Gestern war es soweit: Die mobile Konzerthalle Lucerne Festival Ark Nova ist auf der Luzerner Lidowiese erfolgreich aufgeblasen worden. Schritt für Schritt füllten leistungsstarke Gebläse die von Sir Anish Kapoor und Arata Isozaki entworfene Hülle mit Luft, bis sich das auberginefarbene Bauwerk nach circa 90 Minuten in seiner ganzen Höhe von 18 Metern zeigte.
Die Konstruktion, gefertigt aus einer lediglich 0.6 Millimeter dünnen, PVC-beschichteten Polyesterfaser, kommt ganz ohne klassische Tragstruktur aus. Stabilität erhält die Halle allein durch permanenten Luftdruck. Dank minutiöser Planung des Verkehrshauses der Schweiz wurde der empfindliche Untergrund zuvor mit Sand- und Kiesschichten sowie Stahlplatten gesichert – sämtliche Materialien werden nach Abschluss des Projekts wiederverwendet.
«Die Ark Nova ist ein technisches wie auch kulturelles Wunderwerk. Es war bewegend, heute mitzuerleben, wie sie sich hier in Luzern erstmals in Europa entfaltet hat», sagte Michael Haefliger, Intendant von Lucerne Festival.
Michael Kretz, verantwortlich für Transport & Logistik seitens Verkehrshaus, betonte: «Der Aufbau war ein logistischer Kraftakt – von der Verschiffung aus Japan bis zur Montage auf der Lidowiese. Heute zu sehen, wie aus viel Material, verpackt in einem Schiffscontainer, ein lebendiger, begehbarer Raum wird, ist schlicht faszinierend.»
Vom 4. bis 14. September 2025 wird die Ark Nova im Rahmen des Sommer-Festivals von Lucerne Festival erstmals in Europa für das Publikum geöffnet sein. Insgesamt 35 Kurzkonzerte verschiedenster Stilrichtungen sowie eine begleitende Ausstellung im Hans Erni Museum machen das Projekt zum kulturellen Höhepunkt des Jahres.