jubiläumstag «75 jahre lucerne festival», sonntag, 24. august 2013

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der meilibau, 1933 bis 1996

oben der sogenannte meilibau (1933 – 1996), architekt armin meili

Luzerner_Konzerthaus_am_See

das heutige KKL, architekt jean nouvel

 

jubiläumstag «75 jahre lucerne festival»

ganztägiges überraschungsprogramm im und um das kkl luzern

willkommen zur grossen geburtstagsparty! am 25. august 1938, als arturo toscanini im park vor richard wagners villa in tribschen zum taktstock griff und ein speziell für ihn zusammengestelltes eliteorchester dirigierte, schlug die geburtsstunde des heutigen lucerne festival. genau 75 jahre später wollen wir dieses jubiläum feiern – mit einem musikmarathon in allen sälen und vor den toren des kkl luzern. langjährige weggefährten der festspiele wie die berliner und die wiener philharmoniker oder das royal concertgebouw orchestra amsterdam werden dabei sein, dazu natürlich das lucerne festival orchestra und die lucerne festival academy. aber auch der junge spanische dirigent pablo heras-casado und der schlagzeug-virtuose martin grubinger zählen zu den gratulanten: sie alle bringen musik quer durch die epochen und genres zu gehör. darüber hinaus erwarten sie open-air-veranstaltungen auf dem europaplatz, filme, kinderkonzerte der reihe «young», eine podiumsdiskussion und ein tag der offenen tür im kunstmuseum luzern. radio srf 2 kultur sendet live aus dem mobilen radiostudio vor dem kkl. srf 1 zeigt um 23.00 uhr die jubiläums-highlights. und auch arte berichtet ab 16.00 uhr aus luzern und überträgt drei der konzerte des tages, zwei davon live.

fazit, geraffte vorgeschichte und ausblick

das lucerne festival ist definitiv auch beim „einfachen bürger“ angekommen, das demonstrierte der offizielle jubiläumstag eindrücklich. im und rund um das kkl tummelten sich tausende von menschen, jung und alt, quer durch alle sozialen schichten. vorbei scheinen die zeiten, als den imf (internationale musikfestwochen), wie das lucerne festival früher hiess, das image des elitären, abgehobenen events anhaftete. klar, die preise waren schon in sphären angesiedelt, wo otto normalverbraucher passen musste und karten für die topkonzerte, wie z.b. mit karajan usw. gelangten schon gar nicht in den vorverkauf, die waren einem auserlesenen publikum vorbehalten. also, die damals verantwortlichen waren natürlich auch nicht ganz unschuldig an diesem imageproblem. als sich aber abzeichnete, dass die toporchester wahrscheinlich in zukunft luzern meiden würden, wenn man nicht über einen geeigneten konzertsaal verfüge, startete man eine imagekampagne und charmeoffensive. ( der damalige konzertsaal, der sogenannt meilibau (1933 bis 1996), name des architekten, genügte höheren akustischen und auch optischen ansprüchen einfach nicht, wie allgemein bekannt war). dank der bündelung aller kräfte, politische, kulturelle und touristisch orientierte, sowie überzeugungsarbeit des damaligen luzerner stadtpräsidenten franz kurzmeyer und dem engagement von thomas held gelang es den initianten, zwei volksabstimmungen über die erforderlichen geldmittel erfolgreich zu überstehen. damit war der weg geebnet für die realisation des heutigen kkl, der eigentlichen heimat des heutigen lucerne festival. seit 1970 wird die veranstaltung von einer stiftung getragen. seit den 1970er jahren wurden die jährlichen festivals unter verschiedene mottos und leitgedanken gestellt. zahlreiche parallelveranstaltungen, wie die wegweisende reihe musica.nova entstanden. mit dem neubau des kultur- und kongresszentrums luzern kkl ende der 1990er jahre durch den französischen stararchitekten jean nouvel erhielt das festival eine ihm angemessene neue kulisse mit einem der besten konzertsäle der welt. im jahr 2000 erfolgt die umbenennung der imf in lucerne festival mit der gleichzeitigen umstrukturierung der heutigen drei festivals unter dem dach einer stiftung

1992 russel johnson, akustiker, wird auf wunsch der imf, internationale musikfestwochen, und ihrem intendanten, matthias bamert, beigezogen.
jean nouvel legt das architektonische konzept vor.

1994  mit 65.7% der stimmen bewilligen die stimmberechtigten der stadt luzern 94 millionen franken für den bau eines neuen kultur- und kongresszentrums.

 

19. august 1998: offizielle eröffnung des grossen konzertsaals im rahmen von lucerne festival mit den berliner philharmonikern unter der leitung von claudio abbado

 

podiumsgespräch mit den drei letzten intendanten des lucerne festival

podiumsgespräch mit den drei letzten intendanten des lucerne festival

ich nahm, u.a., am informativen, von susanne stähr moderierten podiumsgespräch mit den den letzten drei intendanten des lucerne festivals, bzw. IMF teil. (chronologisch aufgeführt)  ulrich meyer-schöllkopf (1991 – 1992), matthias bamert (1992 – 1997) und seit 1998 michael häfliger.

die drei herren geben aufschlussreiche internas preis, beschrieben in groben umrissen wie sie ihre luzerner zeit erlebten und was sie bewirken, oder eben nicht bewirken konnten. alle standen immer vor der aufgabe, das wünschbare mit dem machbaren in einklang zu bringen, das publikum, wie auch die sponsoren und die bevölkerung zufrieden zu stellen. das dies in den meisten fällen gelungen ist, hat dieser jubiläumstag durch die massen der interessierten besucher eindrücklich unter beweis gestellt und so schaut auch der aktuelle intendant, michael häfliger, optimistisch in die zukunft. mit dem resumee, man trifft sich am nächsten jubiläumstag wieder zum gedankenaustausch, endete diese bemerkenswerte begegnung.

ich genoss anschliessend noch das konzert des lucerne festival orchestra mit werken von mozart und rossini, für einmal ohne claudio abbado. für den ersten teil des konzertes mit zwei werken mozarts, verzichtete man ganz auf einen dirigenten, den zweiten konzertteil mit der ouverture zu l`italiana in algeri von gioachino rossini (1792 – 1868) dirigierte dann abbados junger assistent gustavo jimenez.

das lucerne festival ist angekommen, tief und breit anerkannt und verankert. es ist den verantwortlichen gelungen, das elitäre image abzustreifen und den event auch einer breiteren bevölkerungsschicht näher zu bringen und zugänglich zu machen.

das hat dieser jubiläumstag durch den aufmarsch der massen bewiesen, der allen sicher noch lang in guter erinnerung bleiben wird. den verantwortlichen und den teilnehmenden künstlern ist es gelungen viel goodwill zu schaffen, ja man ist als lozärner so richtig stolz, dass man mit seinem steuerbatzen auch ein bisschen dazu beiträgt, dass auch in zukunft die elite der orchester und musiker aus aller welt am lucerne festival gerne gastieren wird und man im konzertgenuss schwelgen kann.

 

weiterführende, vertieft informierende links:

http://www.lucernefestival.ch/de/ueber_uns/geschichte/vorgeschichte/

http://www.lucernefestival.ch/de/ueber_uns/geschichte/

http://www.lucernefestival.ch/de/ueber_uns/Toscanini_dirigiert_das_Concert_de_Gala/

text: www.leonardwuest.ch

fotos: lucerne festival und leonard wüst

Dieser Beitrag wurde am von unter leitartikel und kolumnen von léonard wüst, lucerne festival und luzerner theater veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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