In der Schweiz sind rund 14‘700 Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht. Diese haben ein Recht auf Schutz und Unterstützung. Erstmals bietet eine schweizweite Plattform wichtige Informationen für Betroffene und Gefährdete sowie Fachpersonen an und trägt so zur Prävention bei.
Auf der Internetplattform können sich betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen sowie ihre Familien zu Auswirkungen der Genitalbeschneidung informieren. Die Seite wird in Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Somalisch und Tigrinja angeboten. Auch Fachpersonen finden hier spezifische Hintergrundinformationen und praktische Hilfestellungen zur Thematik der weiblichen Genitalbeschneidung.
Getragen wird die seit heute zugängliche Informationsplattform vom Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz. Dieses wurde von den Organisationen Caritas Schweiz, Terre des femmes Schweiz, Sexuelle Gesundheit Schweiz und dem Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte lanciert. Das Netzwerk wird in den nächsten drei Jahren im Auftrag des Bundes Massnahmen zum Schutz sowie zur Versorgung genital beschnittener Mädchen und Frauen realisieren. Finanziert wird das Netzwerk durch den Integrationskredit des Bundes (SEM) und des Bundesamtes für Gesundheit im Rahmen des Programms Migration und Gesundheit.
Neben der Informationsplattform bietet das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz Kurse für Migrantinnen und Migranten an, die in ihren Gemeinschaften (Communities) aktive Sensibilisierungsarbeit leisten und so die Zielgruppen direkt erreichen können. Zudem werden Fachpersonen aus den Bereichen Gesundheit, Asyl, Integration, Kinderbetreuung, Bildung und Kindesschutz gezielt beraten und geschult, fehlt es hier doch oft am nötigen Fachwissen zu diesem Thema. Das Netzwerk baut zudem regionale Anlaufstellen auf, welche sowohl Betroffenen wie auch Fachpersonen Beratung und Unterstützung in sozialen und medizinischen Fragen bieten.
Link zur Informationsplattform Mädchenbeschneidung: www.maedchenbeschneidung.ch