Luzerner Sinfonieorchester LSO – Sinfoniekonzert mit Gautier Capuçon, Königin von Saba & Schelomo, KKL Luzern, 1. Teil 13. Januar 2016, besucht von Léonard Wüst

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LSO Luzerner Sinfonieorchester (c)Christian Flierl

LSO Luzerner Sinfonieorchester (c)Christian Flierl

Besetzung und Programm:

Luzerner Sinfonieorchester LSO

Andrey Boreyko, Leitung

Gautier Capuçon, Violoncello

Ottorino Respighi (1879 – 1936)
«Belkis, Regina di Saba», Auszüge aus der Ballettmusik
Ernest Bloch (1880 – 1959)
«Schelomo», hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester
Antonín Dvorák (1841 – 1904)
Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70

 

Versierte Diamantenschleifer vermutet man wohl eher in Antwerpen als in der Innerschweiz. Dass es die aber hierzulande auch gibt, bewies das Luzerner Sinfonieorchester an diesem Konzertabend. Mit «Belkis, Regina di Saba», Auszüge aus der Ballettmusik von Ottorino Respighi, war der Rohstoff in Form eines wenig bekannten Werkes der Musikliteratur programmiert. Unter der Leitung des russischen Gastdirigenten Andrey Boreyko (Chefdirigent des Orchestre national de Belgique) brachte das älteste Sinfonieorchester der Schweiz diesen Rohdiamanten zum Strahlen und das Publikum in Verzückung. Somit war ungewollt das Highlight des Abends gleich zu Beginn des Konzertes.

Andrey Boreyko, Leitung

Andrey Boreyko, Leitung

Fast sanft schmelzig opulent beginnt der erste Satz, danach liessen die feingesponnenen Phrasen der Streicher, die quirligen Passagen der Querflöte, Klarinette und der Oboe das bunte pulsierende Treiben auf einem orientalischen Marktplatz unmittelbar gegenwärtig werden. Mittendrin, wenn die Schlangenbeschwörer ihre Kobras mittels Flötenspiel in Schach halten, exotische Düfte in die Nase steigen, märchenhaft unwirkliche Wesen vorbeihuschen, die Derwische sich drehen, die Verschleierte anmutig entrückt tanzt. Aber auch die Tänze mit den Säbeln im Krieg, setzt Respighi in der straff gekürzten Fassung seines ursprünglich monumentalen Balletwerkes musikalisch um und entführt in eine der tausend orientalischen Nächte mit dem Tanz der Belkis. Das Werk ist sicherlich auch beeinflusst von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (Scheherazade), dessen Schüler Respighi u.a. ja auch war. Phasenweise schimmerte zudem etwas von Ravels Bolero durch (oder beim Bolero schimmert etwas von Belkis durch). Höhepunkt der abschließende vierte Satz die „Danza orgiastica“, die in einem fast chaotischen Instrumenten Gewirr gipfelt. Das Publikum im fast vollbesetzten Saal, freudig überrascht und begeistert, applaudierte heftig und langanhaltend. Besonders eindrücklich die drei Ferntrompeten auf der Empore unter der grossen Orgel über der Bühne. Dieses, für die damalige Zeit sehr moderne und auch heute noch zeitgemässe Werk und dessen aussergewöhnliche Interpretation durch das LSO verdient eine etwas ausführlichere Würdigung und dadurch natürlich auch mehr Platz,. Ich habe deshalb den Rest des Konzertes in einem separaten Artikel zusammengefasst, welcher über den folgenden Link erreichbar ist:

innerschweizonline.ch/wordpress/luzerner-sinfonieorchester-lso-koenigin-von-saba-schelomo/

 

Kurzer Trailer des Luzerner Sinfonieorchesters LSO

youtube.com/watch?v=2oAW9cmRsX0

Ottorino Respighi: Belkis, regina di Saba, Suite n.1 (P. 177) (1934)

www.youtube.com/watch?v=upocRemLRzc

Dvořák: Symphony no. 7 in D minor, op. 70 | John Eliot Gardiner

youtube.com/watch?v=rus3Ahr8hRE

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: sinfonieorchester.ch/home

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www.marvinmueller.ch www.gabrielabucher.ch
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