Was macht uns aus, wozu sind wir fähig, wie können wir Grenzen überwinden und uns innewohnende Kräfte aktivieren? Choreografin Andrea Miller und Choreograf Swee Boon Kuik gehen in einer Uraufführung und einem neuen Stück, das auf existierendem Material aufbaut, gemeinsam mit TanzLuzern diesen Fragen nach – feinsinnig und intelligent, aber gleichermassen auch höchst kraftvoll und virtuos. «Beyond» ist ein energiegeladener Doppelabend, der das Ensemble auf unterschiedlichste Art und Weise in Bewegung versetzt, mal geschmeidig fliessend, genauso aber auch äusserst explosiv.
TanzLuzern bringt mit «Beyond» erneut ein Highlight auf die Bühne: einen Doppelabend mit einer Uraufführung von Swee Boon Kuik und einer Neukreation von Andrea Miller, die sie auf einem existierenden Stück aufbaut. Beide Choreografien verfolgen den gleichen Grundgedanken der Virtuosität und Bildhaftigkeit, setzen diesen aber ganz unterschiedlich um: Das eine Stück kennzeichnet eher unterdrückte, innere Spannung, die sich machtvoll Bahn bricht, das andere kulminiert in einem emotionsgeladenen Feuerwerk, das fast akrobatisch anmutet.
Mit Andrea Miller beehrt eine der berühmtesten gegenwärtigen Choreografinnen der USA Luzern. Sie arbeitet international in verschiedensten Kontexten, ist jedoch in Europa ein eher seltener Gast. In Luzern erarbeitet sie eine Neukreation basierend auf ihrem Werk «SAMA», dessen ursprüngliche Version sie für ihr eigenes Ensemble Gallim Dance entwickelt hat. Die Choreografie bringt die Tänzer*innen an ihre körperlichen Grenzen und lotet das physische Können von TanzLuzern aus. Sie lässt die Kraft in ihren Körpern immer wieder explodieren und geht physisch an die Grenzen des Machbaren. «Ich interessiere mich für die Leistungsfähigkeit des Körpers, seine Anatomie, seine Kraft – und den Instinkt, eine Verbindung zum Raum und dem Geschehen um uns herum herzustellen», so Miller.
Swee Boon Kuik ist für seine Herkunftsregion Asien nicht weniger bedeutend. Dass der Choreograf seine Karriere als Balletttänzer begann, sieht man seinen Kreationen heute nicht mehr an: Längst hat er eine ganz eigene Methode entwickelt, den menschlichen Körper zu bewegen: von innen her, verankert in der Erde, und immer ausgehend von der Emotion im Zentrum des Körpers. Meist ruhig, hypnotisch, manchmal fast zeitlupenartig agieren die Tanzenden auf der Bühne – immer getragen von grosser körperlicher Innenspannung, die das Betrachten nie langweilig werden lässt. Die bewegten Bilder im Raum, die er so entstehen lässt, sind häufig von seinem starken Interesse für politische und soziale Ereignisse beeinflusst. 2008 gründete Swee Boon Kuik seine eigene Tanzkompanie The Human Experience (T.H.E).
Weitere Spieldaten
Do, 24.10. (19.30 Uhr) / So, 03.11. (15.00 Uhr) / Mi, 06.11. (19.30 Uhr) / Sa, 09.11. (19.30 Uhr) /
Fr, 22.11. (19.30 Uhr) / Sa, 30.11. (19.30 Uhr) / Sa, 07.12. (19.30 Uhr) / Fr, 13.12. (19.30 Uhr) /
Fr, 20.12. (19.30 Uhr) / Sa, 11.01. (19.30 Uhr) / Sa, 18.01. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Choreografien: Andrea Miller und Swee Boon Kuik, Bühne und Kostüme: Caro Stark, Licht: Ivo Schnider, Petri Tuhkanen, Dramaturgie: Wanda Puvogel
Besetzung
TanzLuzern: Manon Adrianow, Ching Heng Huang, Hanna Lyn Hughes, Phoebe Jewitt, Kany Michel Obenga, Mathew Prichard, Zhiyelun Qi, Tanaka Roki, Grazia Scarpato, Pei-Chen Tsai, Mia Bardot (Hospitantin), Matteo de Cristofaro (Hospitant), Miguel Teixeira (Hospitant)
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Weitere Informationen zu «Beyond» finden Sie unter luzernertheater.ch/beyond
Ausblick: Seeing Within Sight
Den Tanz von seiner eher spielerischen Seite zu nehmen, leicht, doch auch leicht hintergründig – das ist nicht nur ein Markenzeichen der beiden choreografischen Stimmen, die im Rahmen von «Seeing Within Sight» zusammenfinden, sondern auch erklärte Absicht für diesen Abend. Dass sie sich dieser Zielsetzung auf ganz unterschiedliche Art und Weise nähern, ist wenig verwunderlich. Inbal Pinto lädt mit dem für sie typischen feinen Humor zum genauen Hinschauen ein: Ist das, was wir meinen zu sehen, wirklich das, was tatsächlich passiert? Javier Rodríguez Cobos hat sich mit oft absurden, aber immer höchst vergnüglichen Kreationen einen Namen gemacht. Vielschichtige Seherlebnisse sind bei seiner neuen Arbeit für TanzLuzern nicht zuletzt durch den Einsatz von Video zu erwarten.
Ab Sonntag, 09. Februar, 19.00 Uhr
Tickets über die Theaterkasse oder unter luzernertheater.ch/seeingwithinsight.