Der Kanton Luzern begrüsst den Entscheid des Bundes und will die Projektierung und Realisierung des Durchgangsbahnhofs vorantreiben. Dieser Stellungnahme müssen nun Taten folgen und der Kanton Luzern muss nun schwergewichtig auf den ÖV setzen und sich vom abenteuerlichen Bypass und der Spange Nord verabschieden.
Denn, möchte der Kanton Luzern wirklich mit einer vierspurigen Fluhmühlebrücke und einem Grosskreisel Schlossberg die Bausünden in anderen Städten wiederholen und ganze Stadtteile verschandeln? Die Spange Nord würde in die Zürichstrasse einmünden. Nun wissen wir, dass dieses Strassenstück bereits heute überlastet ist.
Es muss jetzt gezielt im Bereich des ÖV investiert werden. Erwähnt seien weitere Durchmesserlinien, etwa zwischen Küssnacht am Rigi und Baar, verbunden mit zusätzlichen S-Bahn-Haltestellen. Dies wird den Fahrkomfort erhöhen, weil dann ein Umsteigen in Luzern nicht mehr notwendig ist. Weiter können am Rande der Agglomeration neue Verkehrsknoten oder Bushubs, sowie Park + Ride-Anlagen erstellt werden. Diese Verkehrsknoten – mit angrenzenden Park + Ride-Anlagen – ermöglichen es, dass viele ÖV-Busse gar mehr bis zum Bahnhof fahren müssen und das Zentrum dadurch von PKWs und ÖV-Bussen entlastet wird.
Neben dem Durchgangsbahnhof sind auch die Pläne für eine Metro mit einem grossen Parkhaus für Busse und PKWs im Ibach (Reussegg) sowie eine U-Bahn und ein Tram in die Innenstadt ernsthaft zu prüfen.
Diese möglichen Investitionen sind zu gewichten und zu priorisieren. Sie werden uns viel mehr Nutzen bringen als der Bypass und die Spange Nord. Dabei ist die ganze Agglomeration und nicht nur die Kernstadt Luzern im Auge zu behalten, denn die umliegenden Gemeinden sind genauso vom Verkehrschaos betroffen.
Hans-Ruedi Brunner, Luzern[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]