Besetzung und Programm:
Luzerner Sinfonieorchester
Hector Berlioz (1803 – 1869)
«Le carnaval romain»
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Gioacchino Rossini (1792 – 1868)
Nacqui all’affanno e al pianto… Non più mesta, Arie aus der Oper «La Cenerentola»
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Gioacchino Rossini
Le siège de Corinthe: Ballabile, Galop
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Charles Gounod (1818 – 1893)
Walzer aus der Oper «La reine de Saba»
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Luigi Cherubini (1760 – 1842)
Ah, nos peines seront communes, Arie aus der Oper «Médée»
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Charles Gounod
Walzer aus der Oper «Faust»
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Gioacchino Rossini
Ouvertüre zur Oper «La gazza ladra»
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Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864)
Nobles seigneurs, salut! , Arie aus der Oper «Les Huguenots»
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Gioacchino Rossini
Variationen für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Klarinette und Orchester F-Dur
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Gioacchino Rossini
Temporale (das Gewitter) aus der Oper «Il barbiere di Siviglia»
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Gioacchino Rossini
Bel raggio lusinghier, Arie aus der Oper «Semiramide»
Rezension:
Ins Jahr 2018 startete das Luzerner Sinfonieorchester mit Gershwin, nun war ein Jahresbeginn mit Puccini angesagt. Die dafür vorgesehene italienische Mezzosopranistin Marianna Pizzolato musste kurzfristig aus persönlichen Gründen absagen, konnte von der Verantwortlichen aber zeitig durch die Französin Karine Deshayes adäquat ersetzt werden. Das Programm musste nur sehr marginal für die neue Solistin angepasst werden.
Karine Deshayes: Alles andere als ein Aschenbrödel, auch wenn sie eine Arie aus «La Cenerentola» singt
Auftakt für die Solistin, in ein pink-violettes Abendkleid gehüllt, mit der Arie «Acquit all’affanno, al pianto» – «Non più mesta» aus «La Cenerentola» von Rossini, nachdem sich das Luzerner Sinfonieorchester zuvor zum Konzertauftakt mit «Le carnaval romain» von Hector Berlioz so richtig eingespielt hatte.
Die Arie aus Rossinis Le siège de Corinthe: Ballabile, Galop diente der französischen Solistin um die grosse Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme zu demonstrieren, bevor das Luzerner Rennomierorchester mit dem wenig bekannten Walzer aus der Oper «La reine de Saba» von Charles Gounod brillierte. Dem Publikum im praktisch ausverkauften Konzertsaal wurde Musik der absoluten Weltklasse geboten, vokal ebenso wie instrumental.
Fagott wird zum heimlichen Star des Abends
Höhepunkt des Programms war die Arie «Ah, nos peines seront communes» aus der Oper «Medée» von Luigi Cherubini. Die Singstimme wird begleitet von einem anspruchsvollen Solo für Fagott, überragend gespielt von Andrea Cellacchi, der sich dafür am vorderen Bühnenrand, links des Dirigenten stehend , platzierte.
Das sachkundige Publikum geizt nicht mit Applaus für dieses „Läckerli“, gewährt diesen auch sonst grosszügig und ausgiebig nach jedem Stück.
Richtig beschwingt spielte uns das Orchester mit dem Walzer aus der Oper «Faust» von Charles Gounod in die Pause.
Fulminanter Start in den 2. Konzertteil mit der Ouvertüre zur Rossini Oper «La Gazza ladra» («Die diebische Elster»).
«La Gazza ladra» Eine dankbare Komposition um den zweiten Konzertteil so richtig zu lancieren, was dem Orchester mit Schwung und viel Pep unter dem magistralen Dirigat von James Gaffigan bestens gelang.
Mit dem «Temporale» (Gewitter) aus «Il Barbiere di Siviglia» und den Variationen für zwei Violinen, Viola, Violoncello, Klarinette und Orchester F-Dur von Rossini unterstreicht das Orchester seinen ausgezeichneten Ruf. Karine Deshayes brilliert mit der französischen Arie «Nobles Seigneurs, salut!» aus Giacomo Meyerbeers «Les Huguenots». Sie führt ihre Stimme in der Arie der Soubrette Urbain nahtlos und kraftvoll in die Sopranlage und legt auch hier viel Gefühl, fast schon Pathos in ihren Gesang.
Bei der Arie „Bel raggio lusinghier“ aus der Oper «Semiramide» kann die Sängerin auch noch ihre Stärken in den Koloraturen zur Geltung bringen.
Für den langanhaltenden, stürmischen Schlussapplaus erhält das Auditorium als Dank Rossinis Tarantella «La Danza» aus den Soirées musicales als Zugabe.
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: sinfonieorchester.ch/home
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