Barock pur vom Meister seiner Zeit: Antonio Caldara
Der Dirigent und Cembalist Andrea Marcon hat mit seinem Barockorchester La Cetra und dem Vokalensemble Basel ein Juwel bei der Deutschen Grammophon eingespielt: Antonio Caldara «La concordia de’pianeti». Der venezianische Komponist galt als typischer Vertreter des Spätbarocks und wurde in einem Zug mit Händel und Vivaldi genannt.
Caldara, auch ein exzellenter Cellist seiner Zeit, machte grosse Karriere in Wien. Dort wurde er 1716 Vize-Kapellmeister, hat aber eine viel höhere Gage erhalten als der Kapellmeister. Somit wussten ganz Wien und die Musikwelt: Der Hauptkom-ponist am Kaiserhof ist Caldara. Laut Marcon war er zu Lebzeiten sogar berühmter als Bach. Bis 1716 komponierte Caldara im italienischen Stil: leicht und frisch.
In Wien am Kaiserhof war aber Opulenz gefragt. Das spiegelt sich auch in der sehr grosszü-gigen Besetzung der Opern und Oratorien. Caldara sucht dort eher das Majestätische, den grossen Klang. In diese Zeit fällt sein Werk «La concordia de’ pianeti.» Keine Oper, sondern eine «theatralische Komposition», eine Serenata. Dramaturgisch handelt das Stück vom harmonischen Frieden der Planeten, die miteinander über Kaiserin Elisabeth kommunizie-ren, ob sie auch als ein Stern des Himmels angesehen werden dürfe.
«La concordia de’ pianeti» wurde seit der und einzigen Aufführung vor beinahe 300 Jahren nicht mehr öffentlich gespielt. Die Uraufführung fand am 19. November 1723 in Form eines Opern-Air Konzerts auf Schloss Znaim im Süden Moraviens statt. Anlass war die Rückreise des Habsburger Herrschers Karl VI von Prag, wo er zum König von Böhmen ernannt wurde, nach Wien.
Antonio Caldara (ca.1670–1736)
LA CONCORDIA DE’ PIANETI
Componimento teatrale per musica, Libretto: Pietro Pariati
Venere Delphine Galou
Diana Veronica Cangemi
Giove Ruxandra Donose
Apollo Franco Fagioli
Marte Carlos Mena
Mercurio Daniel Behle
Saturno Luca Tittoto
La Cetra Barockorchester & Vokalensemble Basel unter Andrea Marcon
Ab Freitag, 10. Oktober 2014 im Handel erhältlich
Aufgenommen im Konzerthaus Dortmund, 13. bis 19.Januar 2014
Die CD ist bei Deutsche Grammophon/Archiv erschienen http://www.deutschegrammophon.com