Informationen der HSLU: Hochschule Luzern beobachtet Wandel in der Arbeitswelt

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Die ständige Präsenz am Arbeitsplatz wird mehr und mehr durch neue Gestaltungsformen
der beruflichen Tätigkeit abgelöst. Vor allem Grossfirmen verfolgen Home Office-Strategien
und propagieren das mobile Arbeiten. Morgen, am 29. Mai, präsentieren Experten der
Hochschule Luzern das neue Luzerner Arbeitstrendbarometer und zeigen, dass neue
Arbeitsformen neue Herausforderungen mit sich bringen, beispielsweise für die Work-Life-
Balance.
Arbeitsplatzunabhängiges Arbeiten fördert die Produktivität und die Lebensqualität und entlastet
Verkehrsinfrastruktur und Umwelt. Das sind die Vorteile, die Home Office-Tage und «mobiles
Arbeiten» mit sich bringen. Beiden Konzepte werden zunehmend diskutiert, auch kontrovers, wie
das Beispiel der Yahoo-Chefin Marissa Mayer zeigt, die ihre Mitarbeitenden vom Home Office
zurück ins Büro beorderte, damit sie den persönlichen Kontakt wieder pflegen.
Klassisches Arbeitsbild ist tief verankert
«Bei anderen Grossfirmen wie Microsoft oder Swisscom sind Home Office und mobiles Arbeiten
fixer Bestandteil der Philosophie», sagt Jens Meissner, Dozent für Organisation, Innovation und
Risikomanagement der Hochschule Luzern. Insbesondere bei Mittelständlern und kleinere Firmen
würden diese Konzepte hingegen erst erprobt. «Das klassische Bild des arbeitenden Menschen mit
festem Arbeitsort und geregelter Arbeitszeit wurde lange durch Unternehmenskulturen,
Arbeitsrecht und gesellschaftliche Einflüsse geprägt. Dieses ist häufig funktional und kann nicht in
wenigen Jahren auf den Kopf gestellt werden», so Meissner.
Nichtsdestotrotz: Die neuen Arbeitsformen bringen tatsächlich neue Herausforderungen mit sich.
Das zeigt nicht zuletzt das neue Arbeitstrendbarometer der Hochschule Luzern. Rund 75 Experten
aus den Bereichen Wirtschaft, Technik & Architektur sowie der Sozialen Arbeit liessen über eine
Online-Umfrage ihr Wissen und ihre Erfahrungen einfliessen, ein Kernteam eruierte basierend auf
den Rückmeldungen Chancen, Schwierigkeiten und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt.
«Eine Entwicklung ist beispielsweise, dass Unternehmen bei Home Office-Tagen das Austarieren
der Work-Life-Balance häufig ihren Mitarbeitenden überlassen. Das ist sicher ein Punkt, auf den in
Zukunft das Augenmerk gelegt werden muss», erklärt Jens Meissner. Denn auch wenn die
Mitarbeitenden zu Hause arbeiten, hat der Arbeitgeber ihnen gegenüber eine Fürsorgepflicht, die
auch das Vermeiden von Überlastung beinhaltet. Er sollte den Arbeitnehmer darauf vorbereiten,
wie er mit Problemen bei der Vermischung von Privatem und Geschäftlichem umgehen kann.
Microsoft Schweiz berichtet über die Erfahrungen mit Home Office
Ein weiteres Ergebnis des Trendbarometers zeigt, dass die Entgrenzung der Arbeit auch alternative
Führungsmodelle erfordert. Die Einführung von «Jahresarbeitszeit» oder «Vertrauensarbeitszeit»
könnten solche Modelle sein. Dabei steht das Erreichen der Arbeitsziele im Vordergrund, nicht die
zeitliche Präsenz der Mitarbeitenden. «Ein Vertrauensarbeitszeitmodell steht aber in gewissem
Widerspruch mit bestehenden Zeiterfassungssystemen. Dieses Konfliktpotenzial muss man im
Unternehmen zwingend entschärfen», sagt Meissner.
Weitere Ergebnisse des Luzerner Trendbarometers werden am morgigen Mittwoch im Rahmen der
Mittagsveranstaltung «Die Zukunft des mobilen Arbeitens» über 70 Vertretern von
Zentralschweizer Unternehmen vorgestellt. Die Veranstaltung dauert von 11.00 bis 14.00 Uhr und
findet an der Hochschule Luzern – Wirtschaft, Zentralstrasse 9 in Luzern, statt.
Zusätzlich zur Präsentation des Barometers spricht Barbara Josef, Mediensprecherin Microsoft
Schweiz und Leiterin des Home Office Days, über die Erfahrungen des Unternehmens mit Home
Office.
Home Office Day 2013
Am 13. Juni 2013 findet der vierte nationale Home Office Day statt. Er beinhaltet den Aufruf, an
diesem Tag und darüber hinaus regelmässig zu Hause zu arbeiten. Mit 67̕500 Unternehmen,
Mitarbeitenden und Selbstständigerwerbenden sind 2012 dem Aufruf des Home Office über 65
Prozent mehr als im Vorjahr gefolgt.
Seit dem ersten Home Office Day ist die Hochschule Luzern Forschungspartner der Initiative.
www.homeofficeday.ch

Hochschule Luzern
Die Hochschule Luzern ist die Fachhochschule der sechs Zentralschweizer Kantone und vereinigt die fünf Departemente Technik &
Architektur, Wirtschaft, Soziale Arbeit, Design & Kunst sowie Musik. Rund 5’500 Studierende absolvieren ein Bachelor- oder Master-
Studium, knapp 4’200 besuchen eine Weiterbildung. Die Hochschule Luzern ist die grösste Bildungsinstitution in der Zentralschweiz und
beschäftigt rund 1’400 Mitarbeitende.