Lichthalle MAAG, Viva Frida Kahlo Ausstellung – Immersive Experience besucht von Léonard Wüst

Spread the love

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Ausstellung: Die Bilder und das Leben von Frida Kahlo in einer immersiven Inszenierung.Die neue Lichthalle MAAG eröffnet mit einer Weltpremiere: «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience». Die Bilder und das Leben der expressiven Malerin sind Vorlage für die immersive Inszenierung, die mittels Hochleistungsvideoprojektionen, Licht- und akustischer Effekte präsentiert wird. Dank der 360-Grad-Rundumprojektion haben die Besucherinnen und Besucher das Gefühl, sich mitten in den Gemälden und dem Leben der Künstlerin zu befinden.Die neue Lichthalle MAAG ist das erste permanente Museum der Schweiz, das nur immersive Ausstellungen zeigt. Werke grosser Künstlerinnen und Künstler werden illuminiert, animiert, vertont und auf Wände, Decken und Böden projiziert.

Grundsätzliches über diese aussergewöhnliche Persönlichkeit

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Am Anfang von Frida Kahlos Kunst steht eine Tragödie: Am 17. September 1925 kollidiert in der Hauptstadt Mexikos eine Strassenbahn mit einem Omnibus. Die damals 18-jährige Tochter eines aus Süddeutschland eingewanderten Fotografen und einer Mexikanerin aus dem Gliedstaat Oaxaca sitzt auf dem Heimweg von der Schule in jenem Bus.

Die junge Frau wird durch die Wucht des Zusammenpralls quer durch das Fahrzeug geschleudert. Ein stählerner Handlauf bohrt sich von hinten durch ihr Becken und spiesst sie regelrecht auf. Neben der Unterleibsverletzung erleidet sie elf Knochenbrüche am rechten Bein sowie drei weitere Frakturen an der Wirbelsäule und einen Schlüsselbeinbruch.

Ganze Biografie auf der Seite des Veranstalters über diesen Link einsehbar https://vivafridakahlo.ch/de/frida-kahlo/

Sinnvolle Weiternutzung des für eine Zwischennutzung erstellten Tonhalle Provisoriums

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Eigens erstellt für die Abhaltung von Konzerten ab September 2017 während der Renovation der altehrwürdigen, 1895 erbauten und von Johannes Brahms eingeweihten Tonhalle an der Claridenstrasse. Nun, da seit September 2021, also nach vier Jahren und einer etwa halbjährigen  Verspätung die Konzerte wieder im, für ca. 175 Millionen Franken renaturierten Stammhaus stattfinden, stellte sich die Frage: Tonhalle MAAG quo vadis?

Allgemeine Befürchtung von Kulturschaffenden

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Das 10 Millionen CHF teure Substitut wird wohl aufgrund des Immobiliendrucks früher oder später abgerissen. Eigentümerin des Maag-Areals ist momentan die Swiss Prime AG, welche wohl eher nicht am Erhalt der Spielstätte interessiert ist. Die einzige Möglichkeit, das als Provisorium erstellte Projekt zu behalten, wäre, wenn die Stadt Zürich die Immobilie erwerben könnte. Noch ist ungewiss, was mit dem Bau passieren wird. Vielleicht wird der Licht/Tonhalle Maag ein ähnliches Schicksal zuteil wie dem Freitag Tower: Dieser wurde 2006 ebenfalls als Provisorium für ein paar Jahre gedacht, und steht heute immer noch standhaft an der Hardbrücke und ist wohl nicht mehr wegzudenken.

Aber manchmal kommt es anders: Dann kam die MAAG Music & Arts AG vertreten durch Darko Soolfrank als Initiantin des Projektes und Betreiberin der Lichthalle MAAG und Roman Beraneck, der als Creativ Director von Projektil, für den kreativen Inhalt verantwortlich zeichnet.

Dazu verweisen wir über folgende Links auf dementsprechende Informationen:

https://lichthallemaag.ch/about/

https://www.retten-wir-die-maaghallen.ch/

Aus der Tonhalle MAAG wird die Lichthalle MAAG

Aus der Tonhalle MAAG wird die Lichthalle MAAG, das erste permanent betriebene Museum der Schweiz für immersive Kunst. Die Lichthalle MAAG in Zürich eröffnet gleich mit einer Weltpremiere: «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience» ist die erste immersive Schau in der Lichthalle MAAG. Sie setzt Leben und Werk der legendären mexikanischen Künstlerin höchst eindrücklich in Szene. Die Premiere von «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience» ist Welturaufführung zugleich. Mit 39 Hochleistungsprojektoren werden Kahlos Bilder zum Leben erweckt und auf bis zu 34 Meter lange und 10 Meter hohe Wände, auf die Decke und auf den Boden der Halle projiziert.

Ideale Hallengrösse für Projekte dieser Art

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Mit einer BGF von  5 500 m² ist die Halle bestens geeignet für  Projekte wie dieses «Frida Kahlo» Spektakel, bietet genügend Platz für die zahlreichen Besucher, sich zwanglos in der Ausstellung zu bewegen, die grossflächige Show in der Haupthalle, dem vormaligen Konzertsaal zu geniessen. Anschaulich ausführlich, mittels Projektionen, mündlichen Erläuterungen und Musik taucht man ein in das Leben und Werk dieser, in jeder Hinsicht, aussergewöhnlichen, starken Persönlichkeit, die die der Tragik ihres Lebens in einen, nicht nur optischen,  Triumph umwandelte.

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Zitat der Veranstalter: Die immersive Inszenierung ist dramaturgisch aufgebaut und erzählt die Geschichte sowohl der Malerin als auch der Person Frida Kahlo. Eine Sprecherin in der Rolle der Künstlerin führt mit Originalzitaten durch das Geschehen. Ein eigens komponierter Soundtrack untermalt die immersive Inszenierung akustisch. In langwierigen Verhandlungen gelang es dem für das neue Zürcher Museum verantwortlichen Joint Venture, die Rechte an Frida Kahlos Bildern für immersive Zwecke zu erwerben. Es ist das erste Mal, dass ihre Werke ausserhalb von Mexiko auf diese faszinierende Weise inszeniert werden. Bereits ist «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience» für die Ausstellung in weiteren Städten Europas gebucht worden. Zitatende.

Genug Zeit für den Rundgang einplanen

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Beim Rundgang, für den man sich mindestens lohnende 60 Minuten Zeit nehmen sollte, taucht man ein in eine fantastische, farbenprächtige Welt, die sich Frida, trotz ihrer tragischen Lebensgeschichte erschaffen hat. Die frühen Werke haben viel von naiver Malerei, Portraitmalereien wie sie in Meso Amerika relativ oft, allerdings nicht so farbenfroh, zu finden sind.

Geeignet für Familienausflug mit Kind und Kegel

Die animierte 360-Grad-Multimediaschau ist massentauglich, begeistert Rentner ebenso wie Kinder und «normale» Erwachsene sowieso, ist also ebenso gut  geeignet für einen Familienausflug wie ein Zoobesuch.

Pixel können das Original nicht wirklich ersetzen

Viva Frida Kahlo – Immersive Experience Foto Andi Juchli

Im Grunde machen diese Ausstellungen, untergebracht zumeist in praktischen Industriehallen, das genaue Gegenteil von einem Kunsthaus, das seine Werke hinter goldenen Türen verschliesst. Der skeptische Blick von Kunstkennern ist vorbestimmt. Pixel, das ist aber auch den Betreibern klar, können das Original nicht ersetzen. In den Projektionen verlieren sich plastische Pinselstriche, die Struktur, nicht einmal Grösse und Format lassen sich ablesen. Trotz allen Vorbehalten lohnt sich ein Besuch, können sich doch auch nicht grad Museen affine Personen auf irgendwie spielerische Art Kunst annähern und dadurch auch animiert werden, mal eine Ausstellung in einem  «richtigen» Museum zu besuchen.

Fotos: https://vivafridakahlo.ch/de/  Andi Juchli

Text: www.leonardwuest.ch

Homepages der andern Kolumnisten:  www.noemiefelber.ch

www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch

Max Thürig  www.maxthuerig.ch