Luzerner Theater, Der kleine Lord nach Frances Burnett, besucht von Marinella Polli * Innerschweiz Online Luzerner Theater, Der kleine Lord nach Frances Burnett, besucht von Marinella Polli

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Der kleine Lord Szenenfoto von Ingo Hoehn

Schulklassen beim Workshop zu „Der kleine Lord“

Der kleine Lord Szenenfoto von Ingo Hoehn

Produktionsteam:
Regie Brigitte Dethier
Bühne und Kostüme Carolin Mittler
Licht Petri Tuhkanen
Musik Mo Sommer
Dramaturgie Melanie Oşan
Video Rebecca Stofer
Besetzung:
Cedric Amélie Hug
Mrs. Erol Wiebke Kayser
Mr. Hobbs Oliver Losehand
Dick Tiptoe | Pfarrer Bastian Inglin
Earl of Dorincourt Christian Baumbach
Mr. Havisham Rüdiger Hauffe
Minna Carina Thurner

Frances Hodgson Burnetts ‘Little Lord Fauntleroy’, eine wunderbare Geschichte über Ehrlichkeit, Vertrauen, Herzlichkeit und Liebe, gilt seit deren Erstveröffentlichung vor mehr als hundert Jahren als Klassiker der internationalen Kinderliteratur. Am Luzerner Theater begeistert in dieser vorweihnachtlichen Zeit eine neue Adaption vom ‚Kleinen Lord’ gleichermassen Gross und Klein

Eine Geschichte, die immer noch bewegt

Der kleine Lord Szenenfoto von Ingo Hoehn

Der mit seiner Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen lebende Cedric Errol wird eines Tages aus seinem gewohnten Leben in Amerika herausgerissen, um in die englische Aristokratie des 19. Jahrhunderts wortwörtlich geworfen zu werden. Lord von Dorincourt, der strenge Vater seines verstorbenen Papas, möchte aus dem kleinen Cedric seinen Erben, den Lord Fauntleroy, machen. Das Kind muss sofort sein Zuhause, sowie seine besten Freunde, Dick, den Schuhputzer, und Mr. Hobbs, einen Kleinhändler verlassen. Beim letzteren kann der Kleine nicht nur Süssigkeiten bekommen, sondern auch über Politik, Revolution und Klassenunterschiede diskutieren. Mr. Hobbs meint sogar, Cedric könne später Präsident werden, um für Gleichheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Natürlich wird es in der Alten Welt anders gehen. Mit seiner Zärtlichkeit gelingt es dem jungen Lord, schnell und unerwartet das Herz des alten Lords zu erweichen und diesem zu zeigen, dass Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Grosszügigkeit und, besonders, Liebe nicht nur Worte sind. Alles gut Ende gut, dann? Nein, denn plötzlich erscheint in Dorincourt eine fremde Frau……

Die neue Adaption und die Schauspieler

Der kleine Lord Szenenfoto von Ingo Hoehn

Die Regisseurin Brigitte Dethier hat zahlreiche Stücke für Kinder und Jugendliche inszeniert. Am Luzerner Theater zum Beispiel die mehrteilige Rock-Oper ‘Ring-Ding’. Dieses Jahr ist für sie ein Weihnachtsklassiker an der Reihe, den sie in einer vielleicht weniger berührenden, dennoch für die Kinder unterhaltsamen Inszenierung präsentiert. Ein Spektakel, der auch ein Mahnruf für soziale Gerechtigkeit und Verantwortung ist, und durchaus in diese vorweihnachtliche Zeit passt. In dieser neuen Version sehen wir Amélie Hug in der Titelrolle, die von Anfang bis Ende ziemlich glaubwürdig in jeder ihrer Bewegungen und Worten ist. Sicher die bedeutendste neben jener des titelgebenden Lord Fauntleroy ist die Rolle des Earls of Dorincourt. Christian Baumbach hat bestimmt eine schwierige Aufgabe, denn der Grossvater wurde in verschiedenen Kinoversionen von bekannten Schauspielern interpretiert: 1936 von C. Auber Smith und 1980 sogar vom unvergesslichen Alec Guinness. Gut auch Valeria Popp (in der Aufführung von letztem Mittwoch an der Stelle der erkrankten Wiebke Kayser) als die vorsorgliche, liebevolle Mutter, Rüdiger Hauffe als Mr. Havisham, Bastian Inglin sowohl als Dick Tiptoe wie auch als Pfarrer, Oliver Losehand als Mr. Hobbs und Carina Thurner als Minna. Man merkt, wie alle Schauspieler Frances Hodgson Burnetts Buch sehr geliebt haben, genauso wie die Wenigkeit, die jetzt darüber berichtet. Das Luzerner Theater ist bei jeder Aufführung voll mit begeisterten Kindern (und Erwachsenen), die jedesmal allen Mitwirkenden mit einem langhaltenden Applaus zur gelungenen Inszenierung gratulieren.