Kunst- und Kulturstiftung Uri zeigt ihre 43. Werk- und Förderungsausstellung

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Ein Werk von Lea Achermann (Foto: ZVG)

28 Personen oder Gruppen bewerben sich dieses Jahr um einen Platz im Zentralschweizer New-York-Atelier oder um einen Förderungs- oder Projektbeitrag der Kunst- und Kulturstiftung Uri. Die Sonderausstellung anlässlich der 43. Urner Werk- und Förderungsausstellung gewährt einen Einblick in das Schaffen der Urner Künstlerin Lea Achermann. Die letztjährige Atelier-Stipendiatin Franziska Brücker zeigt ebenfalls ein aktuelles Werk.

Am 7. Dezember 2024 ist es so weit: Die Kunst- und Kulturstiftung Uri vergibt die diesjährigen Projekt- und Förderungspreise, das Urner Werkjahr sowie einen Platz im Zentralschweizer New-York-Atelier im Jahr 2026. 28 Personen oder Gruppen haben in diesem Jahr die Chance für eine Bewerbung genutzt und präsentieren ab dem 7. Dezember 2024 ihre Werke im Haus für Kunst Uri. Die Stiftung, getragen vom Kanton Uri und vom Kunstverein Uri, fördert seit 43 Jahren Urner Kunst- und Kulturschaffende mit Beiträgen.

Carte Blanche für Lea Achermann
Die diesjährige Carte Blanche – und die damit verbundene Möglichkeit, im Danioth Pavillon des Hauses für Kunst eine Sonderausstellung zu zeigen – hat die Urner Künstlerin Lea Achermann erhalten. Sie zeigt unter dem Titel «Portrait eines Baumes – Der Versuch einer Annäherung» übergrosse Aquarell- und Tuschezeichnungen aus verschiedenen Werkgruppen. Die jüngste Serie zeigt den immergleichen Baum, oder genauer den immergleichen Baumstamm aus verschiedenen Blickwinkeln und Distanzen. «Die Darstellungsweise wirkt aus der Ferne sehr naturalistisch, beim Näherkommen löst sich das Bild in eine Vielzahl übereinander liegender Pinselstriche auf», erklärt die in Luzern wohnhafte Urnerin. Ausgeführt hat sie die Werke mit einem Pinsel aus Eichhörnchenhaar – vielleicht von einem, das auf diesem Baum herumgeklettert ist.

Detailreiche Darstellung
«Der detailreiche Stamm wirkt sehr realistisch – oder vielleicht ist der Begriff ‹körperlich› treffender», so Lea Achermann. Mit seiner körperlichen Präsenz werde der Stamm zum Gegenüber und löse einen haptischen Reiz aus. «Die langsame Malweise entspricht einem sorgfältigen Abtasten der ganzen Oberfläche. Ein ungewohnter Aufmerksamkeitsfokus, der jedem Quadratzentimeter Zeit widmet.» Diese Verlangsamung der Zeit sei der Versuch, in die Zeitsphäre des Baumes einzutreten, die nicht in Jahrzehnten sondern Jahrhunderten bemessen werde. Die portraitierte Fichte steht übrigens allein – mit einzigartiger Weitsicht – oberhalb von Schwandenberg in Attinghausen. Die in Altdorf geborene Lea Achermann wurde unter anderem schon mit dem Urner Werkjahr ausgezeichnet. Ihre Werke wurden auch für die kantonale Kunstsammlung angekauft.

Der Vorraum des Danioth Pavillons wird von Franziska Brücker bespielt, die im vergangenen Jahr während vier Monaten im Zentralschweizer Atelier in New York weilen durfte. Sie zeigt ein aktuelles Werk.

Hohe Zahl an Bewerbungen
28 Bewerbungen sind in diesem Jahr bei der Kunst- und Kulturstiftung Uri eingetroffen. «Das ist eine aussergewöhnlich hohe Zahl», sagt Anja Wild, die neue Präsidentin des Kuratoriums der Kunst- und Kulturstiftung Uri. «Wie in den vergangenen Jahren stellen dabei die Kulturschaffenden aus der bildenden Kunst die Mehrheit der Bewerbungen.» Nicht weniger als 20 Personen oder Gruppen stammen aus diesem Bereich. «Ich freue mich, dass sich in diesem Jahr sieben Personen erstmals bewerben und damit die Chance nutzen, sich der Urner Öffentlichkeit zu präsentieren», so der neue Bildungs- und Kulturdirektor Georg Simmen. Die Übergabefeier der Preise findet am 7. Dezember 2024, 17.00 Uhr im Haus für Kunst Uri statt.