LSO, Neujahrskonzert – Le Grand Tour d’Europe, KKL Luzern, 1.1.2024, besucht von Léonard Wüst

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Luzerner Sinfonieorchester

Anu Tali die Taktgeberin

Harfenist Xavier de Maistre und Dirigentin Anu Tali mit spanisch aufrechter Haltung Foto Philipp Schmidli

Ausführende und Programm
Luzerner Sinfonieorchester
Anu Tali Leitung
Xavier de Maistre Harfe
Franz von Suppé (1819 ‒ 1895) Ouvertüre zur Operette «Leichte Kavallerie»
Joaquín Rodrigo (1901 ‒ 1999) Concierto de Aranjuez für Harfe und Orchester
Antonin Dvořák (1841 ‒ 1904) «Das goldene Spinnrad» Op. 109
Maurice Ravel (1875 ‒ 1937) «La Valse», Poème choréographique
Johann Strauss Jr. (1825 – 1899) Kaiser-Walzer» Op. 437

Vorab Informationen ab Homepage des Luzerner Sinfonieorchesters, des Residenzorchesters des  KKL Luzern

Ausgangspunkt ist Spalato, das heutige Split, wo Franz von Suppé geboren wurde. Allerdings mit wesentlich ambitionierteren, nämlich italienisch aristokratischen Taufnamen: Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe.

In seinem «Concierto di Aranjuez» entführt Joaquin Rodrigo sein Publikum in die Frühlingsresidenz der spanischen Könige auf den Höhen von Neukastilien, und die Musik evoziert dabei die spezifische Hofatmosphäre um die Wende zum 19. Jahrhundert.

In die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg führt dann Ravels «La Valse» ‒ eine Apotheose und gleichzeitig ein letzter Abgesang auf den traditionellen Wiener Walzer aus einer nun definitiv untergegangenen Zeit.

Anstelle des kurzfristig verhinderten französischen Taktstockschwingers Bertrand de Billy übernahm die Estin Anu Tali, dies mit leicht abgeändertem Programm.

Festlicher Auftakt mit Franz von Suppé

Dirigentin Anu Tali

Das Neujahrskonzert im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) des Luzerner Sinfonieorchesters unter der leitenden Hand von Anu Tali begann mit der festlichen Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé. Schon die ersten Töne versetzten das Publikum in eine feierliche Stimmung, die den Auftakt für einen Abend voller musikalischer Höhepunkte bildete.

Spanische Klänge mit Joaquín Rodrigo

Harfenist Xavier de Maistre und Dirigentin Anu Tali mit spanisch aufrechter Haltung Foto Philipp Schmidli

Der Übergang zu Joaquín Rodrigos „Concierto de Aranjuez“ für Harfe und Orchester faszinierte mit einem bemerkenswerten Wechsel der Stimmung. Der Harfensolist Xavier de Maistre entführte das Publikum in die sonnengetränkten Landschaften Spaniens. Rodrigo’s meisterhafte Komposition und de Maistres virtuoses Spiel verschmolzen zu einem eindrucksvollen Erlebnis, das die Zuhörer in eine Welt voller Emotionen entführte und diese zu einem langanhaltenden Applaus motivierten. Dafür belohnte uns der Solist mit einer kurzen Zugabe auf seiner Harfe.

Magische Klänge von Antonin Dvořák

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Das Luzerner Sinfonieorchester setzte seine klangliche Reise nach der Pause fort mit Antonin Dvořáks „Das goldene Spinnrad“ Op. 109. Die Musik entfaltete sich wie ein märchenhaftes Gewebe, gewoben aus lyrischen Melodien und dramatischen Höhepunkten. Unter Anu Talis Leitung fand das Orchester eine harmonische Balance zwischen den verschiedenen instrumentalen Texturen, was dem Stück eine magische Qualität verlieh.

Maurice Ravels „La Valse“ – ein tanzendes Poem

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Der Abend ging weiter mit Maurice Ravels „La Valse“, einem poetischen und zugleich tanzenden Poem. Anu Tali führte das Orchester durch die raffinierten rhythmischen Verschiebungen und dynamischen Kontraste dieses Meisterwerks. Die musikalische Erzählung entfaltete sich wie ein Wirbelwind, der das Publikum mit sich riss und in eine Welt voller Wagnisse und Eleganz entführte.

Walzerträume mit Johann Strauss Jr.

Der Höhepunkt des Abends erreichte seinen Gipfel mit Johann Strauss Jr.’s „Kaiser-Walzer“ Op. 437. Die Leichtigkeit, mit der Anu Tali das Orchester durch die lebhaften Wirbel des Walzers führte, beeindruckte. Die musikalische Dynamik fesselte das Publikum, das sich in den mitreißenden Melodien verlor. Die künstlerische Interpretation brachte die zeitlose Schönheit von Strauss‘ Komposition eindrucksvoll zur Geltung.

Fazit: Ein unvergessliches Neujahrserlebnis

Das Neujahrskonzert im KKL Luzern mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter der inspirierenden Leitung von Anu Tali war zweifellos ein unvergessliches Erlebnis. Die sorgfältig ausgewählten Werke spiegelten nicht nur die Vielfalt der musikalischen Epochen wider, sondern zeigten auch die beeindruckende Bandbreite und Virtuosität des Orchesters.

Klangliche Brillanz und künstlerische Sensibilität

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Die klangliche Brillanz des Orchesters unterstrich die meisterhafte Interpretation der Werke. Anu Tali zeigte nicht nur technisches Geschick in der Führung des Orchesters sowie gestenreiches Dirigat sondern auch eine tiefe künstlerische Sensibilität. Die Nuancen in den Interpretationen der unterschiedlichen Komponisten wurden feinfühlig herausgearbeitet, was dem Konzert eine bemerkenswerte Tiefe verlieh.

Harfensolist Xavier de Maistre begeistert

Besonders hervorzuheben ist die herausragende Leistung des Harfensolisten Xavier de Maistre im „Concierto de Aranjuez“. Sein Spiel war von einer beeindruckenden Virtuosität und gleichzeitig von einer emotionalen Tiefe geprägt, die das Publikum tief berührte. Die Zusammenarbeit zwischen de Maistre und dem Orchester schuf eine harmonische Symbiose, die das Konzert zu einem wahrhaftigen Höhepunkt machte.

Ich, wie auch viele andere Besucher,  kennen, bzw. kannten das Werk des spanischen Komponisten eher in der Adaption bekannter Jazzmusiker.

Dirigentin Anu Tali – eine inspirierende Kraft

Anu Tali die Taktgeberin

Anu Tali erwies sich als inspirierende Dirigentin, die nicht nur technische Präzision, sondern auch eine tiefgreifende emotionale Verbindung zu den Werken demonstrierte. Ihre energiegeladene Präsenz auf der Bühne wirkte ansteckend und trug zur dynamischen Atmosphäre des Konzerts bei.

Das Publikum im KKL Luzern honorierte die herausragende Darbietung mit enthusiastischem Applaus zu einer stehenden Ovationen reichte es nicht ganz.. Die Magie des Neujahrskonzerts wurde durch die perfekte Symbiose zwischen Dirigentin, Orchester und dem Solisten geschaffen, und die Zuhörer wurden auf eine unvergessliche musikalische Reise, eben dem Konzert vorangestellten Titel entsprechend, auf eine «Grand Tour d’Europe» mitgenommen.

Ein gelungener Start ins neue Jahr

Insgesamt bot das Neujahrskonzert des Luzerner Sinfonieorchesters im KKL Luzern ein beeindruckendes Programm, das die künstlerische Exzellenz des Orchesters und die Leitung von Anu Tali unterstrich. Dieser festliche Abend war zweifellos ein gelungener Start ins neue Jahr für alle Liebhaber klassischer Musik.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Vanessa Böscch und www.sinfonieorchester.ch

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Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Anu Tali Leitung Foto Kaupo-Kikkas

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Xavier de Maistre Solist Harfe

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

Neujahrskonzertimpression vom Vanessa Bösch

 

Dieser Beitrag wurde am von unter leitartikel und kolumnen von léonard wüst, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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