Ziel des Forschungsprojekts «Stadt auf Achse» ist es, Modelle für die kulturelle Entwicklung
von Stadtquartieren zu entwerfen, die zu einer Steigerung der Lebensqualität der gesamten
ansässigen Bevölkerung führen. Angestrebt wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Partnern und Partnerinnen aus Kunst, Wirtschaft, Stadtentwicklung, Kultur- und
Sozialwissenschaften. Diese Zusammenarbeit wird in einem Tool abgebildet und
systematisiert, das für den künftigen Miteinbezug von Kunst in Stadtentwicklungsprozesse
sowie der Durchführung von kulturellen Projekten als Anleitung dienen soll.
Im Fokus der Forschung stehen drei städtische Achsen, die infolge ihrer Mehrfachnutzung und
städtischer Verdichtung als Verkehrsadern, Einkaufs-, Arbeits- oder Wohnorte und aufgrund
ihrer stadträumlichen Bedeutung oft besonders sensible, emissionsbelastete und problematische
Räume darstellen. Konkret sind dies die Wehntalerstrasse und die Hohlstrasse in Zürich sowie
die Achse Kasernenplatz-Reussbühl in Luzern. Im Rahmen je einer Versuchsreihe werden an
den drei Achsen mit Kunstschaffenden verschiedene künstlerische Formate ausgetestet und
Interventionen realisiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einbezug der Bevölkerung.
Die Versuchsreihe «Carte Blanche» (Wehntalerstrasse, Zürich) sieht vor, dass ein Gremium
von Quartierexpert/-innen über Kunst im öffentlichen Raum diskutiert, Konzepte auswählt und
über die Realisierung entscheidet. Damit wird eine institutionelle Partizipation vorgeschlagen,
die eine direkte Auseinandersetzung der lokalen Bevölkerung mit der Arbeit von
Kunstschaffenden vorsieht. In der Versuchsreihe «Kooperation mit Verwaltung» (Hohlstrasse,
Zürich) geht es darum, Formen der Partizipation zwischen Kunstschaffenden sowie
Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung auszutesten und Erkenntnisse über
Potenziale einer solchen Zusammenarbeit für die Stadtentwicklung zu gewinnen. In der
Versuchsreihe «Spurensuche» (Kasernenplatz-Reussbühl, Luzern) steht die direkte Interaktion
der Kunstschaffenden mit Teilen der Bevölkerung im Fokus. Die künstlerischen Projekte
entstehen hier in enger Kooperation mit lokalen Akteuren.
Die Analyse und Evaluation verschiedener künstlerischer Strategien sowie der unterschiedlichen
Vorgehensweisen und Wirkungen dieser Kunsteinsätze dienen als empirische
Grundlage. Darüber hinaus wird eine Reihe von bereits realisierten Projekten als Referenzbeispiele
beigezogen, analysiert und ausgewertet. Alle Daten und Erkenntnisse fliessen in die
Entwicklung eines Tools ein, welches am Ende allen beteiligten Partnern und weiteren
interessierten Kreisen für zukünftige Stadtentwicklungsprozesse zur Verfügung gestellt wird.
Projekt- und Umsetzungspartner:
– Hochschule Luzern
– Zürcher Hochschule der Künste, Institut für Gegenwartskunst
– Stadt Zürich, Tiefbauamt
– Stadt Luzern
– Stadt Zürich, Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum
– Heller Enterprises GmbH, Umsetzungspartner
– JRP | Ringier Kunstverlag AG, Umsetzungspartner
Öffentliche Veranstaltungen während der Durchführung der drei Versuchsreihen
Versuchsreihe «Carte Blanche», Zürich, 13. November 2013, 17.00-19.00 Uhr, Zehntenhaus
Die Kunstschaffenden präsentieren die Projekte den Quartierbewohnerinnen und -bewohnern
sowie der weiteren interessierten Öffentlichkeit. Alle sind eingeladen, mittels eines Votings
ihre Präferenzen darüber abzugeben, welche zwei der fünf präsentierten Kunstprojekte
realisiert werden sollen.
Versuchsreihe «Kooperation mit Verwaltung», Zürich, März 2014
Die Kunstschaffenden präsentieren die Projekte, die sie in Kooperation mit Vertretern und
Vertreterinnen der Stadtverwaltung Zürich entwickelt haben.
Versuchsreihe «Spurensuche», Luzern, zwischen dem 13. und 29. Juni 2014
Die Kunstschaffenden präsentieren ihre mit der Bevölkerung erarbeiteten Projekte.
Informationen zu Ort und Uhrzeit der Veranstaltungen im Jahr 2014 stehen noch nicht fest.