Zürich (ots) – Die nationalrätliche Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie hat die verbleibenden Differenzen in der Vorlage zur Energiestrategie 2050 behandelt. Der HEV Schweiz ist hoch erfreut, dass die UREK die Anforderungen an einen Mindeststandard für den steuerlichen Abzug streicht.
Zwei Jahre nachdem der Bundesrat die Botschaft zur Energiestrategie 2050 vorgestellt hat, ist diese Vorlage nun im Differenzbereinigungsverfahren. Gewisse Themen sind jedoch nach wie vor brisant.
- Hoch erfreulich ist, dass die Kommission im Bereich der Steuergesetzgebung (Ziff. 2a und 2b im Anhang) mit 16 zu 8 Stimmen bei einer Enthaltung den Beschluss des Nationalrates abändert und die Anforderungen an einen Mindeststandard für den steuerlichen Abzug streicht.
- Nach wie vor ist jedoch unklar, wie mit dem Vorschlag, energetische Gesamtsanierungen über drei Steuerperioden vom Einkommen abziehen zu können, weiterverfahren wird. Diese Massnahme ist zu unterstützen, denn sie stellt ein äusserst wirksames und taugliches Mittel dar, damit der Gebäudepark der Schweiz energetisch saniert wird. Heute werden umfassende energetische Sanierungen dadurch gehemmt, dass die Investitionen nur in dem Jahr der effektiven Aufwendungen steuerlich abzugsfähig sind. Für Privatbesitzer bedeutet dies, dass sie zwar im Renovationsjahr oft gar keine Steuern zahlen, im Folgejahr aber bereits wieder voll steuerpflichtig sind. Deshalb wird mit kleinen Sanierungsschritten gearbeitet, die über mehrere Jahre verteilt werden und somit eine sinnvolle energetische Gesamtsanierung verhindern.
Der Gebäudepark wird zweifelsohne seinen Beitrag zur Energiewende leisten. Hierzu sind jedoch wirkliche Anreize aus finanzieller und noch mehr aus Sicht der Bewilligungsverfahren notwendig. Eigentümer benötigen hierzu fachmännische Unterstützung, nicht nur im Energiebereich sondern auch in rechtlichen und marktwirtschaftlichen Belangen. Erst wenn es gelingt aufzuzeigen, dass sich umfassende Erneuerungen wirtschaftlich wie auch gesellschaftspolitisch rentieren, werden sie auch umgesetzt.[content_block id=29782 slug=ena-banner]