Hochschule Luzern, Wer überlebt die FinTech-Evolution?

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Hochschule Luzern 20 Jahre HSLU

Die Hochschule Luzern hat zum vierten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme des Schweizer FinTech-Marktes vorgenommen. Die Studie zeigt, dass der hiesige FinTech-Sektor erneut stark gewachsen ist und weiter an Bedeutung gewinnt. Sie geht auch der Frage nach, wie traditionelle Banken mit der digitalen Evolution umgehen.

Prof. Dr. Thomas Ankenbrand vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ hat in der neusten FinTech-Studie den Schweizer FinTech-Markt untersucht. Er zeigt auf, dass der hiesige FinTech-Sektor erneut stark gewachsen ist und weiter an Bedeutung gewinnt.

Hochschule Luzern: FinTech-Studie 2019

https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=okJFHBveQ-c

Die «IFZ FinTech-Studie 2019» der Hochschule Luzern gibt einen umfassenden Überblick über den Zustand und die Entwicklungen im Schweizer FinTech-Sektor. Auch dieses Jahr bestätigt sich, dass der FinTech-Sektor in der Schweiz gute Rahmenbedingungen geniesst. Im weltweiten FinTech-Hub-Ranking stehen die Städte Zürich und Genf weiterhin auf Platz 2 und 3 (siehe Grafik).

FinTech ist wichtig für die Schweiz

Der FinTech-Sektor ist im Jahr 2018 stark gewachsen. Ende des Jahres zählte die Schweiz 356 FinTech-Unternehmen, was einer Wachstumsrate von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (siehe Grafik). Wie sich anhand der steigenden Anzahl Mitarbeitenden und der Kapitalisierung der Unternehmen zeigt, ist der Sektor auch reifer und stabiler geworden. Konträr ist hingegen die Entwicklung im traditionellen Finanzsektor, wo die Anzahl Institutionen und Mitarbeiter rückläufig ist.

Fin ist lokal, Tech ist global

Weiter zeigt die FinTech-Studie 2019, dass globale Innovation die FinTech-Unternehmen vorantreibt. In den FinTech-Geschäftsbereichen lässt sich ein gewisses Muster erkennen: Die tech-getriebenen FinTech-Unternehmen, namentlich in den Bereichen Distributed Ledger Technology (z. B. Blockchain) und Analytics, sind hauptsächlich international orientiert. Die finanz-getriebenen Unternehmen, etwa aus den Bereichen Deposit & Lending oder Payment, fokussieren sich hingegen verstärkt auf den Binnenmarkt. Dieses Muster lässt sich nicht nur bei den hiesigen, sondern auch bei den internationalen FinTech-Unternehmen erkennen.

Innovation sollte ein Problem lösen

Die Ziele der technologischen Innovation in der Finanzindustrie sollten höhere Volumen, tiefere Kosten und/oder tiefere Risiken für die Unternehmung sowie ein höherer Nutzen und/oder tiefere Kosten für die Kunden sein. Dabei sind gut durchdachte Geschäftsmodelle und die sinnvolle Implementierung weitaus wichtiger als der Einsatz aussergewöhnlicher Technologien. Die Finanzindustrie braucht Lösungen, welche für Kunden und Unternehmen nachvollziehbar und akkurat sind. Hier ergeben sich Chancen für den Innovationsstandort Schweiz.

Vom Hype über die Ernüchterung zur Realität

Die Resultate der letztjährigen Studie liessen den Weg des FinTech-Sektors vom Hype zur Realität erkennen. Eine weitere Reifung des Sektors und die grösseren Venture Capital Transaktionen bestätigen die Entwicklung. Der Markt für Kryptowährungen hingegen erlitt eine starke Korrektur.

Traditionelle Banken müssen sich positionieren oder sie werden irrelevant

Zwar erwarten die Studienautoren nicht, dass die Banken von FinTech-Unternehmen verdrängt werden. Viel eher werden die neuen Technologien einen Teil der Dienstleistungen und Prozesse von traditionellen Banken teilweise ersetzen. Die Gewinner der technologischen Innovation sind Unternehmen, welche die richtigen Teams und die passende Kultur haben, um neue Technologien schneller und konsequenter zu implementieren.

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