Halbjahresergebnis der AFG liegt unter den Erwartungen

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afgArbon (ots) – Arbon, 7. August 2014 – Der Konzernumsatz der fortzuführenden Geschäftsbereiche der AFG Arbonia-Forster-Holding AG liegt per 30. Juni 2014 mit CHF 447.0 Mio. um 0.2 %, bereinigt um 0.4 %, unter dem Vorjahr (CHF 447.9 Mio.). Das EBIT des Konzerns fiel gegenüber dem Vorjahr als Folge der unbefriedigenden Umsatzentwicklung und der in allen Divisionen stark unter Druck stehenden Margen sowie Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit den laufenden bzw. abgeschlossenen Devestitionen und Akquisitionen jedoch deutlich von CHF 18.4 Mio. auf CHF 5.8 Mio. Das 1. Halbjahr der fortzuführenden Geschäftsbereiche schliesst mit einem Nettoverlust von CHF -2.6 Mio. (Vorjahr CHF 2.9 Mio.) ab.

Seit dem 1. Januar 2014 ist die strategische Neuausrichtung der AFG in die Divisionen Gebäudetechnik, Gebäudehülle und Gebäudesicherheit auch organisatorisch in Kraft getreten. Die damit verbundene Vereinfachung der Führungsstruktur führt zu kürzeren Entscheidungswegen und damit zu höherer Effizienz in der Umsetzung der Strategie. Eine solchermassen erneuerte Führungskultur braucht allerdings Zeit, um zu greifen. Es hat sich gezeigt, dass dieser Umstellungsprozess des Konzerns zum Kompetenzzentrum für Hülle und Raum zu Beginn des Jahres weniger vorangeschritten war als dies erwartet werden konnte. Entsprechend ist die Umsatz- und Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr 2014 des Konzerns unbefriedigend.

Der Importdruck im Schweizer Markt hat sich weiter beschleunigt. Durch die Intensivierung des Wettbewerbs hält der erhebliche Volumen- und Margendruck in den Heimmärkten Schweiz und Deutschland an. Eine grosse Herausforderung bleibt auch das internationale Marktumfeld. Zum starken Wettbewerbsdruck mit vereinzelt negativen Währungseffekten kommen die unsicheren politischen Gegebenheiten in gewissen für die AFG wichtigen Ländern hinzu. Positive Umsatzentwicklungen, insbesondere in europäischen Kernmärkten wie Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien, stehen Ländern wie Russland, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten gegenüber, welche die Erwartungen noch nicht vollständig erfüllen. Zudem wirkten sich im Berichtszeitraum Projektverzögerungen und den daraus folgenden Produktionsengpässen negativ aus.

Die Konzernleitung hat auf diese herausfordernden Entwicklungen reagiert und kommt den länderspezifischen, preissensitiven Produktnachfragen mit einer verstärkten Fokussierung auf die Entwicklung und Produktion von neuen Produkten nach. Diese werden die Umsatzentwicklung aller Business Units sukzessive und nachhaltig positiv beeinflussen. Für die vollständige Entfaltung der eingeleiteten Massnahmen braucht es mehr Zeit als ursprünglich geplant.

Seit dem 1. Juli 2014 gehört die Business Unit Klima- & Lüftungstechnik zur Division Gebäudetechnik. Mit Sabiana übernahm die AFG eine Unternehmung, die eine marktführende Position in den Bereichen gewerbliches und industrielles Heizen, Lüften und Klimatisieren hält. Die AFG ergänzt damit einerseits ihr Produktportfolio in den Bereichen Lüften und umweltschonendes Raumklimatisieren und stärkt andererseits ihren Marktzugang zu den südeuropäischen Ländern. Dadurch baut sie ihre Systemkompetenz im Bereich Heizen aus und erweitert sie in den Bereichen Lüften und Klimatisieren. Mit der Übernahme von Sabiana erweitert die AFG auch ihre internationale Präsenz beträchtlich.

Einblick in die Divisionen

Der Nettoumsatz der Division Gebäudetechnik konnte gegenüber dem Vorjahr um 3.5 % von CHF 209.0 Mio. auf CHF 216.4 Mio. gesteigert werden. Bereinigt betrug das Wachstum sogar 4.7 %. Durch Kosteneinspareffekte infolge von Rationalisierungsprojekten und weiteren Effizienzsteigerungen konnte das EBIT trotz des gesteigerten Wettbewerbsdrucks mit CHF 16.1 Mio. gegenüber dem Vorjahr stabil gehalten werden. Im Bereich Heiztechnik machten sich geringere Durchschnittserlöse infolge des intensiven Wettbewerbs ebenso bemerkbar wie ungünstige Währungseffekte, vor allem in Russland durch den schwachen Rubel. Verursacht wurde diese Entwicklung durch die politisch instabile Situation in der Ukraine, welche die Umsatzentwicklung negativ beeinträchtigte. Die Märkte Deutschland, Polen und Tschechien zeigten ein zufriedenstellendes Wachstum, während die Umsatzentwicklung in China nach wie vor starken Schwankungen unterworfen ist. Im zweiten Halbjahr wird eine positive Umsatzentwicklung erwartet. Dies unter anderem aufgrund bereits erfolgter Neukundengewinnung, eines erweiterten Produktsortiments, dem steigenden Erfolg des Wärmesystems x-optimiert und einer zufriedenstellenden Nachfrage nach Produkten wie Flachheizkörpern, Bad-Designheizkörpern sowie auch der Flächentemperierung x-net. Im Sanitärbereich zeichnet sich ein ähnliches Marktbild ab. Aufgrund der verschärften Wettbewerbs-situation wirkte sich der Konkurrenzdruck ebenfalls belastend aus. Der Heimmarkt Deutschland ist aber weiterhin stabil. Im Exportgeschäft konnten in einzelnen Ländern Zuwächse erreicht werden.

Die Division Gebäudehülle liegt im ersten Halbjahr 2014 mit einem Umsatz von CHF 163.3 Mio., um 2.3 % bzw. bereinigt um 5.0 %, unter dem Vorjahreswert (CHF 167.1 Mio). Das EBIT verringerte sich von CHF 6.9 Mio. auf CHF -0.9 Mio. Der anhaltend hohe Importdruck im Fenstermarkt Schweiz belastet die Verkäufe. Vor allem die Produktgruppe Kunststoff-Fenster steht aufgrund des ausländischen Wettbewerbs massiv unter Druck. Die zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erfolgte Verlagerung der Produktion von Kunststoff-Fenstern an den slowakischen Produktionsstandort in Pravenec schreitet plangemäss voran und zeigt erste positive Effekte. Die Eingliederung der polnischen Gesellschaft Dobroplast in die Division Gebäudehülle ist eingeleitet, braucht aber noch Zeit, bis sie die erwarteten Effizienzgewinne zeigt. Die durch den hohen Wettbewerbsdruck geprägte Situation in den zum Teil rückläufigen Märkten stellt die Division Gebäudehülle vor grosse Herausforderungen. Mit gezielten Investitionen in neue Produkte, Effizienzsteigerungen und der Fokussierung der Vertriebskanäle hat die Division verschiedenste Massnahmen eingeleitet, die teilweise aber erst mittelfristig greifen werden. Sie legt damit die nötige Basis für die Rückkehr auf einen nachhaltigen und profitablen Wachstumspfad.

Die Division Gebäudesicherheit schliesst das erste Halbjahr mit einem Umsatz von CHF 66.3 Mio., bereinigt um 6.5 %, unter Vorjahr (CHF 70.9 Mio.) ab. Mit CHF 2.7 Mio. liegt auch das EBIT der Division unter dem Vorjahreswert (CHF 6.4 Mio.). Die Business Unit Forster Profilsysteme spürte die politisch angespannte Lage in der Ukraine und die ausgeprägte Rubelschwäche in Russland. Zusätzlich verzögerten sich bei Forster vor allem in den Märkten Deutschland, Russland und Mittlerer Osten mehrere Projekte, die zwar bestätigt, aber entgegen der Planung noch nicht abgerufen wurden. Mit der Übernahme der Bucher Systemtechnik GmbH in Rottweil (DE) steigt Forster für eine noch bessere Marktbearbeitung sowie zur Erhöhung der Kundennähe und der Marktpräsenz in Süddeutschland in den Direktvertrieb ein. Trotz zunehmend verstärktem Wettbewerb kann nach heutiger Einschätzung davon ausgegangen werden, dass die Jahresziele bei Forster Profilsysteme erreicht werden. Der zunehmende Wettbewerbs- und der damit verbundene Preisdruck in der Schweiz belasten die Margen der Business Unit Türen. RWD Schlatter profitierte nur beschränkt von der positiven Entwicklung im Schweizer Wohnungsbau, da die Business Unit primär Spezial-Innentüren für den kommerziellen Bau vertreibt. Zudem war RWD Schlatter von Projektverzögerungen, aufgeschobenen Abnahmen von Grossprojekten und Produktionsengpässen durch die verzögerte Abnahme neuer Anlagen betroffen. Dank gut gefüllter Auftragsbücher erwartet die Business Unit Türen jedoch ein besseres zweites Halbjahr.

Verbesserung im 2. Halbjahr erwartet

Die AFG geht davon aus, dass sich der Rückstand zu den gesetzten Zielen bis Jahresende teilweise aufholen lässt. Die Auftragslage der meisten AFG-Gesellschaften ist gut. Durch die Konzentration auf die Kernkompetenzen wird eine gezieltere Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse angestrebt. Mit einem besseren Sortimentsmix, der konsequenten Ausrichtung auf die Entwicklung von Neuprodukten und weiteren Kostensenkungsmassnahmen hat die AFG die nötigen Massnahmen eingeleitet, um im 2. Halbjahr verlorenes Terrain teilweise wieder aufzuholen.

Am 1. November 2014 übernimmt William J. Christensen als CEO die operative Leitung der AFG Arbonia-Forster-Holding AG. Er verfügt über einen umfassenden strategischen und operativen Leistungsausweis mit langjähriger Erfahrung im nationalen und internationalen Umfeld der Bauzulieferindustrie. Mit der Schliessung dieser wichtigen personellen Lücke und den bereits eingeleiteten Massnahmen in den einzelnen Divisionen blickt die AFG optimistisch in die Zukunft.

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Über Leonard Wüst

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