Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung verzeichnet im Kanton Luzern per Ende Mai 3502 bewilligte Lehrverträge. Aufgrund der rückläufigen Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus der Volksschule steigt der Druck auf die Betriebe, geeignete Lernende zu finden. Einen leichten Zuwachs verzeichnet derweil die Berufsmatura.
Im Kanton Luzern treten diesen Sommer rund 3200 Schülerinnen und Schüler aus der obligatorischen Volksschule aus. Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen sind das 300 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang hat auch Auswirkungen auf die Lehrstellen: Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung (DBW) hat per Ende Mai 3502 (2015: 3910) Lehrverträge bewilligt (Schulabgänger und Absolventen Brückenangebote). Es ist damit zu rechnen, dass bei Lehrbeginn im Sommer etwa 200 Lehrstellen weniger besetzt sein werden als im Vorjahr.
Der Druck auf die Betriebe und Branchen, geeignete Lernende zu finden, hat sich somit verstärkt. Weiter bestätigt sich die Tendenz, dass die vier Jahre dauernden Ausbildungen der beruflichen Grundbildung schwieriger zu besetzen sind als die dreijährigen Lehren. Die Lehrbetriebe haben Mühe, ihre Lehrstellen, die hohe Ansprüche an die schulischen Kompetenzen der Bewerber stellen, zu besetzen. Diese Lehren bieten aber beste Perspektiven, da eine hohe Nachfrage nach solchen Fachkräften besteht.
Begehrte Lehrstellen
Die Beliebtheits-Skala bleibt unverändert: Im Gesundheitsbereich, KV und in der Informatik sind praktisch keine Lehrstellen mehr offen. Dagegen bieten der Nahrungsmittelsektor (Lebensmitteltechnologe/-in, Bäcker/in, Fleischfachmann/-frau) sowie das Baugewerbe und der Automobilsektor in verschiedenen Berufen noch eine gute Auswahl an Lehrstellen an.
Das Lehrstellenangebot für Ausbildungen mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ist stabil. Erweitert hat sich das Angebot der Lehrstellen mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) für schulisch schwächere Jugendliche. Das entspricht den Zielen der Berufsbildung: so sollen auch schulisch schwächere Jugendliche eine Lehrstelle finden.
Angebot «startklar»
Schülerinnen und Schüler, die sich im letzten obligatorischen Schuljahr befinden und noch keine Lehrstelle haben, werden von ihren Lehrpersonen bis Mitte Mai im Angebot «startklar» angemeldet. Dieses Jahr sind 627 Anmeldungen eingetroffen. Das sind leicht weniger als im Vorjahr (655), wobei ins Auge fällt, dass dieses Jahr rund 25 Prozent mehr Anmeldungen aus der Sekundarstufe Niveau C stammen. «startklar» macht nun die Triage und weist die Jugendlichen einem kantonalen Brückenangebot zu, das ihrer persönlichen Situation entspricht. Die Jugendlichen suchen weiterhin aktiv eine Lehrstelle und werden dabei von Fachleuten der DBW unterstützt. Das Triageportal hat sich in den vergangenen Jahren sehr bewährt. Die Erfahrungen zeigen, dass rund 20 Prozent der angemeldeten Jugendlichen bis Ende August noch einen Ausbildungsplatz finden und so direkt in die Berufswelt einsteigen können.
Berufsmaturität: leichter Zuwachs
Die Zahl der Lernenden mit Berufsmaturität (BM) verzeichnet einen leichten Zuwachs. Im März meldeten sich 873 Schülerinnen und Schüler für das Aufnahmeverfahren der Berufsmaturität an (2015: 893). Die Zahl der erfolgreich bestandenen Aufnahmeverfahren stieg im Vergleich zum Vorjahr um 51 auf 697. Dies ist erfreulich, liegt aber immer noch unter den Erwartungen. Die Nachprüfungen für das Aufnahmeverfahren der BM fanden am vergangenen Wochenende statt und sind für dieses Jahr abgeschlossen. Weiterhin können sich jedoch Schülerinnen und Schüler, die die prüfungsfreien Aufnahmebedingungen erfüllen, für eine lehrbegleitende Berufsmatura entscheiden.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Innovations- und Wissenstransfer 2x jährlich Information über die Lehrstellensituation im Kanton Luzern
Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung informiert zweimal jährlich über die Lehrstellensituation im Kanton. Anfangs Juni und Ende September. Die nächste Information über die Lehrstellensituation veröffentlicht die DBW Mitte September 2016.Eidgenössisches Berufsattest (EBA)
2jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest;
1 Tag pro Woche Besuch der Berufsfachschule, stellt weniger hohe schulische Anforderungen und richtet sich an Jugendliche mit praktischen Fähigkeiten;
Wer gute Leistungen erbringt, kann anschliessend die Ausbildung zum EFZ fortsetzen.Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ)
3-4jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis;
1-2 Tage pro Woche Besuch der Berufsfachschule;
Möglichkeit, die Berufsmittelschule (mit Abschluss Berufsmatura) zu absolvieren.[content_block id=29782 slug=ena-banner]