Ab Herbstsemester 2016 bietet die Hochschule Luzern das neue Bachelor-Studium Digital Ideation an, eine Kooperation der beiden Departemente Informatik und Design & Kunst. Absolventinnen und Absolventen können überall dort arbeiten, wo digitale Technologien mit kreativem Wissen zusammenkommen.
In 30 Sekunden hat das Programm das Portraitbild gezeichnet (siehe Foto links). Der Mann, der vor der Kamera sitzt, ist deutlich zu erkennen: Stirn, Auge, Mund, Nase und die Hand, auf die er das Kinn stützt. Andres Wanner, Physiker, Medienkünstler, Interaktionsdesigner und Leiter des neuen Studienangebots Digital Ideation der Hochschule Luzern, hat die Software selbst programmiert und sich von ihr porträtieren lassen.
Seine Arbeit wurde als Installation ausgestellt, bei der sich das Publikum zeichnen lassen konnte. «Der Programmierer wird zum Künstler, der Künstler zum Programmierer», sagt Wanner, «durch die Aneignung der Technik bekommt der Autor die volle künstlerische Hoheit über sein Werk zurück.»
Auch Design und Kunst werden immer digitaler. Gleichzeitig werden auch Informatiker in der digitalen Zukunft immer mehr auf das Design ihrer Arbeiten achten müssen. «Informatik ist überall. Aber auch die Schönheit, die Qualität eines Computerprogramms kommt von innen», sagt Wanner. Sie zeige sich im Design, in der Bedienbarkeit, der Benutzerführung, kurz: der User Experience.
Fokus Informatik oder Fokus Design
Für das neue Studienangebot Digital Ideation, das die Hochschule Luzern ab Herbstsemester 2016 anbietet, kooperieren die beiden Departemente Informatik und Design & Kunst. Im Bachelor-Studium arbeiten beide Bereiche zusammen, überschneiden sich und profitieren voneinander.
So erlangen die Informatiker vertiefte Kenntnisse in Gestaltung, Designmethoden oder Kreativitätstechniken, während die Designer mehr über Programmierung, Webtechnologien oder Denken in Algorithmen erfahren. «Die Studierenden lernen den spielerischen Umgang mit der und das Eingreifen in die Technik», sagt Wanner. Sie werden aber auch lernen, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft und die Arbeitswelt kritisch zu reflektieren.
Beim Eintritt entscheiden sich die Studierenden für den Fokus Informatik oder den Fokus Design und vertiefen dann entweder ihre technischen oder ihre gestalterisch-künstlerischen Kompetenzen. Und sie treffen sich mehrmals wöchentlich in gemeinsamen Modulen zu Themen wie User Experience, Webdesign, Entwicklung von Apps oder zu Design und Entwicklung von Games.
Bedürfnis der Industrie nach fachübergreifenden Kompetenzen
Das Studium kommt damit dem Bedürfnis der Wirtschaft nach Absolventen mit fachübergreifenden Kompetenzen entgegen. Absolventen und Absolventinnen können überall eingesetzt werden, wo interdisziplinäres Denken gefragt ist oder/und sich Informatik und Design untrennbar vermischen: Sie arbeiten als professionelle Ideengeberinnen, Kreativingenieure, Grafikerinnen oder Interaktionsdesigner, Informatikerinnen oder User Experience Designer und als Entwicklerinnen oder Designer von Games.
Studium Digital Ideation mit Vertiefung Design oder Informatik
Abschluss des sechssemestrigen Vollzeitstudiums: Bachelor of Science in Informatik, Digital Ideation oder Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, Digital Ideation.
Zugelassen wird, wer eine Matura mit einjähriger Praxiserfahrung oder mit Vorkurs vorweisen kann. Die Qualifikation über ein Zulassungsstudium ist möglich.
Der Bachelor-Abschluss berechtigt zu einem Master-Studium.
Info-Veranstaltungen am 22.2., 16.3. und 18.4. in Horw; am 23.2. in Zürich, am 24.2. in Rotkreuz, am 1.3. in Luzern und am 15.3. in Bern. Anmeldeschluss: Fokus Informatik 30. April 2016, Fokus Design 19. Februar 2016
Weitere Informationen unter www.hslu.ch/digital-ideation[content_block id=29782 slug=ena-banner]