Zehn Lastwagen transportieren den Wettbewerbsbeitrag der Hochschule Luzern für den
Solar Decathlon Europe 2014 nach Versailles. Heute werden die letzten Bauteile des
Prototypen verladen. Ab dem 27. Juni gilt es dann ernst: Die Studierenden müssen sich zwei
Wochen lang der Fachjury stellen und sich auch als kompetente Gastgeber beweisen.
Die Hälfte des 70-köpfigen Teams der Hochschule Luzern nimmt heute Abend den Zug nach Paris.
Gleichzeitig mit den ersten Lastwagen, die ihr Solarhaus transportieren, treffen die Studierenden in
Versailles ein und werden sogleich mit dem Aufbau beginnen. Offiziell startet der zweiwöchige
Architektur- und Technikwettbewerb am 27. Juni 2014. Das Team Lucerne – Suisse ist das erste
und einzige Schweizer Team, das daran teilnimmt. Es tritt gegen weitere 19 Hochschulteams aus
der ganzen Welt an. Die Studierenden messen sich in zehn Disziplinen, beispielsweise Architektur,
Technik und Konstruktion, Mobilität und Erschwinglichkeit, sowie Integration in ein
städtebauliches Konzept und Kommunikation.
Genossenschaftsprinzip als Grundlage
Die letzten Wochen haben die Studierenden des Departements Technik &Architektur den
Prototypen ihres Solarhauses auf dem Campus in Horw aufgebaut, getestet, wieder abgebaut und
verladen. «Ein paar Anlaufschwierigkeiten gab es bei der Inbetriebnahme der komplexen
Gebäudetechnik und der Steuerung», sagt Studentin Cora Völlnagel. «Inzwischen haben wir dieses
Problem aber im Griff». Das Solarhaus der Hochschule Luzern funktioniert nach der Vision des
«smart sharing», des klugen Teilens von Räumen: Die Bewohnerinnen und Bewohner verfügen
über einen individuellen Rückzugsort, nämlich das Schlafzimmer mit Bad. Die Küche wiederum
wird als halbprivater Raum gemeinsam mit den unmittelbaren Nachbarn genutzt, die
gemeinschaftlichen Räume stehen allen Hausbewohnern zur Verfügung, etwa als Werkstatt,
Musikzimmer oder Gästeraum. Der Prototyp, mit dem die Hochschule Luzern antritt, zeigt diese
drei Raumtypen exemplarisch, das Gesamtkonzept ist für Mehrfamilienhäuser mit bis zu 100
Bewohnenden ausgelegt.
Rösti nach energieeffizientester Art
In Versailles werden die verschiedenen Länderteams die Besucherinnen und Besucher des
Wettbewerbs durch ihre Häuser führen. «Die Menschen für das Konzept des Teilens zu begeistern
und ihnen die Idee des Gebäudes auch im grossmassstäblichen städtischen Kontext schlüssig zu
erklären, wird eine der grossen Herausforderungen für unsere Studierenden sein», sagt Hanspeter
Bürgi, Architekturdozent und Leiter Atelier Solar Decathlon. Dafür haben die Studierenden
Unterstützung von ihren Kommilitonen des Departements Design & Kunst erhalten. Diese
entwickelten unter anderem die Informationstafeln und konzipierten die Führungen vor Ort.
Weiter geben die Teams den Besucherinnen und Besuchern aber auch einen Einblick in kulturelle
und kulinarische Eigenheiten ihrer Heimat. Am Schweizer Tag, der am 8. Juli stattfindet, wird die
cokléa quatour de saxophones auftreten, eine Formation des Departements Musik der Hochschule Luzern. Am Dinner-Contest gibt es Rösti, zubereitet und serviert vom Team Lucerne – Suisse.
«Zusammen mit den Elektrotechnik-Studierenden haben wir herausgefunden, wie wir diese im
Solarhaus am energieeffizientesten zubereiten. Der Trick ist, die geschälten Kartoffeln einen Tag
lang im Wasser einzulagern und nur im Backofen anzubraten», so Cora Völlnagel.
Der Höhepunkt des Wettbewerbs ist am 12. Juli 2014, dann bestimmt die Jury den Gesamtsieger.
Weitere Informationen: www.hslu.ch/solardecathlon
Eckpunkte Wettbewerb:
Startschuss zum zweiwöchigen öffentlichen Wettbewerb ist der 27. Juni 2014. Ab dem 3. Juli
werden in den einzelnen Disziplinen Awards vergeben. Am 8. Juli findet der Schweizer Tag
statt. Am grossen Finale vom 12. Juli wird das Gewinnerteam bestimmt. Das
Wettbewerbsgelände im Schlossgarten von Versailles ist öffentlich zugänglich.
Der aktuelle Punktestand und die jeweilige Platzierung der 20 Teams kann im Internet
abgerufen werden unter: www.solardecathlon2014.fr
Die Hochschule Luzern ist die Fachhochschule der sechs Zentralschweizer Kantone und vereinigt die fünf Departemente
Technik & Architektur, Wirtschaft, Soziale Arbeit, Design & Kunst sowie Musik. Über 5’800 Studierende absolvieren ein
Bachelor- oder Master-Studium, knapp 4’400 besuchen eine Weiterbildung. Die Hochschule Luzern ist die grösste
Bildungsinstitution in der Zentralschweiz und beschäftigt rund 1’500 Mitarbeitende.