Für knapp 65’000 Schülerinnen und Schüler aller Stufen beginnt nach den Sommerferien wieder der Schulalltag. Einige Gemeinden haben den Unterricht bereits letzte Woche wieder aufgenommen. Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann besuchte die Schule Willisau und wünschte insbesondere den Erstklässlerinnen und Erstklässlern einen guten und erfolgreichen Start. Aufs neue Schuljahr gibt es auf allen Stufen neue Angebote.
«Für euch beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt. Ich wünsche euch eine lehrreiche, spannende und tolle Zeit an der Schule hier in Willisau und freue mich, wenn ihr die kommenden Jahre von unserem gut funktionierenden Schulsystem so viel wie möglich profitieren könnt», sagte Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann. Er besuchte den heutigen ersten Schultag in Willisau und wünschte den Schülerinnen und Schülern – speziell den Erstklässlerinnen und Erstklässlern, den Lehrpersonen und den anwesenden Eltern – einen guten Start.
Rund 8500 Kinder besuchen in diesem Schuljahr die beiden Kindergartenjahre und die Basisstufe im Kanton Luzern. In die 1. Klasse der Primarschule starten gut 3800 Schülerinnen und Schüler. Insgesamt besuchen rund 42’000 Kinder die Volksschule (bis 9. Klasse).
Neuerungen auf allen Stufen
Das neue Schuljahr bringt auch für die verschiedenen Schulstufen einige Neuerungen, die ab August 2021 eingeführt werden. In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten neuen Angebote, Lehrmittel und Fächer aufgeführt.
Volksschulen
1. Das Angebot an digitalen Lehrmitteln wird ausgebaut
Auf leben-vorbereiten.lu.ch stehen zum Beginn des neuen Schuljahres insgesamt neun Unterrichtseinheiten für das Fach Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH) zur Verfügung. Sie stehen in enger Verbindung mit dem Lehrmittel «Das WAH-Buch» und nehmen Fragestellungen des Buches auf wie z.B. «Welche Folgen hat Food Waste» oder «Warum werden Menschen arbeitslos?». Neue Unterrichtseinheiten gibt es ebenfalls für das Fach Medien und Informatik M&I für den 3. Zyklus (1. bis 3. Sekundarklasse), sie sind in Zusammenarbeit mit PH-Studierenden entstanden und nun auf mint-erleben.lu.ch verfügbar.
2. Frühe Sprachförderung: Umsetzung startet
Spätestens ab 1. August 2024 müssen die Gemeinden ein Angebot der Frühen Sprachförderung sowie genügend Plätze dafür zur Verfügung stellen. Die Umsetzung kann im Rahmen des freiwilligen Kindergartenjahres oder idealerweise im Vorschulbereich (z.B. Spielgruppe oder Kindertagesstätte) erfolgen. Der Kanton beteiligt sich an der Umsetzung im Vorschulbereich mit Kantonsbeiträgen. Auch von den Eltern kann ein finanzieller Beitrag verlangt werden. Den Bedarf an Früher Sprachförderung klären die Gemeinden mit einer Sprachstandserhebung ab. Detaillierte Angaben zu Einführung und Umsetzung werden bis im Herbst 2021 aufbereitet. Für die Erstellung eines Konzepts Frühe Förderung respektive Frühe Sprachförderung können die Gemeinden finanzielle Unterstützung für eine externe Fachberatung beantragen.
3. Start der BM+ mit 28 Lernenden von 3. Sekundarklassen
Ab Schuljahr 2021/22 können Lernende der 3. Sekundarklassen die BM SEK+ besuchen. Dafür werden sie vom Besuch aller Wahlpflichtfächer dispensiert. Das Angebot wurde von den Dienststellen Volksschulbildung sowie Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern entwickelt. Der Bund hat den Bildungsgang als Pilot bewilligt. Acht Schülerinnen und 20 Schüler haben sich angemeldet, sie stammen aus dem ganzen Kanton Luzern. Unterrichtsort ist das Berufsbildungszentrum BBZB in Luzern.
4. Scouts spähen nach ICT-Talenten
Nach den Sommerferien nimmt das neue Projekt «ICT Scouts» des gleichnamigen Fördervereins Fahrt auf. Es richtet sich an begabte Jugendliche in den Sekundarschulen. Diese werden von Fachleuten nach ihren Talenten im Bereich ICT ausfindig gemacht und dann jeweils am Samstagvormittag in einem ICT Campus (Hauptsitz der CSS in Luzern) gezielt gefördert. Mit Erfolg: Bereits befinden sich 25 Jugendliche im Programm.
Gymnasien
1. Neues Fach Informatik und kantonale Notebooks
Am Obergymnasium und an den Kurzzeitgymnasien wird das neue obligatorische Fach Informatik eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler werden in drei Lektionen in diesem Fach die Grundzüge von Programmiersprachen, technischen Hintergründen von Computernetzwerken sowie Sicherheitsaspekten der digitalen Kommunikation lernen und sollen ein fundiertes Verständnis zur Informationsgesellschaft entwickeln.
Zeitgleich mit dem Start des Faches Informatik werden die Lernenden der 3. Klassen im Langzeitgymnasium mit einem kantonalen Notebook (LENO-Gerät) als Leihgabe für das Schuljahr ausgestattet. Dies ermöglicht praktische Übungen mit einer 1:1 Ausstattung mit digitalen Geräten für alle Lernenden.
2. Anschluss an den Lehrplan 21
Diesen August treten die ersten Jahrgänge mit Unterricht nach Lehrplan 21 aus den Sekundarschulen in das Kurzzeitgymnasium bzw. in das Obergymnasium ein. Der überarbeitete Lehrplan des Obergymnasiums stellt auch den Anschluss für die Lernenden aus den Sekundarschulen sowie aus dem Untergymnasium sicher. Inhaltlich gibt es Aktualisierungen aufgrund fachlicher Weiterentwicklungen und im Bereich elektronischer Medien im Unterricht.
Berufs- und Weiterbildung
1. BIZ erweitert Angebote
Das Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf – BIZ erweitert die Angebote aufgrund der zunehmenden Bedürfnisse der Kundschaft. Neu bieten Fachpersonen der IV Luzern Beratungen zur Berufswahl an. Rund um das Thema Grundkompetenzen (Lesen, Schreiben, Mathematik, Informations- und Kommunikationstechnologien) werden neu Kurz-Beratungen angeboten.
Diese Angebote sind ohne Anmeldung im BIZ vor Ort, an den entsprechend auf der Webseite ausgeschriebenen Tagen, möglich.
Seit Mitte August kann die BIZ-Kundschaft ihren Erst-Beratungstermin (30 Minuten und telefonisch) selber über die Webseite buchen.
Weiter gibt es neue Unterstützungsangebote für Jugendliche am Übergang in die Berufslehre. Alle Angebote sind kostenlos.
2. Neue Berufe
Im neuen Schuljahr werden in Luzern neue Berufe ausgebildet: Bühnentänzerin/-tänzer EFZ, Fachrichtung Musical an der Musical Factory Luzern sowie Gebäudeinformatiker/-in EFZ in Kooperation der Berufsbildungszentren Luzern und Sursee.
Eine Neuerung gibt es bei der Ausbildung Fachfrau / Fachmann Gesundheit Erwachsene. Neu wird diese Ausbildung für Erwachsene am BBZG Gesundheit und Soziales in Sursee im Modullehrgang angeboten und mit Kompetenznachweisen abgeschlossen.
Die Lernenden Fachfrau / Fachmann Betreuung beginnen ihre Lehre im Schuljahr 2021 schweizweit mit einer neuen Bildungsverordnung. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralschweizer Dachverband zodas hat das BBZG die Ausbildung von Grund auf erneuert. Die Lernenden erarbeiten ihre Kompetenzen vermehrt individuell – mit Lernpfaden innerhalb eines Lernmanagementsystems. Die Lehrpersonen begleiten und unterstützen sie dabei.
Hochschulen
Die Hochschulen starten das Herbstsemester am 20. September und planen, nach vielen Monaten Online-Lehre, endlich wieder in den Präsenzunterricht zurückzukehren.
1. Bachelor of Science in Gesundheitswissenschaften
Die Universität bietet neu einen Bachelor of Science in Gesundheitswissenschaften an. Er ergänzt den seit 2013 bestehenden Masterstudiengang „Health Sciences“.
2. Pädagogik/ Psychologie für Sekundarstufe ll
An der PH Luzern kann man neu das Fach Pädagogik/Psychologie für die Sekundarstufe II studieren. Mit diesem Lehrdiplom können die Diplomierten an Gymnasien, Fachmittelschulen und an Berufsmaturitätsschulen Pädagogik und Psychologie in der ganzen Schweiz unterrichten.
3. Weiterbildungs-Konfigurator mit KI
Die Hochschule Luzern baut ihr Aus- und Weiterbildungsangebot rund um Themen zur digitalen Transformation aus. Damit Weiterbildungsinteressierte die Angebote, die perfekt auf sie zugeschnitten sind, leichter finden, hat die HSLU ein spezielles Online-Tool entwickelt, einen Weiterbildungs-Konfigurator, der auf künstlicher Intelligenz basiert.
Strategiereferenz
Diese Botschaft dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Luzern steht für Innovation
Anhang
Bild 1: Regierungspräsident Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor, wünscht den 1.Klässlerinnen und 1. Klässlern in Willisau einen guten Start zum Schulanfang
Bild 2: Regierungspräsident Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor, wünscht den 1.Klässlerinnen und 1. Klässlern in Willisau einen guten Start zum Schulanfang[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]