwegs ist. Dieses Dramma giocoso bietet eine neue Interpretation des berühmten Märchens von Charles Perrault: Cinderella heisst jetzt Angelina, die Stiefmutter wird zu Don Magnifico und die gute Fee erscheint hier in Gestalt
eines weisen Philosophen.

Das Grand Théâtre de Genève war gezwungen, die Neuproduktion von Turandot zu verschieben, da diese Oper von Puccini eine grosse Orchester- und Chorbesetzung benötigt und vor allem, weil die Produktion von Kramer/teamLab ein aufwendiges Bühnenbild, die Mitwirkung von Personen aus Asien sowie sehr umfangreiche Ressourcen und viel technisches Personal erfordert. Angesichts der kurzen Fristen aufgrund des Lockdown (besonders in Bezug auf die Werkstätten) kann diese Produktion der letzten Oper von Puccini nicht auf der Genfer Bühne gezeigt werden. Aus diesem Grund ersetzt das Grand Théâtre diese Aufführung durch La Cenerentola, eine ursprünglich für Mai 2020 geplante Koproduktion, die wegen der Pandemie abgesagt worden war. Diese Oper von Rossini hat unter anderem den Vorteil, dass sie Chor und Orchester von geringerer Grösse erfordert, was das Einhalten der Hygienevorschriften erleichtert.

La Cenerentola wird in einer Inszenierung gezeigt, die Thea Derks als « witty and imaginative » charakterisiert, im Geiste dieses Werks, das vom weitbekannten Märchen des Aschenputtel inspiriert ist. Laurent Pelly hat auch die Kostüme kreiert,
das Bühnenbild wurde von Chantal Thomas entworfen, die regelmässig mit ihm zusammenarbeitet, und für die Lichtregie war Duane Schuler verantwortlich. Diese im Dezember 2019 von der De Nationale Opera Amsterdam aufgeführte Koproduktion hatte grossen Erfolg bei Publikum und Kritik. Laurent Pelly kennt das Märchen vom Aschenputtel gut, denn er hat es in der Version von Massenet inszeniert und damit an der Met Opera in New York Triumphe gefeiert. Im Grand Théâtre gibt es anstelle der Kürbis-Kutsche eine Kulisse zwischen schlichtem Innenraum und einer funkelnden Welt des Glamours.
Die Titelrolle wird gesungen von Anna Goryachova, die schon oft in Opern von diesem Komponisten auf den grossen Bühnen der Welt aufgetreten ist. Die arme Angelina ist den Launen ihres Stiefvaters Don Magnifico ausgesetzt, der von Carlo Lepore
verkörpert wird, erhält aber Unterstützung durch den weisen Philosophen Alidoro (Simone Alberghini). Beachtenswert auch Edgardo Rocha als Prinz Don Ramiro, ein Rossini-Tenor und ideal für diese Rolle, in der das hohe C sehr präsent ist.

Laurent Pelly ist oft an bedeutenden Opernbühnen tätig und kennt das Westschweizer Publikum gut, denn er hat Viva la Mamma! und Le médecin malgré lui an der Opéra des Nations sowie La Grande-Duchesse de Gérolstein am Grand Théâtre aufgeführt. Dem Regisseur, der 2016 mit dem Opera Awards for Best director ausgezeichnet wurde, gelingt es, die komischen Elemente eines Werks zu betonen und zugleich dessen bisweilen von Melancholie geprägte innere Essenz herauszustellen,
und das mit einem echten Sinn für Rhythmus. In seiner Interpretation ist Aschenputtel zwar etwas naiv, aber sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie der Schäbigkeit ihrer Umgebung ihre unerschütterliche Güte entgegenhält. Wenn es ein Stück gibt, in dem das Theater die Hoffnung bringt, sich negativen Einflüssen und der ungehemmten Boshaftigkeit der realen und virtuellen Welt unserer Zeit zu widersetzen, wenn es jemanden gibt, der uns einfach lehrt, ein guter Mensch zu sein, dann ist das Angelina, unsere Cenerentola. Der italienische Dirigent Antonino Fogliani, eine führende Grösse im italienischen Repertoire des 19. Jahrhunderts, hat das Westschweizer Publikum bereits im vergangenen Herbst in Aida begeistert.
Er wird das Orchestre de la Suisse Romande durch dieses Dramma giocoso mit seinen aberwitzigen Ensembles und atemberaubenden Koloraturen führen.

Grand Théâtre de Genève – La Cenerentola

Premiere: 14. September 2020, 19.30 Uhr

Weitere Aufführungen: 16./18./20./22./24. und 26. September 2020

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