Hanspeter Müller-Drossaart erhält den Innerschweizer Kulturpreis 2024

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Hanspeter Müller-Drossaart

Die Innerschweizer Kulturstiftung ehrt Hanspeter Müller-Drossaart mit dem Innerschweizer Kulturpreis 2024. Der 68-jährige Schauspieler, Kabarettist und Autor ist in Sarnen und Erstfeld aufgewachsen und hat im Verlauf seiner künstlerischen Laufbahn internationale Bekanntheit erlangt. Insbesondere in seinem literarischen und kabarettistischen Schaffen hielt er den Bezug zu seiner Herkunftsregion stets aufrecht.

Seine ersten beiden Lebensjahrzehnte verbrachte Hanspeter Müller-Drossaart in Obwalden und Uri. Geboren 1955 in Sarnen, besuchte er die Primarschule in Erstfeld, ehe er an der Internatsschule des Sarner Kollegiums die Maturität erlangte. Auf die Ausbildung zum Schauspieler und Theaterpädagogen an der Schauspiel-Akademie Zürich folgten feste Engagements in den Ensembles des Theaters am Neumarkt in Zürich, dem Schauspielhaus Zürich und dem Burgtheater in Wien. Seit 2004 arbeitet Hanspeter Müller-Drossaart als freischaffender Schauspieler und Sprecher für Kinofilme, Fernsehserien, Hörspiele und Theaterproduktionen. Einer breiteren Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Auftritte in erfolgreichen Spielfilmen wie «Sternenberg», «Grounding» und «Die Herbstzeitlosen» oder in TV-Serien wie «Lüthi und Blanc», «Der Bozen-Krimi» (auf ARD) und «Davos 1917» bekannt. Literaturinteressierte begegnen ihm seit 2011 als gelegentlichem Vorleser in der Fernsehsendung «SRF-Literaturclub». Ausserdem wirkte er mehrere Jahre in diversen Literaturkommissionen mit (Solothurner Literaturtage, Solothurner Literaturpreis, Zentralschweizer Literaturförderung).

Hanspeter Müller-Drossaarts künstlerisches Schaffen zeichnet sich durch eine hohe Affinität für die Sprachgestaltung aus, inklusive der Klangräume diverser Mundarten. In seinen Bühnenprogrammen wechselt er gekonnt und mühelos zwischen verschiedenen Deutschschweizer Idiomen hin und her, vom Bärndütsch und Züritüütsch über den Thurgauer Dialekt bis zum Wallisertiitsch. Besondere Aufmerksamkeit schenkt er seit vielen Jahren den Sprachlandschaften seiner Innerschweizer Kindheit und Jugend. 2015 legte er seinen ersten Gedichtband «zittrigi fäkke» im Obwaldner Dialekt vor, gefolgt vom Urner Lyrikband «gredi üüfe» 2018. 2023 widmete er dem bescheidenen Leben seines Sarner Grossvaters «Berg-Baschi-Sepp» das abendfüllende Erzähltheater «ggrell». Zurzeit entsteht das Buch «hiäsigs» mit neuen Gedichten und Erzählungen. Hanspeter Müller-Drossaart entdeckt im traditionell eher kargen und rauhen Sprachgebrauch der Obwaldner und Urner Mundarten auf einzigartig-feinsinnige Weise poetische Dimensionen.

Der Innerschweizer Kulturpreis wurde 1951 durch die Innerschweizer Kulturstiftung ins Leben gerufen. Seit 1974 erfolgt die Preisvergabe im jährlichen Turnus. Wahlgremium ist der siebenköpfige Stiftungsrat. Der Preis zeichnet bedeutende kulturelle oder wissenschaftliche Leistungen mit unmittelbarem Bezug zur Zentralschweiz aus. Er ist mit 25’000 Franken dotiert.

Die Auszeichnung Hanspeter Müller-Drossaarts erfolgt auf Antrag des Kantons Obwalden. Die offizielle Preisverleihung findet am 21. September 2024 in Sarnen statt.

Anhang
Liste Preisträgerinnen und Preisträger des Innerschweizer Kulturpreises seit 2003
Kurzporträt der Innerschweizer Kulturstiftung[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]