Naturnahe Grünräume im Siedlungsraum dienen Mensch und Natur gleichermassen. Im Rahmen der Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Kanton Luzern unterstützen Bund und Kanton Projekte zur ökologischen Aufwertung von Flächen im Siedlungsraum mit Fördergeldern und Beratung. Das Angebot richtet sich an die Gemeinden. Zahlreiche Gemeindevertreterinnen und -vertreter haben sich für das Programm interessiert und an der Infoveranstaltung teilgenommen.
Kleine und grosse Naturoasen in der Siedlung fördern die Biodiversität. Solch ökologisch wertvoll gestaltete Flächen tragen aber auch massgeblich zur Lebensqualität der Menschen im Siedlungsraum bei. Sie schaffen in heissen Sommern ein angenehmes Klima, reinigen die Luft, dämpfen den Lärm, bieten Erholung und Inspiration und sind Spiel- und Entdeckungsraum für Kinder. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der Dörfer und Städte schätzen entsprechend gestaltete öffentliche Räume sehr. Das Thema steht deshalb auch bei vielen Luzerner Gemeinden oben auf der Agenda. 46 Gemeindevertreterinnen und -vertretern aus 30 Luzerner Gemeinden haben an der Informationsveranstaltung vom 6. April 2022 über das neue Förderprogramm Biodiversität im Siedlungsraum teilgenommen. Mit dem Programm fördern Bund und Kanton Projekte zur ökologischen Aufwertung von Flächen im Siedlungsraum mit Fördergeldern und Beratung.
Gezielte Unterstützung durch neue Angebote
Städte und Dörfer nehmen mit einer entsprechenden Planung und ökologisch wertvollen Gestaltung des Siedlungsraumes ihre Verantwortung für den Schutz und die Förderung der Biodiversität wahr. Das neue Beratungs- und Förderangebot des Kantons bietet den Gemeinden eine gezielte Unterstützung: In der ersten Phase werden die Gemeinden darin unterstützt, Flächen mit Aufwertungspotenzial zu identifizieren und mögliche Massnahmen zugunsten der Natur im Siedlungsraum zu skizzieren. In der zweiten Phase werden Gemeinden in der ökologischen Aufwertung ausgewählter Flächen unterstützt. Der Kanton bietet den Gemeinden Beratung für den gesamten Prozess und übernimmt grundsätzlich 40 Prozent der Kosten für die erste Phase sowie zwischen 40 und 60 Prozent der Kosten für die zweite Phase. Nach Abschluss der Aufwertung sorgen die Gemeinden für den zielgerichteten Unterhalt der neu aufgewerteten Flächen. Besonders interessant für die Gemeinden ist hierbei, dass der naturnahe Unterhalt vielfach kostengünstiger ausfällt als der konventionelle, intensive Unterhalt von Flächen.
Vor dem Hintergrund des besorgniserregenden Zustandes der Biodiversität, der zu erwartenden klimatischen Entwicklung und dem wachsenden Bedürfnis der Menschen nach vielfältigen Grünflächen und Naturerlebnis ist das grosse Interesse, das die Gemeinden an der gestrigen Informationsveranstaltung zeigten, gut zu verstehen. Durch die ökologische Aufwertung von Flächen im Siedlungsraum gehen Gemeinden verschiedene Herausforderungen und Bedürfnisse gleichzeitig an.
Biodiversität fördern
Das neue Förderprogramm Biodiversität im Siedlungsraum ist Teil der Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Kanton Luzern. In den vergangenen Jahrzehnten erlitt die Biodiversität weltweit in allen Ökosystemen starke Verluste, ihr Zustand gilt heute als bedroht. Das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz verpflichtet deshalb die Kantone zum Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Nach wie vor wird die Bedeutung der Biodiversität für unser Wohlergehen unterschätzt. Die Ökosystemleistungen, von denen wir täglich profitieren, sind keine Selbstverständlichkeit. Durch die hohe Bevölkerungsdichte und die intensive Land- und Ressourcennutzung ist die Erhaltung und Förderung der Biodiversität wichtiger denn je.
Anhang
Bild 1: Der Suhrer Gemeinderat und Gastreferent Thomas Baumann präsentiert an der gut besuchten Infoveranstaltung der Dienststelle Lawa, was die Aargauer Agglomerationsgemeinde in Sachen Natur im Siedlungsraum in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat.
Bild 2: Vielfältige Blumenwiesen bereichern den Siedlungsraum. Sie sind Lebensraum und Nahrungsangebot für unzählige Tiere, kühlen die Luft und sie lassen Regenwasser im Boden versickern.
Bild 3: Eine blütenreiche Wiese um ein Wohnhaus fördert den Artenreichtum im Siedlungsraum.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]