Luzern, 11. September 2015. Die diesjährige Sommer-Ausgabe von LUCERNE FESTIVAL endet am kommenden Wochenende mit einer Gesamt-Besucherzahl von 78ʼ600 aus
46 Ländern, das entspricht zwei Prozent weniger als im Rekordsommer des Vorjahres. 64ʼ600 Interessierte kamen zu den 99 Verkaufsveranstaltungen, die insgesamt zu 90 Prozent ausgelastet waren. Die 27 Gratisveranstaltungen verzeichneten 14ʼ000 Besucher, das sind rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. 18 der 62 grossen Konzerte* waren ausverkauft, zusätzlich verzeichneten 19 Konzerte eine Auslastung von 90 Prozent und mehr.
Das diesjährige Programm von LUCERNE FESTIVAL im Sommer stand unter dem Thema «Humor» und bot vom 14. August bis 13. September insgesamt rund 130 künstlerische Zahl- und Gratisveranstaltungen. Mit einem vielfältig besetzten Konzert-Wochenende geht das Festival am Sonntagabend zu Ende: Tod Machovers Fensadense wird im Rahmen der Reihe «Young Performance» uraufgeführt, Isabelle Faust und Anu Komsi präsentieren die Kafka-Fragmente von György Kurtág, und die Wiener Philharmoniker treten Samstag unter der Leitung von Semyon Bychkov und am Sonntag im Abschlusskonzert mit dem Oratorium The Dream of Gerontius von Edward Elgar unter Sir Simon Rattle auf.
Insgesamt waren 18 Konzerte ausverkauft, darunter beide Konzerte des Chamber Orchestra of Europe mit Bernard Haitink, Maria João Pires und Isabelle Faust, das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter Daniel Harding mit Isabelle Faust, der Abend der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle und den Solisten Daishin Kashimoto und Amihai Grosz, beide Konzerte der St. Petersburger Philharmoniker unter Yuri Temirkanov, die Late Night mit Andreas Schaerers Band Hildegard lernt Fliegen und dem Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY und das Abschlusskonzert der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY unter der Leitung von Pablo Heras-Casado. Bei den 33 Sinfoniekonzerten der weltweit renommiertesten Sinfonieorchester betrug die durchschnittliche Auslastung 92 Prozent. Neben den oben genannten begrüsste LUCERNE FESTIVAL das Boston Symphony Orchestra mit Andris Nelsons, die Sächsische Staatskapelle mit Christian Thielemann, San Francisco Symphony mit Michael Tilson Thomas sowie das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim im KKL Luzern. Grosse internationale Namen waren als Solisten zu Gast, darunter Yefim Bronfman, Julia Fischer, Anja Harteros, Magdalena Kožená, Elisabeth Kulman, Yo-Yo Ma oder Yuja Wang.
Am 23. August, dem «Tag für Pierre Boulez», feierte das Festival den Gründer der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY und öffnete die Säle des KKL Luzern für sieben zeitgenössische Konzerte mit Boulez-Klassikern und ingesamt acht Uraufführungen von Heinz Holliger, György Kurtág, Tod Machover, Christian Mason, Samy Moussa, Piotr Peszat, Matthias Pintscher und Wolfgang Rihm.
Die Studenten der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY gestalteten diesen Tag gemeinsam mit Musikern des Ensemble intercontemporain. Vier dieser Hommage-Konzerte waren ausverkauft, die Gesamtauslastung lag bei 92 Prozent.
120 Studenten im Alter von 18 bis 32 Jahren aus aller Welt nahmen auch in diesem Sommer an der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY teil, sie wurden von Matthias Pintscher und Pablo Heras-Casado unterrichtet. Heras-Casado erarbeite mit dem Akademie-Orchester Bartóks Wunderbaren Mandarin, Varèses Amériques und Szymanowskis Erstes Violinkonzert, mit Isabelle Faust als Solistin. Matthias Pintscher leitete einen Meisterkurs Dirigieren.
Auch in diesem Jahr äusserst beliebt waren die zehn «40min»-Konzerte im Luzerner Saal des KKL Luzern, durchschnittlich kamen rund 440 Besucher pro Abend, die ersten beiden Kurzkonzerte der Serie waren bis auf den letzten Platz belegt. Fünf «40min»-Ausgaben präsentierten zeitgenössische Musik. Rund 4‘400 Besucher besuchten die «40min»-Konzerte im Luzerner Saal.
«artiste étoile» Isabelle Faust bewies virtuose Vielseitigkeit in sieben unterschiedlichen Konzerten hinsichtlich Besetzung und Repertoire. Die Geigerin präsentierte unter anderem gemeinsam mit Dominique Horwitz und Solisten des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA Strawinskys L’Histoire du Soldat, trat in einer «Lounge» spätabends im Bourbaki auf, war als Solistin mit dem Chamber Orchestra of Europe und dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam präsent, und spielte ein Rezital mit dem Pianisten Kristian Bezuidenhout.
Als «composers-in-residence» setzten sowohl der Schweizer Jürg Wyttenbach als auch der Amerikaner Tod Machover zentrale Schwerpunkte der zeitgenössischen Musik: Jürg Wyttenbachs WyttenbachMatterial mit der Vertonung unter anderem des Librettos Der Unfall von Mani Matter gelangte in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Theater und der Basler Gare du Nord zur Uraufführung. Tod Machover präsentierte nach einer einjährigen Arbeitsphase die «Sinfonie für Luzern», ein umfassendes Klanggemälde der Stadt Luzern, an dem die Bevölkerung, zahlreiche Vereine, Kinder und Jugendliche, aktiv mitgewirkt hatten.
Die fünf Konzerte der Reihe «Moderne» waren zu 71 Prozent ausgelastet. Die sieben Debut-Konzerte hochkarätiger Nachwuchskünstler, unter anderem des Gewinners des «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» Vojin Kocić, waren zu 90 Prozent ausgelastet. Insgesamt erklangen 15 Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten, darunter die Werke der ersten Ausgabe der Roche Young Commissions 2015 von Samy Moussa und Piotr Peszat.
Die 21 Familien- und Jugendkonzerte der Reihe «Young» waren mit insgesamt 82 Prozent Auslastung sehr gut besucht. 16 Termine waren ausverkauft, darunter die Sitzkissenkonzerte und alle Vorstellungen von Der Karneval der Tiere, einer Kooperation mit dem Figurentheater PETRUSCHKA. Die 15 Schulveranstaltungen besuchten insgesamt rund 2ʼ000 Schülerinnen und Schüler. Die mit dem Junge Ohren Preis 2014 ausgezeichnete Reihe LUCERNE FESTIVAL Young Performance geht am kommenden Samstag mit der Uraufführung von Tod Machovers Fensadense in die zweite Runde, die Produktion wird gleich dreimal zu erleben sein, um 11.00 Uhr, 15.00 Uhr und in einer Late Night um 22.00 Uhr. Im Frühjahr 2016 geht die Produktion dann auf Schweiz-Tournee nach Baden, Thun, Bern, Biel, Winterthur und Solothurn.
Äusserst beliebt mit rund 5ʼ000 Interessierten war das Festival «In den Strassen» vom 25. bis 30. August mit acht Weltmusik-Ensembles. Rund 600 Besucher fanden sich ein zu den drei Konzerten an der Freiluft-Bar auf dem Inseli «Zu Gast bei der Buvette».
Beethovens Fünfte Sinfonie von Johannes Willi, die diesjährige «Soundzz.z.zzz…z»-Kooperation mit dem Kunstmuseum Luzern, lockte über 850 Besucher in den Konzertsaal. Das NZZ Podium zum Thema «Humor» mit Harald Schmidt, András Schiff und Steinunn Sigurðardóttir unter dem Vorsitz von NZZ-Feuilletonchef Martin Meyer war ausverkauft.
Radio SRF2 Kultur zeichnete 22 Konzerte auf, die zum Teil weltweit übertragen wurden und sendete vier dieser Konzerte live, darunter das Eröffnungskonzert am 14. August. Das Konzert des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA vom 19. August wurde zeitversetzt in zwei Teilen am gleichen Abend und am 23. August auf SRF1 gezeigt und war online als Live-Stream bei arte Concert zu erleben. Das Konzert der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle vom 2. September wurde ebenfalls live auf der Webseite von arte Concert gestreamt. Eine Dokumentation des Projekts «Soundzz.z.zzz…z» wird unter dem Titel Das Beethoven-Experiment am 13. September auf SRF1 um 11.55 Uhr und um 23.10 Uhr gesendet. Insgesamt waren 175 Journalisten für die Veranstaltungen von LUCERNE FESTIVAL im Sommer akkreditiert, neben Europa und den USA unter anderem auch aus China, Japan, Südkorea, Russland und Brasilien.[content_block id=29782 slug=ena-banner]