Informationen des Luzerner Theaters: DIEBE SCHAUSPIEL VON DEA LOHER SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG

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DIEBE
SCHAUSPIEL VON DEA LOHER
SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG
PREMIERE: SAMSTAG, 11. MAI 2013, 19.30 UHR
PRODUKTIONSTEAM
Barbara-David Brüesch / Andreas Herrmann (Inszenierung), Damian Hitz (Bühne), Corinne Rusch (Kostüme), Gaudenz Badrutt (Musik), Christian Müller (Musik), David Hedinger (Licht), Carolin Losch (Dramaturgie)
BESETZUNG
Christian Baus, Anna Böger, Jörg Dathe, Wiebke Kayser, Juliane Lang, Annina Machaz, Bettina Riebesel, Nicole Steiner, Hajo Tuschy, Claudius von Stolzmann, Horst Warning, Jürg Wisbach
Mit der Schweizer Erstaufführung von Dea Lohers 2010 uraufgeführten Stück «Diebe» präsentiert das Luzerner Theater eine der wichtigsten Dramatikerinnen der Gegenwart. Die mit Preisen über-häufte Autorin verknüpft darin 37 locker verbundene Szenen zu einem schwebenden Reigen aus scheinbar zufälligen Begegnungen: sechs Frauen und sechs Männer, die sich suchen, finden und verlieren und dabei mit ihren Geschichten mal düster und mal hochkomisch das heutige Welt-gefühl in Worte fassen.
Bitte beachten Sie:
In der Mitte der Probenphase ist die Regisseurin Barbara-David Brüesch erkrankt und musste ihre Arbeit am Stück niederlegen. Basierend auf dem Regiekonzept der Regisseurin bringt der Künstlerische Leiter des Schauspiels, Andreas Herrmann, Dea Lohers Stück in Luzern zur Schweizer Erstaufführung.
Fotos ab Freitag, 10. Mai 2013 unter www.luzernertheater.ch.
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Luzerner Theater • Theaterstrasse 2 • CH-6003 Luzern • 041 228 14 44 • www.luzernertheater.ch
Martin Windolph • Kommunikation/Medien • 041 228 14 24 • martin.windolph@luzernertheater.ch
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«Glauben Sie, dass es viele von meiner Sorte gibt? Menschen wie ich, die leben, als lebten sie nicht. Die sich durch ihr eigenes Leben hindurchstehlen, als ob ihnen nichts davon gehören würde, als ob sie kein Recht hätten, sich darin aufzuhalten. – Als ob wir Diebe wären.»
Zwölf Menschen, zwölf Leben, zwölf Geschichten, irgendwo am Rand der Stadt. Finn, ein junger Versiche-rungsagent, beschliesst eines Morgens, nicht mehr aus dem Bett aufzustehen. Linda hat einen Blitzschlag überlebt und träumt von Wölfen, während ihr Vater Erwin aus dem Zimmerfenster seines Altenheims mit dem Fernrohr in kosmische Weiten blickt. Monika, Angestellte eines Supermarktes, hofft auf die Filialleiter-Stelle in Holland und büffelt zum Leidwesen ihres Mannes Abend für Abend für das Fernabitur. Mira ist schwanger von Josef, der im Garten des Ehepaars Schmitt nach dem Grossvater seines Kindes sucht. Rainer handelt mit Trainingsanzügen und fährt mit Frauen in den Wald, während Ira alleine im Hotel sitzt, um dort auf den Mann zu warten, der sie und das gemeinsame Zimmer vor 43 Jahren für einen kurzen Spaziergang verlassen hat.
Dea Loher, geboren 1964 in Traunstein, gilt als die bedeutendste deutschsprachige Dramatikerin ihrer Generation. Ihre Stücke wurden mit Preisen überhäuft, in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt und weltweit gespielt. Ihr Theaterstück «Diebe», das am 15. Januar 2010 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt wurde, erlebt jetzt am Luzerner Theater seine Schweizer Erstaufführung.
Die Regisseurin Barbara-David Brüesch wurde 1975 in Chur geboren und studierte an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin Regie. Sie arbeitete bisher u.a. am Stadttheater Bern, Schau-spielhaus Wien, Staatstheater Dresden, Theater Neumarkt, am Theaterhaus Gessnerallee und regel-mässig am Staatstheater Stuttgart. Am Luzerner Theater inszenierte sie in der Spielzeit 2009/10 eine äusserst erfolgreiche Adaption von Fjodor M. Dostojewskijs Roman «Schuld und Sühne».
Der in Zürich geborene Regisseur und Schauspieler Andreas Herrmann studierte zunächst drei Jahre Musik, bevor er ins Regiefach der Schauspiel-Akademie Zürich wechselte. Als Schauspieler arbeitete er u.a. am Städtebundtheater Biel Solothurn, am Stadttheater Bern und am Staatstheater Mainz. Er war künstlerischer Leiter des Zentrums für Kultur und Bildung «Kultur-Schloss-Rossla» in Sachsen-Anhalt mit eigenem Theaterfestival. Am Luzerner Theater inszenierte Andreas Herrmann 2004 das Kinderstück «Das Rätsel der gestohlenen Stimmen» von Alan Ayckbourn. Die Spielzeit 2006/07 eröffnete er mit der Urauf-führung von Gisela Widmers Groteske «Atoll» im ehemaligen Luzerner Schlachthof. Mit Beginn der Spiel-zeit 2007/08 übernahm Andreas Herrmann die Leitung der Schauspielsparte am Luzerner Theater. In der Spielzeit 2012/13 inszenierte er Michael Frayns Komödie «Der nackte Wahnsinn» und das Schauspiel-musical «Alice» nach Lewis Carrolls «Alice im Wunderland».

INTERVIEW: BARBARA-DAVID BRÜESCH IM GESPRÄCH MIT CAROLIN LOSCH
In Dea Lohers «Diebe» treten zwölf Figuren auf, deren Beziehungen auf vielfältige Weise miteinander verwoben sind. Kann man das Stück als modernes Sittenbild bezeichnen?
Durchaus, wobei Dea Loher nur die eine Seite des gesellschaftlichen Spektrums beschreibt. «Diebe» spielt laut Autorin am Rande der Städte, die Figuren befinden sich eher auf der Schattenseite des Lebens. Ihre Arbeitsstellen sind – wenn sie sie nicht schon verloren haben – bedroht, ihre Liebesbeziehungen brüchig und ihre Existenzen in jeder Beziehung unsicher. Flexibilität ist gefordert und doch schwer aufzubringen. Die andere Seite wird bewusst ausgespart. Die Chefs, die Entlassungen aussprechen, sehen wir nicht auf der Bühne. So muss sich der Zuschauer das Gegenüber selbst erschaffen, es bleibt diffus, nicht greifbar. Insofern beschreibt Dea Loher sehr genau ein heutiges Lebensgefühl.
«Jeder kann das Leben lernen», sagt die Boutique-Besitzerin Gabi. Es sei zu lernen wie Sprechen oder Schwimmen. Haben wir es hier mit Menschen zu tun, die das Leben nicht gelernt haben?
Die Anforderungen, die das Leben an sie stellt, überfordern sie, das macht sie aber auch liebenswert. Für eine Arbeitsstelle seine Familie zu verlassen beispielsweise, ist eine moderne Zumutung. Was den Figu-ren fehlt, ist das Vermögen, die Umstände zu durchschauen und zu ändern. Da stellt sich die zentrale Frage, ob das «Problem» die Menschen oder die Verhältnisse sind.
In diesem Stationendrama ist das Komödiantische sehr ausgeprägt. Wie verhalten sich das Komische und das Tragische zueinander?
Das Tragische wird so weit ins Absurde gesteigert, dass es ins Komische umschlägt. Dea Loher zeigt Menschen, die sich wie Diebe «vorsichtig durch ihr eigenes Leben stehlen», doch tun sie es auf sehr komische Weise. Wenn eine heile Scheinwelt mit der Bratpfanne verteidigt wird oder sich eine Frau von einem Mann nach Hause fahren lässt, der sie kurz zuvor noch erdrosseln wollte, wird die Schwierigkeit der Partnersuche persifliert. Ich würde «Diebe» als eine groteske Komödie am Abgrund bezeichnen.
Obwohl das Stück im Hier und Heute spielt, finden sich auch surreale Elemente. Inwiefern birgt das für Dich als Regisseurin einen besonderen Reiz?
Die poetische Sprache verführt einen dazu, nach Überhöhungen zu suchen, Bilder und Parallelwelten zur Handlung zu erfinden. Das Stück eröffnet einen grossen Phantasieraum, den man auf vielfältige Weise füllen kann. Es ist ein sehr offenes Stück und lässt der Regie Raum – gerade auch durch die Ausbrüche in
Traumwelten.
ALLE VORSTELLUNGEN
11. | 15. | 18.* | 25. Mai | 1. | 9. | 13. | 14. Juni (zum letzten Mal) * Theatertag: Einheitspreis CHF 39.-
Alle Biografien unter: http://www.luzernertheater.ch

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Über Leonard Wüst

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