Der Kanton Uri gilt wie fast die gesamte Schweiz als Risikogebiet für die Zecken-Hirnhautentzündung (FSME). Alle erwachsenen Personen sowie Kinder ab sechs Jahren, die in Risikogebieten wohnen oder sich dort zeitweise aufhalten, sollten sich gegen FSME impfen lassen. Um den Impfschutz zu erhalten ist nach zehn Jahren eine Auffrischimpfung notwendig.
Zecken (Holzbock) können verschiedene Erreger übertragen und damit verschiedene Krankheiten verursachen. Die zwei wichtigsten sind die Borreliose und die Zeckenenzephalitis (Frühsommer-
Der vollständige Schutz erfordert drei Injektionen. Ein zeitlich begrenzter Schutz besteht bereits nach zwei Injektionen. Diese ersten beiden Impfungen werden in der Regel im Abstand von einem Monat verabreicht. Die dritte Impfung, die einen Langzeitschutz von mindestens zehn Jahren gewährt, erfolgt je nach Impfstoff fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Dosis. Zusätzlich zur Impfung sind die allgemeinen vorbeugenden Massnahmen zu beachten (siehe Kasten).
Auffrisch-Impfung nach zehn Jahren
Der Kantonsarzt Dr. med. Jürg Bollhalder empfiehlt: «In den letzten Jahren mussten immer wieder Urnerinnen und Urner wegen einer Zeckenenzephalitis hospitalisiert werden – Tendenz steigend. Die Betroffenen hatten teilweise noch nach Monaten mit Spätfolgen der Erkrankung zu kämpfen. Ich empfehle allen, die sich immer wieder im Freien aufhalten, sich gegen FSME impfen zu lassen respektive den Impfschutz nach zehn Jahren wieder aufzufrischen.»
Es wird allen Urnerinnen und Urnern, die noch keine FSME-Impfung haben oder deren Impfung mehr als zehn Jahre zurückliegt, empfohlen, sich bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt zu melden. Die Hausärztin oder der Hausarzt kann bezüglich der Impfungen beraten und diese auch durchführen.
Schutz vor Zecken
Zecken lauern im Unterholz von Wäldern, auf Sträuchern, Büschen und im Gras. Sie halten sich in Bodennähe auf, maximal 1,5 m über dem Boden, nie auf Bäumen. Deshalb nützt ein Hut nichts. Das Tragen von geschlossenem Schuhwerk und eng anliegenden Hosen ist zu empfehlen. Die Socken sollten über die Hose gestülpt werden. Zeckensprays und Puder sind zusätzliche Massnahmen, wirken aber nur kurze Zeit.
Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollte man nach einem Aufenthalt in der Natur Körper und Kleidung auf Zecken untersuchen, ebenso die Haustiere. Zecken mögen feuchtwarme und dünne Hautstellen, besonders Kniekehlen, Schritt, Achseln oder den Hals.
Wurde eine Zecke entdeckt, entfernt man sie möglichst rasch, am besten mit einer spitzen Pinzette, einer Zeckenkarte oder wenn nicht anders möglich mit den Fingernägeln. Die Zecke wird möglichst nahe an der Haut gefasst und durch geraden, kontinuierlichen Zug herausgezogen (nicht drehen). Danach die Stichstelle desinfizieren und den Zeitpunkt des Stichs notieren. Eine genaue Anleitung für die Zecken-Entfernung finden Sie unter www.zecken-stich.ch
Wenn nach Tagen oder Wochen grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten oder sich eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle bildet, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]