Zürich (ots) – Fair gehandelte Produkte sind definitiv kein Nischenphänomen mehr. Mit 62 Franken Pro-Kopf-Konsum hat in der Schweiz 2015 eine breite Bevölkerungsschicht regelmässig fair eingekauft. Dies stärkt Kleinbauernfamilien und Arbeiter in Afrika, Lateinamerika und Asien. Denn über die Veränderung von globalen Handelspraktiken leistet die Max Havelaar-Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Letztes Jahr haben Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz für 520 Millionen Franken Produkte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label eingekauft (+11.4% ggü. Vorjahr). Dies zeigt die Bedeutung von Fairness und Nachhaltigkeit im Konsum klar auf. Ebenso grossen Anteil haben Handel, Gastronomie und Gemeinden, die immer stärker auf Nachhaltigkeit setzen, indem sie mehr faire Produkte in ihre Regale stellen, sie in ihre Menüs aufnehmen und sie zum Standard in der Beschaffung machen.
Erfreuliche Entwicklung bei Fruchtsäften und exotischen Früchten In der Schweiz bleiben die umsatzstärksten Fairtrade-Einzelprodukte Bananen und Blumen, daneben erzielen zusammengesetzte Produkte immer höhere Umsätze. Auch Kakao/Schokolade legt weiter zu. Massgeblich an diesem Wachstum beteiligt ist das „Fairtrade Cocoa Program“, das sich auf den Rohstoff Kakao bezieht. Ausserdem gibt es immer mehr Fruchtsäfte und exotische Früchte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label. Dazu haben namhafte Umstellungen im Detailhandel beigetragen: Fairtrade-Ananas kommen mittlerweile auf den stattlichen Marktanteil von 43%. Aber auch mehr als jeder vierte Fruchtsaft trägt das Fairtrade-Label. Und bei den Bananen ist mit 53% mehr als jede zweite fair gehandelt.
Pro-Kopf-Konsum steigt von 57 auf 62 Franken
Die positive Entwicklung zeigt sich nicht zuletzt im jährlichen Pro-Kopf-Konsum: 2015 ist dieser von 57 Franken auf 62 Franken gestiegen – trotz eines schwierigen und zum Teil rückläufigen Marktumfelds. Damit nimmt die Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin eine Vorreiterrolle ein und gibt positive Impulse.
Die Produzenten stärken für nachhaltige Entwicklung
Mit der Stärkung der Produzenten sowie der Förderung des fairen Handels bietet Fairtrade konkrete Handlungsoptionen und trägt zum Erreichen der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) bei. Denn nach wie vor sind viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern von Armut betroffen und mit Herausforderungen wie Klimawandel, Kinderarbeit und ungleichen Rechten von Mann und Frau konfrontiert. „Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, müssen Kleinbäuerinnen und Arbeiter einen fairen Zugang zum Weltmarkt haben und selber an Projekten und Programmen beteiligt sein und ihre eigenen Entwicklungswege bestimmen“, sagt Nadja Lang, Geschäftsleiterin der Max Havelaar-Stiftung. Fairer Handel funktioniere dann, wenn neben den Kleinbauernkooperativen und Arbeitern im Süden auch Industrie, Handel, Politik und die einzelnen Konsumentinnen und Konsumenten mitwirken.
Weitere Informationen und vollständiger Jahres- und Wirkungsbericht 2015 auf der neuen Website:
www.maxhavelaar.ch/jahresbericht[content_block id=29782 slug=ena-banner]