
Stephen Dominiak, Jürgen Wassner und Ulrich Dersch von der Hochschule Luzern mit dem Prototyp des PLUS-Datenbus. (Foto: Martin Vogel)
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Verkehrsflugzeuge sollen umweltfreundlicher und leiser werden. Dafür müssen sie vor allem an Gewicht verlieren. Ingenieure der Hochschule Luzern wollen deshalb die Powerline Communication (PLC) in den Flugzeugbau bringen: Werden Daten nicht mehr über separate Kabel, sondern über die Stromleitungen übertragen, können viele Kabel eingespart werden. Die Hochschule Luzern entwickelte dafür eine Technologieplattform, die hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen muss.
In zwei ersten Projekten aus diesem EU-Forschungsrahmenprogramm wiesen die Ingenieure nach, dass PLC die erforderlichen Datenmengen in einem Flugzeug bewältigen kann und eine Einsparung von Kabeln möglich ist. Mittlerweile hat die Hochschule Luzern die Technologieplattform PLUS (Power Line data bUS) entwickelt, mit der PLC im Flugzeug eingesetzt werden kann. PLUS wandelt das digitale in ein analoges Signal um, damit es auf das Stromkabel gekoppelt werden kann. Am Zielort wird es entkoppelt und wieder digitalisiert. PLUS definiert auch, wohin all die Signale geleitet werden sollen.
In Echtzeit und äusserst zuverlässig
Gegenüber bisherigen PLC-Anwendungen, die vor allem für den Gebrauch zu Hause entwickelt wurden, sind die Anforderungen an PLUS sehr hoch und orientieren sich an den strengen Bestimmungen, die in der Luftfahrt bezüglich Sicherheit gelten. So muss das Signal im Flugzeug in Echtzeit ankommen. Bei den besonders flugkritischen Systemen darf es nicht mehr als 10-9 Ausfälle pro Stunde geben – ein Ausfallrisiko von eins zu einer Milliarde. Für die Zertifizierung durch die amerikanische und die europäische Luftfahrtbehörde muss das Forschungsteam der Hochschule Luzern für alle betroffenen Systeme in einem langen Prozess den Nachweis erbringen, dass die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Bis das erste Flugzeug mit PLC abhebt, können noch einige Jahre vergehen. www.hslu.ch[content_block id=29782 slug=ena-banner]