LANDSCHAFTSTHEATER BALLENBERG 2018 „Steibruch – zrugg us Amerika“ mit Hanspeter Müller-Drossaart

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STEIBRUCH – ZRUGG US AMERIKA

Mit dem Stück „Steibruch – zrugg us Amerika“ tritt das Landschaftstheater Ballenberg diesen Sommer tiefsinnig, bewegend und humorvoll auf die Freilichtbühne. Für ein besonderes Theatererlebnis bürgen der bekannte Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart, das bewährte Theaterensemble sowie die erfahrene künstlerische Leitung mit Livio Andreina und Anna Maria Glaudemans.

 

Eigentlich ist das Gelände des Freilichtmuseums Ballenberg für die landschaftliche Umgebung des diesjährigen Stückes zu idyllisch. Wie es der Titel schon verrät, bildet ein Steinbruch die Kulisse für die packende Geschichte. Der letzte Nachkomme der Steinhauerfamilie Murer (gespielt von Hanspeter Müller-Drossaart) flüchtete vor längerer Zeit aus dunklen Gründen nach Amerika. Wieder zurückgekehrt, lebt Murer, der in düstere Machenschaften verstrickt sein soll, zurückgezogen im aufgelassenen Steinbruch. Dass er von einem Mädchen und einem geistig beeinträchtigen Knaben besucht wird, stört die Dorfbewohner. Sie wollen die Begegnungen verhindern – bis die Wahrheit an den Tag kommt.

 

Ein Steinbruch für den Ballenberg

 

Unter der Leitung der Bühnenbildnerin und Ausstatterin Anna Maria Glaudemans wird der Spielort in den nächsten Monaten zum aufgelassenen Steinbruch umgestaltet. Extra für die Theaterinszenierung werden eine einfache Hütte und Felswände gebaut. Der Steinbruch befindet sich am Rande des Dorfes und unterstreicht das Aussenseiterdasein von Murer. Weil sich der Spielort in einer Mulde befindet, wird die Vertikale von oben (Dorfbevölkerung) und unten (Murer) zusätzlich betont. „Es ergeben sich so wunderschöne Auftritte der Dorfbevölkerung“ freut sich Glaudemans.

 

Grundlage der Inszenierung bildet das Stück „Steinbruch“, das der Schriftsteller und Maler Albert J. Welti (1894-1965) für die schweizerische Landesausstellung 1939 in Zürich geschrieben hatte. Es wurde damals sehr erfolgreich aufgeführt und kurz darauf verfilmt. Sowohl auf der Bühne als auch im Film spielte der legendäre Heinrich Gretler die Hauptrolle. Hanspeter Müller-Drossaart hat das Stück intensiv bearbeitet und aktualisiert und eine berndeutsche Fassung für 36 Rollen verfasst. Der Komponist und Musiker Till Löffler schrieb eigens für das Stück Melodien, die sich an die Schweizer Volksliedertradition anlehnen. Der Gesang spielt in der diesjährigen Inszenierung eine zentrale Rolle. Daher wurde mit Brigit Beetschen eine versierte Chorleiterin engagiert, die bereits an früheren Ballenberg-Aufführungen beteiligt war.

 

Ein Stück universeller Dorfgeschichte

 

Der bekannte Luzerner Regisseur Livio Andreina inszeniert die eindringliche Geschichte des Dorfes Friedlichwil, das überall in der Schweiz liegen könnte. Die Inszenierung spielt sich in drei Kreisen ab. Da ist der Aussenseiter und Sonderling Arnold Murer. Er grenzt sich ganz bewusst von der Dorfbevölkerung ab. So sträubt er sich auch gegen das „Meitschi“ und den „Näppu“, zwei Jugendliche, die immer wieder seine Nähe suchen. Denn auch das Mädchen und der Junge – sie eine Waise und er geistig behindert – werden von der Dorfbevölkerung schikaniert und beargwöhnt. Den dritten Kreis bildet die Dorfbevölkerung, die in Dialogen und Gesängen das Geschehen kommentiert und sich zur Richterin über die Anderen aufspielt. Ein Stück universeller Dorfgeschichte um Vorverurteilung und geistige Enge und um die Rehabilitierung eines Schuldlosen.

 

„Die Hauptrolle des Sonderlings Arnold Murer hätte nicht besser besetzt werden können“, schwärmte Vereinspräsident und Nationalrat Lorenz Hess an der Medienkonferenz auf dem Ballenberg. Hanspeter Müller-Drossaart, einer der bekanntesten Schauspieler der deutschsprachigen Theater- und Filmszene, sei ein hervorragender Darsteller, der eine grosse Präsenz ausstrahle. Ein Umstand, der gerade für eine Freilichtaufführung von grosser Wichtigkeit sei, wie Lorenz Hess weiter ausführte.

 

Für die Besetzung des „Meitschi“ und des „Näppu“ wurden zwei Castings durchgeführt. „Wir konnten die zwei wichtigen Rollen ideal besetzen“ äussert sich Regisseur Livio Andreina begeistert. Und auch an den „Sieben-Fräch“, einer Bande von sieben Mädchen, die dem „Meitschi“ und „Näppu“ nachstellen, hat Andreina seine helle Freude: „Mit jeder Probe wagen es die Mädchen, noch frecher und extrovertierter zu spielen. Die Mädchen haben viel Spass miteinander. Das wird auch das Publikum zu spüren bekommen.“ Auch Hanspeter Müller-Drossaart schätzt die Probearbeit mit dem Ballenberg-Ensemble sehr: „Man merkt auf dem Ballenberg, dass da unglaublich viel Freilichttheater-Erfahrung vorhanden ist. Hier kommt viel Talent und Herzblut für das Landschaftstheater zusammen!“

 

Noch bis Ende April probt das fast 40köpfige Ensemble drinnen: im Saal des Hotels Sternen in Brienz und im Kurszentrum Ballenberg, wo das Landschaftstheater Ballenberg eine ideale Probesituation vorfindet und die Räume gratis nutzen kann. Vereinspräsident und Nationalrat Lorenz Hess lobt: „Die Freude am Landschaftstheater Ballenberg ist nicht nur beim künstlerischen Team und den Spielerinnen und Spielern zu spüren, sondern auch im ganzen Umfeld. Angefangen beim Freilichtmuseum Ballenberg, wo wir Jahr für Jahr Gastrecht geniessen, über die vielen motivierten Helferinnen und Helfer bis hin zu den Sponsoren, allen voran bei unserem Hauptsponsor Coop.“

 

Vorverkauf und Aufführungsdaten

 

Der Vorverkauf für „Steibruch – zrugg us Amerika“, startet am Montag, 26. März. Tickets können dann unter www.landschaftstheater-ballenberg.ch gebucht werden.

 

Die Aufführungsdaten 2018: Premiere 4. Juli. Weitere Aufführungen jeweils Mittwoch (ausser 1. August) bis Samstag: 6. / 7. / 11. / 12. / 13. / 14. / 18. / 19. / 20. / 21. / 25. / 26. / 27. / 28. Juli sowie 2. / 3. / 4. / 8. / 9. / 10. / 11. / 15. / 16. / 17. / 18. August.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

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