breites, vielschichtiges und anspruchsvolles Publikum wendet.
Alfred Brendel wies einmal zu Recht darauf hin, dass beim Klavier im Gegensatz zu anderen
Instrumenten eine ganz besondere Reife erforderlich ist, um echte Höchstleistungen zu erzie
len, da der Pianist ja im Grunde vor der enormen Herausforderung steht, den Zusammenklang
eines ganzen Orchesters wiederzugeben. Nach welchen Kriterien sich eine solche Reife beur
teilen lässt, wird im Verlauf des Meetings noch Thema sein.
Dieses Meeting setzt sich heute und in Zukunft das erklärte Ziel, Konzertpianisten aus verschie
denen pianistischen Schulen mit ausgewählten Programmen in einem sorgfältig vorbereiteten
Rahmen zu präsentieren.
Selten gespielte Stücke sowie die Wiederentdeckung weniger bekannter Komponisten – etwa
anhand eines Buchs oder einer
CD
– bilden ein entscheidendes Auswahlkriterium für die Teil
nahme an diesem Meeting, wird doch gerade hier das hohe Verantwortungsbewusstein des Mu
sik
interpreten deutlich. Dieser muss die ihm überlieferte Partitur zunächst wie ein Histo
riker
studieren, sie sodann als Instrumentalist durcharbeiten, das so erzielte Resultat im wei
te
ren
Verlauf beinahe wie ein Regisseur vertiefen und es schliesslich als Interpret in einer Perfor
mance darbringen, die all diese Bemühungen zusammenfasst – ein Gesamtprozess, dessen
Komplexität das Publikum teilweise nicht in seiner ganzen Tragweite erfasst.
In erster Linie ist es dem Musikinterpreten dabei ein Anliegen, unterschwellige Vorurteile beim
Zuhören zu überwinden, die sich beim Publikum unter Umständen durch eine Vielzahl his
torischer Aufnahmen eingeschlichen und mit der Zeit festgesetzt haben. Gerade bei der
Rückbesinnung auf weniger bekannte Werke kommt einer solchen emanzipatorischen Heran
gehensweise, der es immer wieder gelingt, alteingefahrene Muster und Klischees souverän zu
hinterfragen, grösste Bedeutung zu.
Auch ein Kinderkonzert ist Bestandteil unseres Meetings, denn gerade zur Motivation eines
heranwachsenden Publikums ist es sinnvoll, wenn sich professionelle Leitfiguren zwischen ihren
Konzerten auch immer wieder den ganz jungen Schülern widmen, die erst am Anfang ihrer
musikalischen Ausbildung stehen.
Ich nutze die Gelegenheit, um insbesondere unserem
Hauptsponsor zu danken, der die Reali
sierung dieses Projektes überhaupt erst ermöglicht hat. Weiterhin gilt mein Dank dem Mentor
of Honour Leslie Howard für seine Unterstützung sowie für die wertvolle musikalische
Supervision. Und last, but not least bedanke ich mich herzlich bei allen Artists, Partnern und
Freunden von
PIANO:ATTIVO MEETING
Programm
Einführung
Freitag 2. Mai / 19:30 Uhr
KONZERT
Roberto Poli
Werke von Fryderyk Chopin
Samstag 3. Mai / 19:30 Uhr
KONZERT-KONFERENZ
mit
Roberto Poli
The Secret Life of Musical Notation
(Englisch)
Sonntag 4. Mai / 17:30 Uhr
KONZERT
Luiza Borac
Werke von
Bach/Lipatti, Schubert/Liszt, Enescu
Montag 5. Mai / 19:30 Uhr
KONZERT-KONFERENZ
mit
Luiza Borac
Stil und Interpretation in der Klaviermusik
von George Enescu (Deutsch)
Mittwoch 7. Mai / 19:30 Uhr
KONZERT
Stefano Severini
Werke von Franz Liszt
Freitag 9. Mai / 16:30 Uhr
KINDERKONZERT
Werke aus der “Klavierliteratur für Kindheit”
Prokofjew “Peter und der Wolf ”
Nähere Informationen über diesen Link: http://piano-attivo.net/