Michael Sanderling eröffnet mit Anton Bruckners siebter Sinfonie die neue Saison
des Luzerner Sinfonieorchesters um 19.30 Uhr im KKL Luzern. Mit dieser Sinfonie
aus der Spätromantik beschreitet Michael Sanderling neue Wege und lässt den
Klangkörper des Orchesters in seiner ganzen Fülle erklingen.
Das Eröffnungskonzert beginnt mit der Fantasie g–Moll op. 24 für Violine und Orchester
von Josef Suk (1874 – 1935). Die begnadete Musikerin Julia Fischer gastiert als Solistin
in Begleitung des Luzerner Sinfonieorchesters. Im zweiten Teil des Eröffnungskonzerts
dirigiert Michael Sanderling die Sinfonie Nr. 7 E–Dur von Anton Bruckner (1824 – 1896).
Vermehrt sollen nun unter anderem die Bruckners Sinfonien die Programme des
Luzerner Sinfonieorchesters prägen. Die Konzerteinführung, die bereits um 18.30 Uhr
stattfindet, wird von Gabriela Kaegi gestaltet.
Mit der Komposition seiner Siebten begann Bruckner im September 1881 und schloss
sie zwei Jahre später ab. Dass er mittendrin, im Sommer 1882, in Bayreuth Wagners
«Parsifal» erlebte, hört man dieser Sinfonie an; und dass Wagner am 13. Februar 1883
verstarb, hat in einer aufwühlenden Sequenz gegen Schluss des langsamen Satzes seine
tief beeindruckenden Spuren hinterlassen.
Josef Suk, der Schwiegersohn von Antonín Dvořák, war ein eminenter Geiger, wovon
zahlreiche Kammermusik–Kompositionen zeugen. Die Zeitgenossen verehrten ihn nach
dem Tode Dvořáks als führenden tschechischen Komponisten – eine Ehre, die
mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten ist. Leider, denn gerade die Fantasie für
Violine und Orchester zeigt Suk auf der Höhe seiner musikalischen Einbildungskraft,
wobei er sich harmonisch bis an die Grenzen der Tonalität heranwagt.