Am Samstag, 30. Juni 2018, erhielten 212 Design-, Film- und Kunst-Absolventinnen und -Absolventen ihre Bachelor- oder Master-Diplome. Elf Abschlussarbeiten wurden prämiert: vom Keramik-Designprojekt über grossformatige Fotografien bis zum Animationsfilm. In diesem Jahr haben 179 Frauen und Männer ein Bachelor-Studium in den Bereichen Animation, Video, Camera Arts, Graphic Design, Illustration (Fiction und Nonfiction), Objektdesign, Textildesign, Kunst & Vermittlung sowie Design Management, International abgeschlossen.
33 Studierende erhielten ein Master-Diplom, davon elf im Master Design in den vier Spezialisierungen Illustration, Product Design, Service Design und Textiles.
Anlässlich der Vernissage der Werkschau Design & Kunst am Freitag, 22. Juni 2018 und der Diplomfeier am Samstag, 30. Juni in der Messe Luzern wurden zudem Förderpreise für insgesamt elf herausragende Abschlussarbeiten vergeben:
Der Förderpreis der BEWE-Stiftung 2018 ging an Sebastian Haas aus Köniz BE, Absolvent des Bachelor Kunst & Vermittlung, für die Werkserie «Gesamt». Die Auszeichnung umfasst eine Einladung an die Messe Kunst 18 Zürich, an der ein Stand in Eigenregie bespielt werden kann. Sebastian Haas nimmt in seiner Diplomarbeit mit der Hinterglasmalerei ein altes Medium wieder auf und kombiniert Öl- und Sprayfarbe auf überraschende Art und Weise. Die Bildwelt pendelt so zwischen ruhiger Landschaftsmalerei und den fantastischen Welten eines Computerspiels.
Den Förderpreis Master of Arts in Design 2018 erhielt Cornelia Gassler aus Hausen AG, Absolventin des Master Design, für ihr «Klinker-Spiel». Der Preis ist mit 5’000 Franken dotiert. Die Designerin lotet innovative Produktionsverfahren für keramische Fassadenelemente aus und verleiht so der uralten Technik der Klinker-Herstellung neue Impulse. Die derart erzeugte Vielfalt an Formen, Strukturen, Oberflächen und Texturen ist kein Selbstzweck, sondern findet Anwendung in Architektur und der Fassadengestaltung. Gassler lässt dabei auch dem Zufall seinen Platz.
Der mit 5’000 Franken dotierte Max von Moos-Förderpreis 2018 ging an Lotta Gadola aus Stäfa ZH für ihre Arbeit «Head Down». Die Absolventin des Master Kunst zeigt in ihren grossformatigen Fotografien Körperhaltungen, die wir beim Kommunizieren mit dem Handy einnehmen, jedoch ohne das Gerät mit ins Bild zu nehmen. Die Verrenkungen des Körpers, die im Alltag normal erscheinen, wirken auf den Fotografien daher absurd und regen dazu an, über Kunst, Kommunikation und die Wahrnehmung des Gegenübers im öffentlichen Raum nachzudenken.
Die zeugindesign-Stiftung verlieh vier mit je 4’000 Franken dotierte Förderpreise und einen Sonderpreis in Höhe von 2’000 Franken. Die Förderpreise gingen an:
- Stephany Geiser aus Roggwil BE (Bachelor Textildesign) für ihre Textilkollektion «WeMen», die sie zusammen mit peruanischen Frauen kreiert hat. Mit den teilweise gehäkelten Kleidungsstücken thematisiert sie Gewalt gegen Frauen.
- Nando von Arb aus Zürich ZH (Bachelor Illustration Fiction) für «3 Väter». Das autobiografisch angehauchte Buch zeigt Erfahrungen aus einem Leben mit drei Vätern und befasst sich unter anderem mit Männlichkeit, Liebe, Familie und Stolz.
- Flavio Knüsel aus Küssnacht am Rigi SZ (Master Kunst) für «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit». Knüsel beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Beschleunigung unserer Gesellschaft und begab sich dazu mit einer Lochkamera in Stansstad und Umgebung auf die Suche nach der «verlorenen Zeit».
- Pirmin Bieri aus Escholzmatt LU, Nicolas Roth aus Aarau AG, Luca Struchen aus Bremgarten AG und Sirinda «Aira Joana» Marti aus Zürich ZH (Bachelor Animation) für den computeranimierten Animationsfilm «Concrete». Darin begegnet der einsame Backpacker Ato einem Fuchs, mit dem er Freundschaft schliessen möchte.
- Den Sonderpreis erhielt Severin Schönenberger aus Lütisburg SG (Bachelor Video) für «Durchdrehen»; einem Spiel mit der filmischen Illusion: Ein Mann schreit auf, ein anderer fügt ihm Schmerzen zu, ein Filmteam beobachtet das Geschehen, eine Cutterin schneidet den Film…
Der Preis der Stiftung Alan C. Harris & Frau Else Harris geb. Treumann, dotiert mit 3’000 Franken, wird jeweils an eine Absolventin oder einen Absolventen des Master Kunst verliehen. Dieses Jahr durfte ihn Eva Jolanda Epprecht aus Wald ZH entgegennehmen. In der Arbeit «Die Palmen von Stansstad» beobachtete Epprecht das Dorfleben in Stansstad und hielt dieses zeichnerisch fest. Die Bilder hat sie zu einem handgebundenen Buch zusammengefasst. Einige der Zeichnungen sind auf stansstad.jolandaepprecht.ch zu sehen.
Den Förderpreis «Design & Kunst/Alumni Hochschule Luzern» in Höhe von 2’018 Franken – die Preissumme ergibt sich aus der aktuellen Jahreszahl – für eine Bachelor-Abschlussarbeit erhielt Lea Hall aus Basel BS (Bachelor Video) für den Film «youngvodka»: Tanga anziehen, Netzstrümpfe darüber, ins Hohlkreuz fallen, Popo raus – *klick*. 230 Likes für ein Foto. So wie viele andere junge Frauen auch präsentiert sich Nicole leicht bekleidet und provokativ auf ihrem Instagram-Account. Filmemacherin Lea Hall fragte sie: Warum?
Diplomandenlisten; geordnet nach Studium und nach Kanton/Land (alphabetisch)
Diplomierte_DK_nach Herkunft Diplomierte_DK_nach StudiumDer Bachelor Award 2018 der Swiss Design Association (SDA) honoriert hervorragende Diplomandinnen und Diplomanden der Partnerhochschulen der SDA. Die Preissumme beträgt 500 Franken sowie eine dreijährige Gratis-Jungmitgliedschaft bei der SDA. Die beiden diesjährigen Preisträgerinnen Félice Voigt aus St. Gallen SG und Jana Zürcher aus Heiden AR (beide Bachelor Textildesign) liessen sich für ihre Arbeit «Trouvé» vom australischen Seidenlaubenvogel inspirieren, dessen Männchen bis zu 200 blaue Dinge sammelt, um sein Weibchen zu verführen. Auch die Kollektion der beiden Textildesignerinnen basiert auf solchen «objets trouvés».
Impressionen von der Werkschau Design & Kunst 2018 und den Preisverleihungen gibt es unter: www.hslu.ch/werkschau. [content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]