Der Kanton Luzern will unnötige stationäre Spitalbehandlungen vermeiden und hat deshalb eine Liste mit 13 Spitaleingriffen veröffentlicht, die grundsätzlich ambulant durchgeführt werden sollen. Die Arbeiten für die Einführung per 1. Juli 2017 sind auf Kurs. Auf der Liste befindet sich auch die Entfernung der Gaumenmandeln, die aufgrund von Rückmeldungen aus der Ärzteschaft erneut geprüft wird. Über weitere Details wird am 14. Juni 2017 an einer Medienkonferenz informiert.
Der Kanton Luzern hat als erster Kanton eine Liste mit 13 Behandlungen und Untersuchungen veröffentlicht, welche künftig von den Spitälern grundsätzlich ambulant durchgeführt werden sollen – sofern aus medizinischen Gründen nichts dagegen spricht. Dadurch können unnötige stationäre Spitalbehandlungen vermieden und Kosten eingespart werden. Diese Massnahme korrigiert Fehlanreize im heutigen Tarifsystem und entlastet die Steuer- wie auch die Prämienzahler.
Entfernung der Gaumenmandeln wird geprüft
Die Ärzteschaft äusserte bezüglich des Eingriffs zur Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomien) Bedenken. «Zum Zeitpunkt der Einführung wird der Eingriff nicht auf der Liste erscheinen. Aufgrund von Rückmeldungen aus der Ärzteschaft wollen wir gemeinsam mit allen Beteiligten das Thema vertieft prüfen und dann definitiv entscheiden, ob die Tonsillektomien auf die Liste gesetzt werden. Die Planung und Arbeiten bezüglich Umsetzung sind weiterhin auf Kurs», sagt Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf. Die Dienststelle Gesundheit und Sport ist bezüglich der Details der Einführung im Gespräch mit den Spitälern und der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern. Detaillierte Informationen werden an einer Medienkonferenz am 14. Juni 2017 bekannt gegeben (Einladung an die Medien folgt).
Die Entfernung der Gaumenmandeln wird heute bereits in einzelnen Kantonen der Westschweiz sehr häufig ambulant vorgenommen.
Anhang
– Liste sowie weitere Informationen zu ambulant vor stationär
– Mitteilung vom 13.01.2017: Kanton Luzern fördert ambulante Behandlungen
– Online-Dossier: Gesundheitskosten
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Flächendeckende Gesundheitsversorgung[content_block id=29782 slug=ena-banner]