Mit der Übernahme der Stuttgarter Norma-Inszenierung des kongenialen Regie-Duos Jossi Wieler und Sergio Morabito in der Ausstattung von Anna Viebrock bringt das Grand Théâtre de Genève eine der aufsehenerregendsten Produktionen der letzten Jahre im deutschsprachigen Raum auf die Bühne. Nach
der Premiere von Vincenzo Bellinis Oper im Jahr 2002 wurden bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt Wieler und Morabito zum Regieteam des Jahres und Viebrock zur Bühnenbildnerin des Jahres
gewählt. Die Inszenierung spielt in einem kirchenähnlichen Raum und ist im Frankreich zur Zeit der deutschen Besatzung angesiedelt. Die als Außenseiterin charakterisierte Titelfigur scheitert an den sie umgebenden
martialischen Verhältnissen.
Als Norma kehrt die kanadische Sopranistin Alexandra Deshorties nach Genf zurück, die 2015 dort bereits in
Cherubinis Medea für Aufsehen gesorgt hat und nun wiederum als eine der großen Tragödinnen der Opernliteratur
zu erleben ist. Der untreue römische Feldherr Pollione wird von Rubens Pelizzari gesungen, der in letzter Zeit des
Öfteren im dramatischen italienischen Tenorfach von sich reden gemacht hat. Adalgisa, deren Stimme sich in zwei
großen Duetten mit der Normas vereint, wird von der rumänischen Mezzosopranistin Ruxandra Donose verkörpert, deren breites Repertoire von Barock über Belcanto bis hin zur Moderne reicht.
Der vielseitige Dirigent John Fiore steht nach vier vorangegangenen Opern-Produktionen der letzten Jahre erneut
am Pult des Orchestre de la Suisse Romande in Genf.
OPERA DES NATIONS – NORMA
Premiere: 16. Juni 2017, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 18., 21., 23., 26., 29. Juni 2017; 1. Juli 2017
https://www.geneveopera.ch/